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Krane, Friedrich von: Die Dressur des Reitpferdes (Campagne- und Gebrauchs-Pferdes). Münster, 1856.

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Ueber das Exterieur und den Gang des Pferdes.
nicht. Es ist ein weites und interessantes Feld der Beobachtung,
wie Unregelmässigkeiten sich durch andere vermehren oder aus-
gleichen. Die Kombinationen in dieser Art sind unzählig. Wir
wollen einige derselben näher betrachten.

Obschon die Abweichungen in den Längeverhält-
nissen der Knochen
zu ähnlichen Resultaten führen, wie die
Abweichungen in den Gelenksstellungen, so ist im Nach-
stehenden auf dieselben doch weniger Rücksicht genommen, einmal
weil sie in der Natur weit stärker ins Auge fallen, wie die Winkel,
und jeder, welcher sich einigermassen mit der Beobachtung der
Proportionen beschäftigt hat, sie leicht herauserkennt; dann aber,
weil die Winkel von noch grösserer Erheblichkeit sind. Nicht nur
bestimmen sie die Lage der Muskeln zum Gliedmasse, und
damit den grösseren oder geringeren Kraftaufwand, den die Muskel
braucht, um das Glied zu heben, sondern auch die Nachgiebig-
keit der Gelenke
sowohl gegen den Druck der Last von oben
wie gegen den Rückprall von unten.


Bei der Hinterhand.
[Abbildung] (Tafel 1.)

Bei normaler Stellung der Hinterhand soll ein Loth,
welches aus dem Punkte, wo Rücken und Becken verbunden sind,

Ueber das Exterieur und den Gang des Pferdes.
nicht. Es ist ein weites und interessantes Feld der Beobachtung,
wie Unregelmässigkeiten sich durch andere vermehren oder aus-
gleichen. Die Kombinationen in dieser Art sind unzählig. Wir
wollen einige derselben näher betrachten.

Obschon die Abweichungen in den Längeverhält-
nissen der Knochen
zu ähnlichen Resultaten führen, wie die
Abweichungen in den Gelenksstellungen, so ist im Nach-
stehenden auf dieselben doch weniger Rücksicht genommen, einmal
weil sie in der Natur weit stärker ins Auge fallen, wie die Winkel,
und jeder, welcher sich einigermassen mit der Beobachtung der
Proportionen beschäftigt hat, sie leicht herauserkennt; dann aber,
weil die Winkel von noch grösserer Erheblichkeit sind. Nicht nur
bestimmen sie die Lage der Muskeln zum Gliedmasse, und
damit den grösseren oder geringeren Kraftaufwand, den die Muskel
braucht, um das Glied zu heben, sondern auch die Nachgiebig-
keit der Gelenke
sowohl gegen den Druck der Last von oben
wie gegen den Rückprall von unten.


Bei der Hinterhand.
[Abbildung] (Tafel 1.)

Bei normaler Stellung der Hinterhand soll ein Loth,
welches aus dem Punkte, wo Rücken und Becken verbunden sind,

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[21/0043] Ueber das Exterieur und den Gang des Pferdes. nicht. Es ist ein weites und interessantes Feld der Beobachtung, wie Unregelmässigkeiten sich durch andere vermehren oder aus- gleichen. Die Kombinationen in dieser Art sind unzählig. Wir wollen einige derselben näher betrachten. Obschon die Abweichungen in den Längeverhält- nissen der Knochen zu ähnlichen Resultaten führen, wie die Abweichungen in den Gelenksstellungen, so ist im Nach- stehenden auf dieselben doch weniger Rücksicht genommen, einmal weil sie in der Natur weit stärker ins Auge fallen, wie die Winkel, und jeder, welcher sich einigermassen mit der Beobachtung der Proportionen beschäftigt hat, sie leicht herauserkennt; dann aber, weil die Winkel von noch grösserer Erheblichkeit sind. Nicht nur bestimmen sie die Lage der Muskeln zum Gliedmasse, und damit den grösseren oder geringeren Kraftaufwand, den die Muskel braucht, um das Glied zu heben, sondern auch die Nachgiebig- keit der Gelenke sowohl gegen den Druck der Last von oben wie gegen den Rückprall von unten. Bei der Hinterhand. [Abbildung (Tafel 1.)] Bei normaler Stellung der Hinterhand soll ein Loth, welches aus dem Punkte, wo Rücken und Becken verbunden sind,

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Zitationshilfe: Krane, Friedrich von: Die Dressur des Reitpferdes (Campagne- und Gebrauchs-Pferdes). Münster, 1856, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krane_reitpferd_1856/43>, abgerufen am 26.04.2024.