Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.J. Kunckels Anmerckungen über das 7. B. te/ sondern so bald er eine Weile getragen wurde/ da hatte erseine vorige Coleur wieder; weil ich denn befunde/ daß dieses eine solche Kunst/ daran keine Gewißheit/ noch etwas beson- ders war/ als habe ich mich weiter nicht darumb bemühen wollen. Vom 113. Capitel. SO viele sich in dieser Spiegel-Kunst üben/ so viel Jm 114. Capitel HAndelt und lehret der Autor die Spiegel-Kugeln zu über/
J. Kunckels Anmerckungen uͤber das 7. B. te/ ſondern ſo bald er eine Weile getragen wurde/ da hatte erſeine vorige Coleur wieder; weil ich denn befunde/ daß dieſes eine ſolche Kunſt/ daran keine Gewißheit/ noch etwas beſon- ders war/ als habe ich mich weiter nicht darumb bemuͤhen wollen. Vom 113. Capitel. SO viele ſich in dieſer Spiegel-Kunſt uͤben/ ſo viel Jm 114. Capitel HAndelt und lehret der Autor die Spiegel-Kugeln zu uͤber/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb n="180" facs="#f0218"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">J. Kunckels Anmerckungen uͤber das 7. B.</hi></fw><lb/> te/ ſondern ſo bald er eine Weile getragen wurde/ da hatte er<lb/> ſeine vorige <hi rendition="#aq">Coleur</hi> wieder; weil ich denn befunde/ daß dieſes<lb/> eine ſolche Kunſt/ daran keine Gewißheit/ noch etwas beſon-<lb/> ders war/ als habe ich mich weiter nicht darumb bemuͤhen<lb/> wollen.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Vom 113. Capitel.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">S</hi>O viele ſich in dieſer Spiegel-Kunſt uͤben/ ſo viel<lb/> Manieren und <hi rendition="#aq">Compendia</hi> findet man hiervon/ wie<lb/> auch aus des Herrn <hi rendition="#aq">D. Merre</hi>ts Anmerckungen uͤber<lb/> dieſes Capitel gnugſam zu erſehen: doch iſt dieſe/ die hier un-<lb/> ſer <hi rendition="#aq">Autor</hi> ſetzet/ ſehr gut/ nur dieſes habe ich nach meiner <hi rendition="#aq">Ob-<lb/> ſervation</hi> dabey zu erinnern/ daß/ wann man das <hi rendition="#aq">Arſenicum</hi><lb/> darzu thut/ ſolcher dem Spiegel/ wann er auch gleich auffs<lb/> ſchoͤnſte gepolirt/ immer zu blind und blaulicht macht/ muß<lb/> alſo ein ſolcher Spiegel/ weil er continuir lich anlaͤufft/ zum<lb/> oͤfftern wieder gepoliret werden. Dieſes haben auch andere<lb/> nebenſt mir beobachtet und alſo befunden. Mit dem Zinn und<lb/> Kupffer handelt ein ieder hierbey nach ſeinen eigenen Belie-<lb/> ben und Wohlgefallen.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Jm 114. Capitel</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">H</hi>Andelt und lehret der <hi rendition="#aq">Autor</hi> die Spiegel-Kugeln zu<lb/> marmoriren. Als ich dergleichen erſtmahls zu Ham-<lb/> burg geſehen/ gefiehlen ſie mir ſehr wohl/ kauffte dero-<lb/> halben eine/ und ſchlug dieſelbe alſo fort auff freyen Marckt zu<lb/> ſtuͤcken/ wie ich denn derohalben/ von denen die nicht wuſten<lb/> warumb ich ſolches gethan/ verlacht wurde; der Verkaͤuffer<lb/> aber/ welcher ein Hollaͤnder war/ merckte mein Vorhaben/<lb/> und ließ einen groſſen Verdruß darob verſpuͤren; meinte<lb/> auch/ ſo er das gewuſt/ er wolte ſie mir nicht verkaufft haben/<lb/> eben als wann ich ſolche/ weil ſie oͤffentlich feyl/ nicht dennoch<lb/> haͤtte kriegen koͤnnen. Jch aber machte mich alſobald dar-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">uͤber/</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [180/0218]
J. Kunckels Anmerckungen uͤber das 7. B.
te/ ſondern ſo bald er eine Weile getragen wurde/ da hatte er
ſeine vorige Coleur wieder; weil ich denn befunde/ daß dieſes
eine ſolche Kunſt/ daran keine Gewißheit/ noch etwas beſon-
ders war/ als habe ich mich weiter nicht darumb bemuͤhen
wollen.
Vom 113. Capitel.
SO viele ſich in dieſer Spiegel-Kunſt uͤben/ ſo viel
Manieren und Compendia findet man hiervon/ wie
auch aus des Herrn D. Merrets Anmerckungen uͤber
dieſes Capitel gnugſam zu erſehen: doch iſt dieſe/ die hier un-
ſer Autor ſetzet/ ſehr gut/ nur dieſes habe ich nach meiner Ob-
ſervation dabey zu erinnern/ daß/ wann man das Arſenicum
darzu thut/ ſolcher dem Spiegel/ wann er auch gleich auffs
ſchoͤnſte gepolirt/ immer zu blind und blaulicht macht/ muß
alſo ein ſolcher Spiegel/ weil er continuir lich anlaͤufft/ zum
oͤfftern wieder gepoliret werden. Dieſes haben auch andere
nebenſt mir beobachtet und alſo befunden. Mit dem Zinn und
Kupffer handelt ein ieder hierbey nach ſeinen eigenen Belie-
ben und Wohlgefallen.
Jm 114. Capitel
HAndelt und lehret der Autor die Spiegel-Kugeln zu
marmoriren. Als ich dergleichen erſtmahls zu Ham-
burg geſehen/ gefiehlen ſie mir ſehr wohl/ kauffte dero-
halben eine/ und ſchlug dieſelbe alſo fort auff freyen Marckt zu
ſtuͤcken/ wie ich denn derohalben/ von denen die nicht wuſten
warumb ich ſolches gethan/ verlacht wurde; der Verkaͤuffer
aber/ welcher ein Hollaͤnder war/ merckte mein Vorhaben/
und ließ einen groſſen Verdruß darob verſpuͤren; meinte
auch/ ſo er das gewuſt/ er wolte ſie mir nicht verkaufft haben/
eben als wann ich ſolche/ weil ſie oͤffentlich feyl/ nicht dennoch
haͤtte kriegen koͤnnen. Jch aber machte mich alſobald dar-
uͤber/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/218 |
Zitationshilfe: | Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/218>, abgerufen am 03.03.2025. |