Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Anmerckungen/ Christophori Merreti, über die Vorrede des Autoris, an den Leser. FReundlicher Leser etc. Den Autorem und das gegenwärtige Uber dieses/ so habe ich niemahls erfahren können/ wie sorgfältig Wiewohl solches kein Wunder; denn es verursachte gegenwerti- Sol-
Anmerckungen/ Christophori Merreti, uͤber die Vorrede des Autoris, an den Leſer. FReundlicher Leſer ꝛc. Den Autorem und das gegenwaͤrtige Uber dieſes/ ſo habe ich niemahls erfahren koͤnnen/ wie ſorgfaͤltig Wiewohl ſolches kein Wunder; denn es verurſachte gegenwerti- Sol-
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Anmerckungen/
Christophori Merreti,
uͤber
die Vorrede des Autoris, an den Leſer.
FReundlicher Leſer ꝛc. Den Autorem und das gegenwaͤrtige
Werck von der Glasmacher-Kunſt/ betreffend/ ſo wird deſſel-
bigen/ bey den Schreibern voriger Zeit/ wenig gedacht/ auſſer
daß Garſon/ in ſeinem Buch de Doctrina Univerſali, und Bornetius
de Sufficientia, pag. 141. nur den Nahmen nach/ aber nichts weiters da-
von Meldung thun.
Uber dieſes/ ſo habe ich niemahls erfahren koͤnnen/ wie ſorgfaͤltig
ich auch darnach geforſchet/ daß das andere von unſerm Autore verfer-
tigte/ und ſo wohl in der Zueigungs-Schrifft/ als auch in der Vorrede/
verſprochene Chymiſche Buch/ in den Truck/ oder an den Tag gekom-
men waͤre; auch habe ich ſolches niemahls/ bey einigen Chymiſchen
Schreiber allegiret befunden: aus welchen leichtlich zu ſchlieſſen iſt/ daß
dieſes andere Chymiſche Werck gar nicht an das Tageslicht kommen
ſey.
Wiewohl ſolches kein Wunder; denn es verurſachte gegenwerti-
ges Werck/ welches er am erſten hervor gab/ bey ihm keinen fernern An-
trieb und Luſt/ auch das andere/ verſprochener Maſſen/ durch den Truck
mit zutheilen; und ſolches vielleicht darum/ dieweil man zur ſelben Zeit
ſchon angefangen hat dergleichen Art Kuͤnſte (welche doch unter allen
den Menſchen am nuͤtzlichſten) unter die Zahl der liederlichen/ oder gar-
ſtigen/ und unnuͤtzlichen Sachen/ zu rechnen; als ſolche Dinge/ welche
von denen hochgelehrten Leuten dieſer Zeit geringſchaͤtzig/ und der Un-
terſuchung kaum werth/ von ihnen geachter werden: denn der ſubtile
Kunſt-Fleiß ſolcher Gelehrten iſt nur eintzig und allein beſchaͤfftiget/
mit unnuͤtzlichen und unbegruͤndeten Speculationen/ deren Wiſſenſchaff-
ten meiſtentheils/ nur Spinnengebaͤu und leere Wortſtreite ſind.
Sol-
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