Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.C. Merrets Anmerckungen in das erste Buch/ Das 76. Capitel. DJesen nachfolgenden sonderlichen Weg/ wie man zu denen Edel- Wann dieses geschehen/ so nimmt man das im Tiegel verbliebene Alsdann nimm dieses Weinsteinsaltzes 2. Theil/ und des vorherge- Fast alle andere Chymische Autores lehren das Crystall auff obige Aus demjenigen/ was wir hernach von dem Glas-Thränen oder Die Pasten werden auff gleiche Weis/ wie das Glas bereitet; nur ten
C. Merrets Anmerckungen in das erſte Buch/ Das 76. Capitel. DJeſen nachfolgenden ſonderlichen Weg/ wie man zu denen Edel- Wann dieſes geſchehen/ ſo nimmt man das im Tiegel verbliebene Alsdann nimm dieſes Weinſteinſaltzes 2. Theil/ und des vorherge- Faſt alle andere Chymiſche Autores lehren das Cryſtall auff obige Aus demjenigen/ was wir hernach von dem Glas-Thraͤnen oder Die Paſten werden auff gleiche Weis/ wie das Glas bereitet; nur ten
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C. Merrets Anmerckungen in das erſte Buch/
Das 76. Capitel.
DJeſen nachfolgenden ſonderlichen Weg/ wie man zu denen Edel-
geſteinen das Cryſtall præpariren ſoll/ hat Hartmannus in ſeiner
Praxi Chymiatrica beſchrieben/ alſo lautend: Man ſoll/ ſaget er/ 4. Loth
„des Weinſtein-Saltzes/ in Waſſer ſolviren/ und mit dieſer Solution
„1. Pfund Buͤchen-Aſchen anfeuchten/ daß ſolche gleich einer Capellen-
„Aſchen werde; Aus dieſer Maſſa formiret man Kugeln in der Groͤß ei-
„nes Apffels/ ſolche getrocknet/ werden in einen verdeckten Topff ge-
„than/ und in einen Toͤpffers-Ofen gebrennet; denn auff ſolche Weis
„werden dieſe Kugeln etwas zerſchmeltzen und ſich an einander haͤngen:
„Nach dieſem werden dieſe Kugeln auff das ſubtilſte zerrieben/ und eine
„Lauge aus ſolchen bereitet/ dieſe laͤſſet man abrauchen biß zu einẽ Saltz;
„in der Lauge aber werden die gluͤende Cryſtallen ſo lang und offt aus-
„geloͤſchet/ biß man ſie zwiſchen den Fingern zerreiben kan.
Wann dieſes geſchehen/ ſo nimmt man das im Tiegel verbliebene
„Saltz/ reiniget ſolches nochmaln vermittels der Solution, Coagulation
„und Fuſion ſo lang/ biß ſich in der Solution keine fæces mehr erzeigen:
„Eben auff ſolche Weis muß der Weinſtein-Saltz/ aus dem weiſſen
„Weinſtein præpariret/ und durch die Solution, Coagulation und Fu-
„ſion gereiniget werden/ biß es von allen Unreinigkeiten abgeſondert
„ſey/ und im Feuer nicht mehr ſprotzele.
Alsdann nimm dieſes Weinſteinſaltzes 2. Theil/ und des vorherge-
„henden præparirten Saltzes einen Theil: dieſes laſſe man mit einan-
„der flieſſen/ ſo wird man eine Materie erlangen/ welche allerley Farben
„an ſich nimmt/ und ein Anſehen hat gleich denen Orientaliſchen Edel-
„geſteinen.
Faſt alle andere Chymiſche Autores lehren das Cryſtall auff obige
Art præpariren/ einige unter denſelbigen gebrauchen an ſtat des klaren
Waſſers/den Wein-Eßig.
Aus demjenigen/ was wir hernach von dem Glas-Thraͤnen oder
Tropffglas ſagen werden/ wird leichtlich abzunehmen ſeyn/ welches die
beſte Manier/ das Cryſtall zu præpariren ſey/ und welcher Præparation
man billig folgen ſolle; es wird aber die beſte Manier ſonder Zweiffel
ſeyn/ daß man nehmlich das Cryſtall in einer ſtarcken Lauge abloͤſche.
Die Paſten werden auff gleiche Weis/ wie das Glas bereitet; nur
daß dieſes aus dem Cryſtalliniſchen Metall/ jene aber aus der præparir-
ten
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Zitationshilfe: | Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/342>, abgerufen am 03.03.2025. |