Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.Allgemeine Thierzuchtlehre. ist jedoch erforderlich. Nach Haubner 1) ist an Rauhfutter in der Tagesration zu ver-abreichen bei dem erwachsenen, mittelschweren [Tabelle] Von Bedeutung für die Ernährung ist das Verhältniß der Menge an Futter- Pferde 2.5--3.5 Theile Wasser, Rinde 3.5--4.5 " " Schafe 2.5--3 Theile Wasser, Schweine 7--8 " " Am zweckmäßigsten bleibt es, den Thieren Gelegenheit zu geben, reines, nicht 7. Das Futternährstoffverhältniß. Die entsprechende Futtermenge reicht allein nicht aus, um den höchsten Fütterungs- Die Bemühungen Wolff's 2) und Anderer, bei der Feststellung der Menge 1) G. C. Haubner, Die Gesundheitspflege der landwirthschaftlichen Haussäugethiere mit besonderer Berücksichtigung ihrer Nutzleistungen. 3. Aufl. Dresden 1872, S. 258. 2) Dr. Emil Wolff, Die Ernährung der landwirthschaftlichen Nutzthiere. Berlin 1876,
S. 399. Allgemeine Thierzuchtlehre. iſt jedoch erforderlich. Nach Haubner 1) iſt an Rauhfutter in der Tagesration zu ver-abreichen bei dem erwachſenen, mittelſchweren [Tabelle] Von Bedeutung für die Ernährung iſt das Verhältniß der Menge an Futter- Pferde 2.5—3.5 Theile Waſſer, Rinde 3.5—4.5 „ „ Schafe 2.5—3 Theile Waſſer, Schweine 7—8 „ „ Am zweckmäßigſten bleibt es, den Thieren Gelegenheit zu geben, reines, nicht 7. Das Futternährſtoffverhältniß. Die entſprechende Futtermenge reicht allein nicht aus, um den höchſten Fütterungs- Die Bemühungen Wolff’s 2) und Anderer, bei der Feſtſtellung der Menge 1) G. C. Haubner, Die Geſundheitspflege der landwirthſchaftlichen Hausſäugethiere mit beſonderer Berückſichtigung ihrer Nutzleiſtungen. 3. Aufl. Dresden 1872, S. 258. 2) Dr. Emil Wolff, Die Ernährung der landwirthſchaftlichen Nutzthiere. Berlin 1876,
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Allgemeine Thierzuchtlehre.
iſt jedoch erforderlich. Nach Haubner 1) iſt an Rauhfutter in der Tagesration zu ver-
abreichen bei dem erwachſenen, mittelſchweren
Von Bedeutung für die Ernährung iſt das Verhältniß der Menge an Futter-
trockenſubſtanz zu dem Waſſerbedarfe der Thiere. Das erforderliche Waſſer er-
halten die Thiere im Futter und durch das Getränk. Der tägliche Bedarf an
Waſſer richtet ſich ſowohl nach der Beſchaffenheit des Futters (grün, wäſſerig oder
trocken), als auch nach dem Nutzungszwecke, nach der Temperatur und dem Feuchtig-
keitsgrade der Luft. Maſt- und Milchvieh beanſprucht im Allgemeinen mehr Tränk-
waſſer als Wollethiere und Arbeitsvieh. Bei warmer, trockener Luft ſtellt ſich ein
größeres Verlangen nach Waſſer ein, als unter entgegengeſetzten Verhältniſſen. Auf
einen Theil Trockenſubſtanz des Futters ſollen kommen bei dem
Pferde 2.5—3.5 Theile Waſſer,
Rinde 3.5—4.5 „ „
Schafe 2.5—3 Theile Waſſer,
Schweine 7—8 „ „
Am zweckmäßigſten bleibt es, den Thieren Gelegenheit zu geben, reines, nicht
zu kaltes (etwa 10—13°C. warmes) Waſſer nach Belieben aufnehmen zu können.
7. Das Futternährſtoffverhältniß.
Die entſprechende Futtermenge reicht allein nicht aus, um den höchſten Fütterungs-
effect zu erzielen. Es müſſen auch die einzelnen Nährſtoffe des Futters, insbeſondere
die ſtickhoffhaltigen und die ſtickſtofffreien Nährſtoffe in einem angemeſſenen Verhältniſſe
zu einander ſtehen. Bei dem heutigen Stande der Fütterungslehre erübrigt nur,
ſich an den durchſchnittlichen Geſammtgehalt des Futters an verdaulichen und un-
verdaulichen Nährſtoffen zu halten. Dieſem Anhalte iſt jedoch kein abſoluter Werth
beizumeſſen, ſondern es kann durch denſelben nur eine ungefähre Richtſchnur geboten
werden. Allein richtig iſt es, nur den verdaulichen Theil des Futters, die eigent-
lichen Nährſtoffe in Rechnung zu ziehen.
Die Bemühungen Wolff’s 2) und Anderer, bei der Feſtſtellung der Menge
und des Verhältniſſes der Nährſtoffe im täglichen Futter nur auf die wirklich ver-
daulichen Futterbeſtandtheile Rückſicht zu nehmen, können jedoch für die Praxis erſt
dann eine größere Bedeutung gewinnen, wenn eine größere Zahl von Fütterungs-
verſuchen über die Verdaulichkeit der einzeln und gemengt verabreichten Futtermittel
vorliegen wird.
1) G. C. Haubner, Die Geſundheitspflege der landwirthſchaftlichen Hausſäugethiere
mit beſonderer Berückſichtigung ihrer Nutzleiſtungen. 3. Aufl. Dresden 1872, S. 258.
2) Dr. Emil Wolff, Die Ernährung der landwirthſchaftlichen Nutzthiere. Berlin 1876,
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