Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.ANTHONII NERI Drittes Buch/ Das 59. Capitel. Das Berg-Crystall zu machen. ES wird das Berg-Crystall in einen Tiegel/ der vor aller Unreinigkeit Dieses Pulver wird mit dem Saltz des Levantischen Pulvers (wel- Das 60. Capitel. Wie man die Perlen-Farb in Crystall bereiten soll. MAn setzet zu einen geschmoltzenen/ und gereinigten Crystall den Hiervon kan man aber keine gewisse Maas und Regel geben/ denn Wenn nun die Farb recht und gefällig seyn wird/ so muß solches Joh.
ANTHONII NERI Drittes Buch/ Das 59. Capitel. Das Berg-Cryſtall zu machen. ES wird das Berg-Cryſtall in einen Tiegel/ der vor aller Unreinigkeit Dieſes Pulver wird mit dem Saltz des Levantiſchen Pulvers (wel- Das 60. Capitel. Wie man die Perlen-Farb in Cryſtall bereiten ſoll. MAn ſetzet zu einen geſchmoltzenen/ und gereinigten Cryſtall den Hiervon kan man aber keine gewiſſe Maas und Regel geben/ denn Wenn nun die Farb recht und gefaͤllig ſeyn wird/ ſo muß ſolches Joh.
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ANTHONII NERI Drittes Buch/
Das 59. Capitel.
Das Berg-Cryſtall zu machen.
ES wird das Berg-Cryſtall in einen Tiegel/ der vor aller Unreinigkeit
und Aſchen wohl bedecket ſey/ wohl gegluͤet/ hernach im kalten Waſſer
abgeloͤſchet und calciniret; ſolches wird 8. mahl wiederholet: alsdenn
wird er getrucknet/ und auff einen Reibſtein zu einen unbegreifflichen
Pulver gerieben.
Dieſes Pulver wird mit dem Saltz des Levantiſchen Pulvers (wel-
ches/ laut des 3. Capitels/ in einem Glas-Kolben bereitet und gereiniget
worden) vermiſchet/ und zu einem rohen Glas oder Fritta gemachet; die-
ſe thut man/ mit gebuͤhrlichen Gewicht der Magneſie/ in einen ſehr heiſ-
ſen Topff/ haͤlt ſolchen im Ofen/ und wuͤrfft alsdenn die Materiam, zu
ſeiner Zeit/ wie bey dem Cryſtall vermeldet/ oͤffters ins Waſſer/ nach
dieſem wird es auffs beſtegereiniget/ und dem Gebrauch nach/ gleich ei-
nem andern Cryſtallverarbeitet/ ſo wird man Wunder bey ſolchen er-
fahren.
Das 60. Capitel.
Wie man die Perlen-Farb in Cryſtall bereiten ſoll.
MAn ſetzet zu einen geſchmoltzenen/ und gereinigten Cryſtall den
Weinſtein/ welcher zum 3. ten oder 4. ten mahl biß zur Weiſe ge-
calciniret worden: Dieſes wird wohl unter einander gemiſchet/ und
die Zuſetzung mit neuen Weinſtein ſo lang wiederholet/ biß das Glas
Perln-farbicht wird.
Hiervon kan man aber keine gewiſſe Maas und Regel geben/ denn
dieſe gantze Sache in der Erfahrung beſtehet.
Wenn nun die Farb recht und gefaͤllig ſeyn wird/ ſo muß ſolches
Glas alſobalden verarbeitet werden: Deñ ſonſten die Farb leichtlich ver-
ſchwindet. Dieſes iſt mein Proceß/ welchen die Erfahrung
zum oͤfftern beſtaͤtiget hat.
Joh.
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