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Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

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ANTHONII NERI Vierdtes Buch/
völlig genung sey oder nicht; hernach lässet mans 10. Stunden ruhen/ und
nachdeme sich die Farbe mit dem Glas wohl vereiniget hat/ so wird es al-
sofort zum Werck tauglich seyn/ und im Verarbeiten eine sehr schöne
Farb haben.

Das 69. Capitel.

Eine Granaten-Farbe in Bley-Glas zu machen.

ES werden 20. Pfund von der Fritta Crystalli, mit 16. Pfund Bley-
Kalch vermischet/ darzu thut man noch 6. Loth von der Piemonti-
schen Magnesie/ und 1. Loth von der praeparirten Zaffera; solches schüttet
man in einen gewöhnlich-warmen Topff/ und nach 12. Stunden ins
Wasser; nachdem nun das Bley davon abgesondert/ setzet mans wieder
in den Ofen/ so wird es nach 10. Stunden gereiniget seyn: Hernach
wird die materia gemischet/ und siehet man/ ob die Farbe recht sey/ nach
diesem kan es alsdenn verarbeitet werden/ so wird man ein sehr schönes
Glas/ in einer herrlichen Granat-Farbe haben.

Das 70. Capitel.

Die Sapphier-Farbe dem Bley-Glas zu geben.

MAn nimmt 15. Pfund von der Fritta Crystalli, und 12. Pfund Bley-
Kalch/ zu diesem/ nachdem es wohl untereinander gemischet und
gesiebet worden/ thut man noch 4. Loth von der praeparirten Zaffera,
und 24. Gran von der praeparirten Piemontischen Magnesie.

Solches alles wohl untereinander vermenget/ und in einen Topff
gethan/ hält man 12. Stunden lang in dem Ofen; Hernach wird die
sämmtliche materia ins Wasser geworffen/ das Bley mit Fleiß davon
abgesondert/ und alsdenn wiederumb 12. Stunden lang in den Ofen
gereiniget.

Wenn nun nach genommener Proba die Farbe recht/ alsdenn
kan man es verarbeiten/ so wird man ein Glas bekommen/ in der Farbe
eines schönen Orientalischen Sapphiers/ der mit der gedoppelten Vi-
olen-Farbe vermischet worden/ sehr schön lieblich und anmuthig anzu-
sehen.

Das 71. Capitel.

Eine güldene Farbe dem Bley-Glas mitzutheilen.

Man

ANTHONII NERI Vierdtes Buch/
voͤllig genung ſey oder nicht; hernach laͤſſet mans 10. Stunden ruhen/ uñ
nachdeme ſich die Farbe mit dem Glas wohl vereiniget hat/ ſo wird es al-
ſofort zum Werck tauglich ſeyn/ und im Verarbeiten eine ſehr ſchoͤne
Farb haben.

Das 69. Capitel.

Eine Granaten-Farbe in Bley-Glas zu machen.

ES werden 20. Pfund von der Fritta Cryſtalli, mit 16. Pfund Bley-
Kalch vermiſchet/ darzu thut man noch 6. Loth von der Piemonti-
ſchen Magneſie/ und 1. Loth von der præparirten Zaffera; ſolches ſchuͤttet
man in einen gewoͤhnlich-warmen Topff/ und nach 12. Stunden ins
Waſſer; nachdem nun das Bley davon abgeſondert/ ſetzet mans wieder
in den Ofen/ ſo wird es nach 10. Stunden gereiniget ſeyn: Hernach
wird die materia gemiſchet/ und ſiehet man/ ob die Farbe recht ſey/ nach
dieſem kan es alsdenn verarbeitet werden/ ſo wird man ein ſehr ſchoͤnes
Glas/ in einer herrlichen Granat-Farbe haben.

Das 70. Capitel.

Die Sapphier-Farbe dem Bley-Glas zu geben.

MAn nimmt 15. Pfund von der Fritta Cryſtalli, und 12. Pfund Bley-
Kalch/ zu dieſem/ nachdem es wohl untereinander gemiſchet und
geſiebet worden/ thut man noch 4. Loth von der præparirten Zaffera,
und 24. Gran von der præparirten Piemontiſchen Magneſie.

Solches alles wohl untereinander vermenget/ und in einen Topff
gethan/ haͤlt man 12. Stunden lang in dem Ofen; Hernach wird die
ſaͤmmtliche materia ins Waſſer geworffen/ das Bley mit Fleiß davon
abgeſondert/ und alsdenn wiederumb 12. Stunden lang in den Ofen
gereiniget.

Wenn nun nach genommener Proba die Farbe recht/ alsdenn
kan man es verarbeiten/ ſo wird man ein Glas bekommen/ in der Farbe
eines ſchoͤnen Orientaliſchen Sapphiers/ der mit der gedoppelten Vi-
olen-Farbe vermiſchet worden/ ſehr ſchoͤn lieblich und anmuthig anzu-
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Das 71. Capitel.

Eine guͤldene Farbe dem Bley-Glas mitzutheilen.

Man
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[108/0148] ANTHONII NERI Vierdtes Buch/ voͤllig genung ſey oder nicht; hernach laͤſſet mans 10. Stunden ruhen/ uñ nachdeme ſich die Farbe mit dem Glas wohl vereiniget hat/ ſo wird es al- ſofort zum Werck tauglich ſeyn/ und im Verarbeiten eine ſehr ſchoͤne Farb haben. Das 69. Capitel. Eine Granaten-Farbe in Bley-Glas zu machen. ES werden 20. Pfund von der Fritta Cryſtalli, mit 16. Pfund Bley- Kalch vermiſchet/ darzu thut man noch 6. Loth von der Piemonti- ſchen Magneſie/ und 1. Loth von der præparirten Zaffera; ſolches ſchuͤttet man in einen gewoͤhnlich-warmen Topff/ und nach 12. Stunden ins Waſſer; nachdem nun das Bley davon abgeſondert/ ſetzet mans wieder in den Ofen/ ſo wird es nach 10. Stunden gereiniget ſeyn: Hernach wird die materia gemiſchet/ und ſiehet man/ ob die Farbe recht ſey/ nach dieſem kan es alsdenn verarbeitet werden/ ſo wird man ein ſehr ſchoͤnes Glas/ in einer herrlichen Granat-Farbe haben. Das 70. Capitel. Die Sapphier-Farbe dem Bley-Glas zu geben. MAn nimmt 15. Pfund von der Fritta Cryſtalli, und 12. Pfund Bley- Kalch/ zu dieſem/ nachdem es wohl untereinander gemiſchet und geſiebet worden/ thut man noch 4. Loth von der præparirten Zaffera, und 24. Gran von der præparirten Piemontiſchen Magneſie. Solches alles wohl untereinander vermenget/ und in einen Topff gethan/ haͤlt man 12. Stunden lang in dem Ofen; Hernach wird die ſaͤmmtliche materia ins Waſſer geworffen/ das Bley mit Fleiß davon abgeſondert/ und alsdenn wiederumb 12. Stunden lang in den Ofen gereiniget. Wenn nun nach genommener Proba die Farbe recht/ alsdenn kan man es verarbeiten/ ſo wird man ein Glas bekommen/ in der Farbe eines ſchoͤnen Orientaliſchen Sapphiers/ der mit der gedoppelten Vi- olen-Farbe vermiſchet worden/ ſehr ſchoͤn lieblich und anmuthig anzu- ſehen. Das 71. Capitel. Eine guͤldene Farbe dem Bley-Glas mitzutheilen. Man

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Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/148>, abgerufen am 21.11.2024.