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Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

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Anthonii Neri von der Glas-Kunst.
derlicher und compendieuser Modus, das Saccharum Saturni o-
der Bley-Zucker copieus zu machen/ ausführlich gelehret
worden.

Jm 124. und 125. Capitel

MUß dieses wohl in acht genommen werden/ daß/ weiln
der Autor mehr Saltz als Sand zu machen befiehlet/
man die Posta, wann solche geschmoltzen/ zu etlich mah-
len im Wasser ablösche/ denn so solches nicht geschicht/ und
man hernach damit ameliren und mahlen will/ so sihet alles
unangenehm und blätterigt aus/ und will nichts rechts feines
und schönes daraus werden.

Es kan auch eben solches mit dem gemeinen Glas der Pott-
Asche geschehen/ nur daß dieses (nemlich in diesem Capitel)
darumb/ weil mehr Saltz dazu kömmt/ weicher und ge-
schmeidiger wird. Es ist zu wissen/ daß man bey allen
Schmeltz-Gläsern sich nur nach den Feuern muß richten:
denn ist das Feuer gar zu starck/ so vergeht ihnen die Farb/ die
sie haben sollen/ und kommt eine andere hervor/ die man nie
begehrt noch haben will. Der figirte Schwefel dient hier
zur Sache gar nichts/ er mag so leicht davon bleiben/ als da-
zu kommen: und weil hier sein Gebrauch nichts nutzet/ so ist
auch nicht nöthig

Jm 126. Capitel

DEßwegen ein Wort zu verlieren/ sondern Dinten und
Federn weiter zu sparen. Was aber

Das 127. Capitel

ANbelangt/ so braucht dieselbe Schmeltze fürwar eben so
viel Kunst nach zu finden/ als zu erfinden. Man muß
wohl zusehen/ daß/ so bald das rechte Tempo einer ver-

langten

Anthonii Neri von der Glas-Kunſt.
derlicher und compendieuſer Modus, das Saccharum Saturni o-
der Bley-Zucker copieus zu machen/ ausfuͤhrlich gelehret
worden.

Jm 124. und 125. Capitel

MUß dieſes wohl in acht genommen werden/ daß/ weiln
der Autor mehr Saltz als Sand zu machen befiehlet/
man die Poſta, wann ſolche geſchmoltzen/ zu etlich mah-
len im Waſſer abloͤſche/ denn ſo ſolches nicht geſchicht/ und
man hernach damit ameliren und mahlen will/ ſo ſihet alles
unangenehm uñ blaͤtterigt aus/ und will nichts rechts feines
und ſchoͤnes daraus werden.

Es kan auch eben ſolches mit dem gemeinẽ Glas der Pott-
Aſche geſchehen/ nur daß dieſes (nemlich in dieſem Capitel)
darumb/ weil mehr Saltz dazu koͤmmt/ weicher und ge-
ſchmeidiger wird. Es iſt zu wiſſen/ daß man bey allen
Schmeltz-Glaͤſern ſich nur nach den Feuern muß richten:
denn iſt das Feuer gar zu ſtarck/ ſo vergeht ihnen die Farb/ die
ſie haben ſollen/ und kommt eine andere hervor/ die man nie
begehrt noch haben will. Der figirte Schwefel dient hier
zur Sache gar nichts/ er mag ſo leicht davon bleiben/ als da-
zu kommen: und weil hier ſein Gebrauch nichts nutzet/ ſo iſt
auch nicht noͤthig

Jm 126. Capitel

DEßwegen ein Wort zu verlieren/ ſondern Dinten und
Federn weiter zu ſparen. Was aber

Das 127. Capitel

ANbelangt/ ſo braucht dieſelbe Schmeltze fuͤrwar eben ſo
viel Kunſt nach zu finden/ als zu erfinden. Man muß
wohl zuſehen/ daß/ ſo bald das rechte Tempo einer ver-

langten
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[193/0231] Anthonii Neri von der Glas-Kunſt. derlicher und compendieuſer Modus, das Saccharum Saturni o- der Bley-Zucker copieus zu machen/ ausfuͤhrlich gelehret worden. Jm 124. und 125. Capitel MUß dieſes wohl in acht genommen werden/ daß/ weiln der Autor mehr Saltz als Sand zu machen befiehlet/ man die Poſta, wann ſolche geſchmoltzen/ zu etlich mah- len im Waſſer abloͤſche/ denn ſo ſolches nicht geſchicht/ und man hernach damit ameliren und mahlen will/ ſo ſihet alles unangenehm uñ blaͤtterigt aus/ und will nichts rechts feines und ſchoͤnes daraus werden. Es kan auch eben ſolches mit dem gemeinẽ Glas der Pott- Aſche geſchehen/ nur daß dieſes (nemlich in dieſem Capitel) darumb/ weil mehr Saltz dazu koͤmmt/ weicher und ge- ſchmeidiger wird. Es iſt zu wiſſen/ daß man bey allen Schmeltz-Glaͤſern ſich nur nach den Feuern muß richten: denn iſt das Feuer gar zu ſtarck/ ſo vergeht ihnen die Farb/ die ſie haben ſollen/ und kommt eine andere hervor/ die man nie begehrt noch haben will. Der figirte Schwefel dient hier zur Sache gar nichts/ er mag ſo leicht davon bleiben/ als da- zu kommen: und weil hier ſein Gebrauch nichts nutzet/ ſo iſt auch nicht noͤthig Jm 126. Capitel DEßwegen ein Wort zu verlieren/ ſondern Dinten und Federn weiter zu ſparen. Was aber Das 127. Capitel ANbelangt/ ſo braucht dieſelbe Schmeltze fuͤrwar eben ſo viel Kunſt nach zu finden/ als zu erfinden. Man muß wohl zuſehen/ daß/ ſo bald das rechte Tempo einer ver- langten

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Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/231>, abgerufen am 30.12.2024.