Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.J. Kunckels Anmerckungen über das 3. B. Bircken-Holtz/ so ist ihm geholffen/ und wird sehr schön. Wannman dieses Glas/ gleich in dem/ wenn es im schmeltzen ist/ viel/ wie ander Glas/ mit dem Eysen rühren wolte; So hat es die- se Art/ daß es sich auffblehet/ und so der Topff nur halb voll wäre/ solte es doch wohl über und über lauffen: Derowegen muß es nur/ wie es steht/ stehen bleiben und verarbeitet wer- den. Hier zu ist dieses Gemeng/ oder diese Fritta, welche ich zu End des ersten Buchs gelehret habe/ sonderlich gut/ nur daß das Saltz wohl und fleißig gereiniget sey. Vom 47. Capitel. DJese Composition von dem Braunstein und Zaffera Vom 48. Capitel. JN diesem Capit. hat man sich nur vornehmlich nach der Vom 49. und 50. Capitel. SO man ein recht schön Crystall-Glas hat/ das keinen rüh-
J. Kunckels Anmerckungen uͤber das 3. B. Bircken-Holtz/ ſo iſt ihm geholffen/ und wird ſehr ſchoͤn. Wañman dieſes Glas/ gleich in dem/ wenn es im ſchmeltzen iſt/ viel/ wie ander Glas/ mit dem Eyſen ruͤhren wolte; So hat es die- ſe Art/ daß es ſich auffblehet/ und ſo der Topff nur halb voll waͤre/ ſolte es doch wohl uͤber und uͤber lauffen: Derowegen muß es nur/ wie es ſteht/ ſtehen bleiben und verarbeitet wer- dẽ. Hier zu iſt dieſes Gemeng/ oder dieſe Fritta, welche ich zu End des erſten Buchs gelehret habe/ ſonderlich gut/ nur daß das Saltz wohl und fleißig gereiniget ſey. Vom 47. Capitel. DJeſe Compoſition von dem Braunſtein und Zaffera Vom 48. Capitel. JN dieſem Capit. hat man ſich nur vornehmlich nach deꝛ Vom 49. und 50. Capitel. SO man ein recht ſchoͤn Cryſtall-Glas hat/ das keinen ruͤh-
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J. Kunckels Anmerckungen uͤber das 3. B.
Bircken-Holtz/ ſo iſt ihm geholffen/ und wird ſehr ſchoͤn. Wañ
man dieſes Glas/ gleich in dem/ wenn es im ſchmeltzen iſt/ viel/
wie ander Glas/ mit dem Eyſen ruͤhren wolte; So hat es die-
ſe Art/ daß es ſich auffblehet/ und ſo der Topff nur halb voll
waͤre/ ſolte es doch wohl uͤber und uͤber lauffen: Derowegen
muß es nur/ wie es ſteht/ ſtehen bleiben und verarbeitet wer-
dẽ. Hier zu iſt dieſes Gemeng/ oder dieſe Fritta, welche ich zu End
des erſten Buchs gelehret habe/ ſonderlich gut/ nur daß das
Saltz wohl und fleißig gereiniget ſey.
Vom 47. Capitel.
DJeſe Compoſition von dem Braunſtein und Zaffera
macht lange kein Granat-Farbe (als wozu mehr ge-
hoͤrt) ſondern vielmehr ein Spinel, wie ich denn denſel-
ben auff ſolche Art ſehr ſchoͤn verfertiget habe.
Vom 48. Capitel.
JN dieſem Capit. hat man ſich nur vornehmlich nach deꝛ
Zaffera zu richten/ nachdem die gut iſt: Denn ſo dieſelbe
zu ſehr faͤrbet/ ſpielet es zu viel in die blaue; ſo aber die
proportion hierinn recht getroffen wird/ gibt es einen uͤbeꝛ alle
Maſſen ſchoͤnen natuͤrlichen Amethyſt.
Vom 49. und 50. Capitel.
SO man ein recht ſchoͤn Cryſtall-Glas hat/ das keinen
gruͤnen Stich hat/ ſondern gantz klar und mit der Ma-
gneſia oder Braunſtein beſtens gereiniget iſt/ ſo darff
man nichts als bloß Zaffera oder Cobolt zuſetzen/ nach eines
jeden Gutduͤncken/ mehr oder weniger/ nachdem er die Far-
be boch oder niedrig haben will: Und iſt durchaus nicht
recht/ was Porta hievon ſchreibet/ daß mans ſtetig ruͤhren muß;
denn dieſe Farbe ſetzet ſich nicht. Zudem muß man keine Coleur
ruͤh-
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