Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

Bild:
<< vorherige Seite
Joh. Kunckels
Anmerckungen über das Dritte Buch
ANTHONII NERI
Von der Glas-Kunst.
Das 45. Capitel.

JSt ein gantz leer Capitel/ und also auch nichts dabey
zu dencken oder zu erinnern.

Jm 46. Capitel.

WJrd gehandelt/ wie die Güldene Farbe ins Glas zu
bringen sey. Es hat mir dieser hierinn beschriebene
Proceß die allergröste Müh und Verdruß/ über al-
le andere/ so in diesem gantzen Buch enthalten/ verursachet: Jn-
deme die von dem Autor beschriebene Dosis gantz unrecht und
falsch ist. Jch habe immerzu vermeint/ es sey in der Latein-
nischen Version ein Fehler gewesen: nachdem mir aber das J-
taliänische (als worinnen es der Autor selbst beschrieben) zu
händen kommen/ habe ich befunden/ daß die Version mit dem-
selben hierinnen gantz zutrifft: ob es nun in den Jtaliänischen
Druck/ oder von dem Autor selbst versehen/ kan ich nicht wissen:
Denn ein Pfund rother Weinstein ist viel zu wenig/ zu 100.
Pfund dieses Gemengs/ hingegen ist auch ein Pfund Braun-
stein zu viel zu einem einigen Pfund Weinsteins. Zwar wä-
ren wohl 1. biß fünffviertel Pfund Braunsteins genug zu den
100. Pfund Gemeng/ aber 6. Pfund Weinstein sind noch fast
zu wenig dazu/ sonderlich so derselbe nicht recht roth und schier
schwärtzlich ist. Dannenhero mische ich zu einem jeden Pfund
Weinstein ein Viertel-Pfund Kohlen von Büchen/ Erlen oder

Bir-
N
Joh. Kunckels
Anmerckungen uͤber das Dritte Buch
ANTHONII NERI
Von der Glas-Kunſt.
Das 45. Capitel.

JSt ein gantz leer Capitel/ und alſo auch nichts dabey
zu dencken oder zu erinnern.

Jm 46. Capitel.

WJrd gehandelt/ wie die Guͤldene Farbe ins Glas zu
bringen ſey. Es hat mir dieſer hierinn beſchriebene
Proceß die allergroͤſte Muͤh und Verdruß/ uͤber al-
le andere/ ſo in dieſem gantzen Buch enthalten/ verurſachet: Jn-
deme die von dem Autor beſchriebene Doſis gantz unrecht und
falſch iſt. Jch habe immerzu vermeint/ es ſey in der Latein-
niſchen Verſion ein Fehler geweſen: nachdem mir aber das J-
taliaͤniſche (als worinnen es der Autor ſelbſt beſchrieben) zu
haͤnden kommen/ habe ich befunden/ daß die Verſion mit dem-
ſelben hierinnen gantz zutrifft: ob es nun in den Jtaliaͤniſchẽ
Dꝛuck/ oder von dem Autor ſelbſt verſehen/ kan ich nicht wiſſen:
Denn ein Pfund rother Weinſtein iſt viel zu wenig/ zu 100.
Pfund dieſes Gemengs/ hingegen iſt auch ein Pfund Braun-
ſtein zu viel zu einem einigen Pfund Weinſteins. Zwar waͤ-
ren wohl 1. biß fuͤnffviertel Pfund Braunſteins genug zu den
100. Pfund Gemeng/ aber 6. Pfund Weinſtein ſind noch faſt
zu wenig dazu/ ſonderlich ſo derſelbe nicht recht roth und ſchier
ſchwaͤrtzlich iſt. Dannenhero miſche ich zu einem jeden Pfund
Weinſtein ein Viertel-Pfund Kohlen von Buͤchen/ Erlen oder

Bir-
N
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0137" n="97"/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Joh. Kunckels<lb/>
Anmerckungen u&#x0364;ber das Dritte Buch<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ANTHONII NERI</hi></hi><lb/>
Von der Glas-Kun&#x017F;t.</hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Das 45. Capitel.</hi> </head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">J</hi>St ein gantz leer Capitel/ und al&#x017F;o auch nichts dabey<lb/>
zu dencken oder zu erinnern.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Jm 46. Capitel.</hi> </head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">W</hi>Jrd gehandelt/ wie die Gu&#x0364;ldene Farbe ins Glas zu<lb/>
bringen &#x017F;ey. Es hat mir die&#x017F;er hierinn be&#x017F;chriebene<lb/>
Proceß die allergro&#x0364;&#x017F;te Mu&#x0364;h und Verdruß/ u&#x0364;ber al-<lb/>
le andere/ &#x017F;o in die&#x017F;em gantzen Buch enthalten/ verur&#x017F;achet: Jn-<lb/>
deme die von dem <hi rendition="#aq">Autor</hi> be&#x017F;chriebene <hi rendition="#aq">Do&#x017F;is</hi> gantz unrecht und<lb/>
fal&#x017F;ch i&#x017F;t. Jch habe immerzu vermeint/ es &#x017F;ey in der Latein-<lb/>
ni&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Ver&#x017F;ion</hi> ein Fehler gewe&#x017F;en: nachdem mir aber das J-<lb/>
talia&#x0364;ni&#x017F;che (als worinnen es der <hi rendition="#aq">Autor</hi> &#x017F;elb&#x017F;t be&#x017F;chrieben) zu<lb/>
ha&#x0364;nden kommen/ habe ich befunden/ daß die <hi rendition="#aq">Ver&#x017F;ion</hi> mit dem-<lb/>
&#x017F;elben hierinnen gantz zutrifft: ob es nun in den Jtalia&#x0364;ni&#x017F;che&#x0303;<lb/>
D&#xA75B;uck/ oder von dem <hi rendition="#aq">Autor</hi> &#x017F;elb&#x017F;t ver&#x017F;ehen/ kan ich nicht wi&#x017F;&#x017F;en:<lb/>
Denn ein Pfund rother Wein&#x017F;tein i&#x017F;t viel zu wenig/ zu 100.<lb/>
Pfund die&#x017F;es Gemengs/ hingegen i&#x017F;t auch ein Pfund Braun-<lb/>
&#x017F;tein zu viel zu einem einigen Pfund Wein&#x017F;teins. Zwar wa&#x0364;-<lb/>
ren wohl 1. biß fu&#x0364;nffviertel Pfund Braun&#x017F;teins genug zu den<lb/>
100. Pfund Gemeng/ aber 6. Pfund Wein&#x017F;tein &#x017F;ind noch fa&#x017F;t<lb/>
zu wenig dazu/ &#x017F;onderlich &#x017F;o der&#x017F;elbe nicht recht roth und &#x017F;chier<lb/>
&#x017F;chwa&#x0364;rtzlich i&#x017F;t. Dannenhero mi&#x017F;che ich zu einem jeden Pfund<lb/>
Wein&#x017F;tein ein Viertel-Pfund Kohlen von Bu&#x0364;chen/ Erlen oder<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N</fw><fw place="bottom" type="catch">Bir-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[97/0137] Joh. Kunckels Anmerckungen uͤber das Dritte Buch ANTHONII NERI Von der Glas-Kunſt. Das 45. Capitel. JSt ein gantz leer Capitel/ und alſo auch nichts dabey zu dencken oder zu erinnern. Jm 46. Capitel. WJrd gehandelt/ wie die Guͤldene Farbe ins Glas zu bringen ſey. Es hat mir dieſer hierinn beſchriebene Proceß die allergroͤſte Muͤh und Verdruß/ uͤber al- le andere/ ſo in dieſem gantzen Buch enthalten/ verurſachet: Jn- deme die von dem Autor beſchriebene Doſis gantz unrecht und falſch iſt. Jch habe immerzu vermeint/ es ſey in der Latein- niſchen Verſion ein Fehler geweſen: nachdem mir aber das J- taliaͤniſche (als worinnen es der Autor ſelbſt beſchrieben) zu haͤnden kommen/ habe ich befunden/ daß die Verſion mit dem- ſelben hierinnen gantz zutrifft: ob es nun in den Jtaliaͤniſchẽ Dꝛuck/ oder von dem Autor ſelbſt verſehen/ kan ich nicht wiſſen: Denn ein Pfund rother Weinſtein iſt viel zu wenig/ zu 100. Pfund dieſes Gemengs/ hingegen iſt auch ein Pfund Braun- ſtein zu viel zu einem einigen Pfund Weinſteins. Zwar waͤ- ren wohl 1. biß fuͤnffviertel Pfund Braunſteins genug zu den 100. Pfund Gemeng/ aber 6. Pfund Weinſtein ſind noch faſt zu wenig dazu/ ſonderlich ſo derſelbe nicht recht roth und ſchier ſchwaͤrtzlich iſt. Dannenhero miſche ich zu einem jeden Pfund Weinſtein ein Viertel-Pfund Kohlen von Buͤchen/ Erlen oder Bir- N

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/137
Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/137>, abgerufen am 03.12.2024.