Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.samt andern nützl. Künsten und Experimenten. Man kans auff allerley Arten bemahlen und belegen/ nach eines ie- Nota. Was des Hautschen Streuglantz sey/ soll nachfolgends ausführlich gelehret und beschrieben werden. XXVIII. Verglasurte Ofen-Kacheln/ oder einen gantzen Ofen zu vergulden. Nimm Gummi arabicum 1. Theil/ und 2. Theil Mastix/ der fein XXIX. Jnein Glas allerley zu schreiben. Lasse dir von einen Glasmahler ein Glas mit Loth anstreichen; XXX. Eine weisse Schrifft auff Glas zu schreiben/ daß es nicht an- ders sihet als wäre es darauff geschmeltzt. Nimm 1. Qvintlein Bleyweis/ reibs mit Wasser rein und wohl XXXI. Von C c c 3
ſamt andern nuͤtzl. Kuͤnſten und Experimenten. Man kans auff allerley Arten bemahlen und belegen/ nach eines ie- Nota. Was des Hautſchen Streuglantz ſey/ ſoll nachfolgends ausfuͤhrlich gelehret und beſchrieben werden. XXVIII. Verglaſurte Ofen-Kacheln/ oder einen gantzen Ofen zu vergulden. Nimm Gummi arabicum 1. Theil/ und 2. Theil Maſtix/ der fein XXIX. Jnein Glas allerley zu ſchreiben. Laſſe dir von einen Glasmahler ein Glas mit Loth anſtreichen; XXX. Eine weiſſe Schrifft auff Glas zu ſchreiben/ daß es nicht an- ders ſihet als waͤre es darauff geſchmeltzt. Nimm 1. Qvintlein Bleyweis/ reibs mit Waſſer rein und wohl XXXI. Von C c c 3
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ſamt andern nuͤtzl. Kuͤnſten und Experimenten.
Man kans auff allerley Arten bemahlen und belegen/ nach eines ie-
den ſelbſt Belieben und Gefallen/ es hat auch/ wann es recht gemacht/
ein ſehr feines und ergoͤtzliches Anſehen.
Nota.
Was des Hautſchen Streuglantz ſey/ ſoll nachfolgends
ausfuͤhrlich gelehret und beſchrieben werden.
XXVIII.
Verglaſurte Ofen-Kacheln/ oder einen gantzen Ofen
zu vergulden.
Nimm Gummi arabicum 1. Theil/ und 2. Theil Maſtix/ der fein
rein und klar iſt/ lege ſolche in guten alten klaren Wein/ laſſe es wohl
vermacht in der Stuben-Waͤrme zergehen; beſtreiche damit die Kacheln
oder den Ofen/ und lege die Goldblaͤtter manierlich darauff/ druͤcks mit
der Baumwollen an wie ſichs gebuͤhrt/ laſſe es folgends trocken werden/
und wann hernach der Ofen ſcharff geheytzet wird/ ſo ſchmeltzt ſichs ans
Glas/ und geht nimmermehr davon ab.
XXIX.
Jnein Glas allerley zu ſchreiben.
Laſſe dir von einen Glasmahler ein Glas mit Loth anſtreichen;
darein kanſt du mit einer Feder gantz rein und fein/ wie faſt auff Perga-
ment ſchreiben; laſſe dirs darnach ſchmeltzen oder brennen/ ſo bleibet die
Schrifft ewig darinnen/ und kan (es ſey denn/ daß das Glas ſchmeltze o-
der zerbreche) ſonſt weder vom Feuer noch Waſſer verderbet werden.
XXX.
Eine weiſſe Schrifft auff Glas zu ſchreiben/ daß es nicht an-
ders ſihet als waͤre es darauff geſchmeltzt.
Nimm 1. Qvintlein Bleyweis/ reibs mit Waſſer rein und wohl
ab/ darnach mache Haͤufflein draus/ und ſolche laſſe an der Sonnen tro-
cken werden; darnach lege es wieder auff einen Stein/ und thue ſchoͤn
Leinoͤhl und 3. Tropffen Fuͤrniß darunter; reibe es alles ſehr wohl durch
einander/ alſo daß gar wohl damit moͤge geſchrieben werden; ſchreibe
alsdann damit umb ein Trinck- oder ander Glas/ es mag daſſelbe gleich
roth/ gruͤn oder blau ſeyn/ ie laͤnger es darauf ſtehet/ ie haͤrter es wird/
alſo daß es auch von keinen Waſſer leicht wird abgehen.
XXXI. Von
C c c 3
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