Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite
Allgemeine Thierzuchtlehre.
2. Die Oelkuchenbrecher.

Die Oelkuchenbrecher werden in zwei Formen, einfach und doppelt wirkend, con-
struirt. Erstere brechen die Oelkuchen in bohnengroße Stücke, letztere vermahlen die
bohnenförmigen Stücke zu feinem Mehle. In jenem Zustande dienen die Oelkuchen
zur Fütterung, in diesem als Streudünger. Das Brechen wird von einem Paare
Walzen bewerkstelligt, welche aus gußeisernen, mit vierseitigen, pyramidalen Zacken ver-
sehenen Ringen zusammengesetzt sind. Die etwa 2.6 Cm. langen Zacken greifen
alternirend in einander. Bei den doppeltwirkenden Oelkuchenbrechern werden die

[Abbildung] Fig. 27.
[Abbildung] Fig. 28.
[Abbildung]

Fig. 27. Hand-Schrotmühle E. P. mit gerieften Hartwalzen der Actiengesellschaft "H. F. Eckert" --
Berlin. -- Walzendurchmesser 7.8 Cm.; Leistung ca. 38 Liter feines Roggenschrot per Stunde; Gewicht
83 Kilogr. Preis 100 Mark (50 fl.), einzeln 1 Paar Stahlwalzen mit Wellen 40 Mark (20 fl.).

Fig. 28. Oelkuchenbrecher nach Southwell & Co. von W. Siedersleben & Co. -- Bernburg. -- Preis
mittlerer Größe zum Brechen der Oelkuchen in 6 verschiedenen Sorten 180 Mark (90 fl.).

Bruchstücke einem zweiten, tieferliegenden, fein cannelirten, mit ungleicher Geschwindig-
keit sich bewegenden Walzenpaare zugeführt, um in Mehl verwandelt zu werden.
Die bekanntesten Oelkuchenbrecher sind jene von Nicholson in Newark und von
W. Siedersleben & Co. in Bernburg nach Southwell & Co., Fig. 28.

3. Die Häcksel- und Wurzelschneidemaschinen.

Die Häckselmaschinen dienen zum Zerkleinern von Heu, Stroh und Grünfutter.
Die Ausführung des Schnittes erfolgt durch zwei Klingen nach dem Scheerenprincipe.
Die eine Klinge, das Häckselmesser, ist beweglich, die andere bildet die scharfe Kante

Allgemeine Thierzuchtlehre.
2. Die Oelkuchenbrecher.

Die Oelkuchenbrecher werden in zwei Formen, einfach und doppelt wirkend, con-
ſtruirt. Erſtere brechen die Oelkuchen in bohnengroße Stücke, letztere vermahlen die
bohnenförmigen Stücke zu feinem Mehle. In jenem Zuſtande dienen die Oelkuchen
zur Fütterung, in dieſem als Streudünger. Das Brechen wird von einem Paare
Walzen bewerkſtelligt, welche aus gußeiſernen, mit vierſeitigen, pyramidalen Zacken ver-
ſehenen Ringen zuſammengeſetzt ſind. Die etwa 2.6 Cm. langen Zacken greifen
alternirend in einander. Bei den doppeltwirkenden Oelkuchenbrechern werden die

[Abbildung] Fig. 27.
[Abbildung] Fig. 28.
[Abbildung]

Fig. 27. Hand-Schrotmühle E. P. mit gerieften Hartwalzen der Actiengeſellſchaft „H. F. Eckert“ —
Berlin. — Walzendurchmeſſer 7.8 Cm.; Leiſtung ca. 38 Liter feines Roggenſchrot per Stunde; Gewicht
83 Kilogr. Preis 100 Mark (50 fl.), einzeln 1 Paar Stahlwalzen mit Wellen 40 Mark (20 fl.).

Fig. 28. Oelkuchenbrecher nach Southwell & Co. von W. Siedersleben & Co. — Bernburg. — Preis
mittlerer Größe zum Brechen der Oelkuchen in 6 verſchiedenen Sorten 180 Mark (90 fl.).

Bruchſtücke einem zweiten, tieferliegenden, fein cannelirten, mit ungleicher Geſchwindig-
keit ſich bewegenden Walzenpaare zugeführt, um in Mehl verwandelt zu werden.
Die bekannteſten Oelkuchenbrecher ſind jene von Nicholſon in Newark und von
W. Siedersleben & Co. in Bernburg nach Southwell & Co., Fig. 28.

3. Die Häckſel- und Wurzelſchneidemaſchinen.

Die Häckſelmaſchinen dienen zum Zerkleinern von Heu, Stroh und Grünfutter.
Die Ausführung des Schnittes erfolgt durch zwei Klingen nach dem Scheerenprincipe.
Die eine Klinge, das Häckſelmeſſer, iſt beweglich, die andere bildet die ſcharfe Kante

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0074" n="58"/>
                <fw place="top" type="header">Allgemeine Thierzuchtlehre.</fw><lb/>
                <div n="6">
                  <head> <hi rendition="#b">2. Die Oelkuchenbrecher.</hi> </head><lb/>
                  <p>Die Oelkuchenbrecher werden in zwei Formen, einfach und doppelt wirkend, con-<lb/>
&#x017F;truirt. Er&#x017F;tere brechen die Oelkuchen in bohnengroße Stücke, letztere vermahlen die<lb/>
bohnenförmigen Stücke zu feinem Mehle. In jenem Zu&#x017F;tande dienen die Oelkuchen<lb/>
zur Fütterung, in die&#x017F;em als Streudünger. Das Brechen wird von einem Paare<lb/>
Walzen bewerk&#x017F;telligt, welche aus gußei&#x017F;ernen, mit vier&#x017F;eitigen, pyramidalen Zacken ver-<lb/>
&#x017F;ehenen Ringen zu&#x017F;ammenge&#x017F;etzt &#x017F;ind. Die etwa 2.6 Cm. langen Zacken greifen<lb/>
alternirend in einander. Bei den doppeltwirkenden Oelkuchenbrechern werden die<lb/><figure><head>Fig. 27.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 28.</head></figure><lb/><figure><p>Fig. 27. Hand-Schrotmühle <hi rendition="#aq">E. P.</hi> mit gerieften Hartwalzen der Actienge&#x017F;ell&#x017F;chaft &#x201E;H. F. Eckert&#x201C; &#x2014;<lb/>
Berlin. &#x2014; Walzendurchme&#x017F;&#x017F;er 7.8 Cm.; Lei&#x017F;tung ca. 38 Liter feines Roggen&#x017F;chrot per Stunde; Gewicht<lb/>
83 Kilogr. Preis 100 Mark (50 fl.), einzeln 1 Paar Stahlwalzen mit Wellen 40 Mark (20 fl.).</p><lb/><p>Fig. 28. Oelkuchenbrecher nach Southwell &amp; Co. von W. Siedersleben &amp; Co. &#x2014; Bernburg. &#x2014; Preis<lb/>
mittlerer Größe zum Brechen <hi rendition="#g">der</hi> Oelkuchen in 6 ver&#x017F;chiedenen Sorten 180 Mark (90 fl.).</p></figure><lb/>
Bruch&#x017F;tücke einem zweiten, tieferliegenden, fein cannelirten, mit ungleicher Ge&#x017F;chwindig-<lb/>
keit &#x017F;ich bewegenden Walzenpaare zugeführt, um in Mehl verwandelt zu werden.<lb/>
Die bekannte&#x017F;ten Oelkuchenbrecher &#x017F;ind jene von Nichol&#x017F;on in Newark und von<lb/>
W. Siedersleben &amp; Co. in Bernburg nach Southwell &amp; Co., Fig. 28.</p>
                </div><lb/>
                <div n="6">
                  <head> <hi rendition="#b">3. Die Häck&#x017F;el- und Wurzel&#x017F;chneidema&#x017F;chinen.</hi> </head><lb/>
                  <p>Die Häck&#x017F;elma&#x017F;chinen dienen zum Zerkleinern von Heu, Stroh und Grünfutter.<lb/>
Die Ausführung des Schnittes erfolgt durch zwei Klingen nach dem Scheerenprincipe.<lb/>
Die eine Klinge, das Häck&#x017F;elme&#x017F;&#x017F;er, i&#x017F;t beweglich, die andere bildet die &#x017F;charfe Kante<lb/></p>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[58/0074] Allgemeine Thierzuchtlehre. 2. Die Oelkuchenbrecher. Die Oelkuchenbrecher werden in zwei Formen, einfach und doppelt wirkend, con- ſtruirt. Erſtere brechen die Oelkuchen in bohnengroße Stücke, letztere vermahlen die bohnenförmigen Stücke zu feinem Mehle. In jenem Zuſtande dienen die Oelkuchen zur Fütterung, in dieſem als Streudünger. Das Brechen wird von einem Paare Walzen bewerkſtelligt, welche aus gußeiſernen, mit vierſeitigen, pyramidalen Zacken ver- ſehenen Ringen zuſammengeſetzt ſind. Die etwa 2.6 Cm. langen Zacken greifen alternirend in einander. Bei den doppeltwirkenden Oelkuchenbrechern werden die [Abbildung Fig. 27.] [Abbildung Fig. 28.] [Abbildung Fig. 27. Hand-Schrotmühle E. P. mit gerieften Hartwalzen der Actiengeſellſchaft „H. F. Eckert“ — Berlin. — Walzendurchmeſſer 7.8 Cm.; Leiſtung ca. 38 Liter feines Roggenſchrot per Stunde; Gewicht 83 Kilogr. Preis 100 Mark (50 fl.), einzeln 1 Paar Stahlwalzen mit Wellen 40 Mark (20 fl.). Fig. 28. Oelkuchenbrecher nach Southwell & Co. von W. Siedersleben & Co. — Bernburg. — Preis mittlerer Größe zum Brechen der Oelkuchen in 6 verſchiedenen Sorten 180 Mark (90 fl.).] Bruchſtücke einem zweiten, tieferliegenden, fein cannelirten, mit ungleicher Geſchwindig- keit ſich bewegenden Walzenpaare zugeführt, um in Mehl verwandelt zu werden. Die bekannteſten Oelkuchenbrecher ſind jene von Nicholſon in Newark und von W. Siedersleben & Co. in Bernburg nach Southwell & Co., Fig. 28. 3. Die Häckſel- und Wurzelſchneidemaſchinen. Die Häckſelmaſchinen dienen zum Zerkleinern von Heu, Stroh und Grünfutter. Die Ausführung des Schnittes erfolgt durch zwei Klingen nach dem Scheerenprincipe. Die eine Klinge, das Häckſelmeſſer, iſt beweglich, die andere bildet die ſcharfe Kante

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876/74
Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876/74>, abgerufen am 20.11.2024.