Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.Besondere Thierzuchtlehre. Fuhrwerk 5.5 Mm. dicke Stränge verwendet, deren Preis sich nach der Länge richtet. Zwei1.1--1.25 Meter lange, 7.5 Meter dicke Drahtseil-Stränge kosten z. B. 3.2 Mark (1 fl. 60); 2.4--2.5 Meter lange 4.50 Mark (2 fl. 25); dieselben Längen bei 5.5 Mm. Dicke 2.60 Mark (1 fl. 30), beziehungsweise 3.40 Mark (1 fl. 70). 2. Die Nutzung durch Pferdeaufzucht. Die Pferdeaufzucht kann, wie schon S. 244 erwähnt, entweder ausschließlich in Der Betrieb der Pferdeaufzucht in Gestüten erfordert viele Sachkenntniß und Viel öfter als die Aufzucht der Pferde in Gestüten ergibt sich Gelegenheit, die Für intensivere Wirthschaftsverhältnisse wird die Aufzucht der Pferde jedoch Für norddeutsche Verhältnisse belaufen sich die Productionskosten für die ersten vier Beſondere Thierzuchtlehre. Fuhrwerk 5.5 Mm. dicke Stränge verwendet, deren Preis ſich nach der Länge richtet. Zwei1.1—1.25 Meter lange, 7.5 Meter dicke Drahtſeil-Stränge koſten z. B. 3.2 Mark (1 fl. 60); 2.4—2.5 Meter lange 4.50 Mark (2 fl. 25); dieſelben Längen bei 5.5 Mm. Dicke 2.60 Mark (1 fl. 30), beziehungsweiſe 3.40 Mark (1 fl. 70). 2. Die Nutzung durch Pferdeaufzucht. Die Pferdeaufzucht kann, wie ſchon S. 244 erwähnt, entweder ausſchließlich in Der Betrieb der Pferdeaufzucht in Geſtüten erfordert viele Sachkenntniß und Viel öfter als die Aufzucht der Pferde in Geſtüten ergibt ſich Gelegenheit, die Für intenſivere Wirthſchaftsverhältniſſe wird die Aufzucht der Pferde jedoch Für norddeutſche Verhältniſſe belaufen ſich die Productionskoſten für die erſten vier <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0278" n="262"/><fw place="top" type="header">Beſondere Thierzuchtlehre.</fw><lb/> Fuhrwerk 5.5 Mm. dicke Stränge verwendet, deren Preis ſich nach der Länge richtet. Zwei<lb/> 1.1—1.25 Meter lange, 7.5 Meter dicke Drahtſeil-Stränge koſten z. B. 3.2 Mark (1 fl. 60);<lb/> 2.4—2.5 Meter lange 4.50 Mark (2 fl. 25); dieſelben Längen bei 5.5 Mm. Dicke 2.60<lb/> Mark (1 fl. 30), beziehungsweiſe 3.40 Mark (1 fl. 70).</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">2. Die Nutzung durch Pferdeaufzucht.</hi> </head><lb/> <p>Die Pferdeaufzucht kann, wie ſchon S. 244 erwähnt, entweder ausſchließlich in<lb/> Geſtüten oder nebenher mit den gewöhnlichen Arbeitsſtuten betrieben werden.</p><lb/> <p>Der Betrieb der Pferdeaufzucht in Geſtüten erfordert viele Sachkenntniß und<lb/> viel Capital, da der Gewinn aus einer ſolchen Einrichtung oft erſt nach<lb/> Jahren flüſſig wird. Ob die Haltung eines Geſtütes wirthſchaftlich vortheilhaft iſt,<lb/> muß durch eine genaue Ertragsberechnung auf Grund der vorhandenen wirthſchaft-<lb/> lichen Verhältniſſe ermittelt werden, bevor man an die Einrichtung deſſelben ſchreitet.</p><lb/> <p>Viel öfter als die Aufzucht der Pferde in Geſtüten ergibt ſich Gelegenheit, die<lb/> Aufzucht von Fohlen aus Arbeitsſtuten zu bewerkſtelligen. Die Arbeitsverhältniſſe<lb/> der Wirthſchaft müſſen dann derartige ſein, daß der Wirthſchaftsbetrieb durch die<lb/> Schonung, welche unbedingt den abfohlenden und ſäugenden Stuten gegeben werden<lb/> muß, nicht behindert wird. Bei größeren Wirthſchaften empfiehlt es ſich, bei einem<lb/> ſolchen Betriebe von vornherein für je 4 Arbeitsſtuten 1 Stute über den Bedarf<lb/> zu halten. Die fallenden Fohlen können je nach den vorhandenen Futter- und<lb/> Weideverhältniſſen, entweder gleich nach dem Abſetzen oder erſt im ausgewachſenen<lb/> Zuſtande mit 3—4 Jahren verkauft werden, ſoweit ſie nicht etwa zur Deckung des<lb/> eigenen Bedarfes an Zugpferden erforderlich ſind. Der Betrieb kann ſchließlich auch<lb/> derart eingerichtet werden, daß man außer den eigenen Fohlen noch Abſatzfohlen zukauft<lb/> und bis zum Alter von 3—4 Jahren aufzieht. In jedem Falle hat man dafür<lb/> zu ſorgen, daß man nur ſolche Pferdeſchläge zur Zucht und Aufzucht verwende, für<lb/> welche ſich eine ausreichende Abſatzgelegenheit ergibt. Im Allgemeinen wird man<lb/> um ſo beſſer fahren, je werthvollere Fohlen man aufzieht, da deren Aufzucht die-<lb/> ſelben Koſten wie von minder werthvollen verurſacht. Die Zahl der Fohlen, welche<lb/> man von gedeckten Stuten aufbringt, erreicht in Geſtüten unter beſonders günſtigen<lb/> Verhältniſſen 66, unter mittleren Verhältniſſen 60 %. Bei der Pferdezucht mit<lb/> Arbeitspferden, welche daher nicht ausſchließlich den Zuchtzwecken gewidmet ſind,<lb/> können 50 % als ein günſtiges Ergebniß bezeichnet werden.</p><lb/> <p>Für intenſivere Wirthſchaftsverhältniſſe wird die Aufzucht der Pferde jedoch<lb/> nur dann wirthſchaftlich gerechtfertigt ſein, wenn ſie ſich auf werthvollere, ſtärkere<lb/> Pferde erſtreckt, die zum Mindeſten ihre Productionskoſten erſetzen und womöglich noch<lb/> einen, wenn auch kleinen Gewinn abwerfen. Die Höhe der Productionskoſten richtet<lb/> ſich vornehmlich nach den Futterpreiſen und nach den Zwecken der Zucht.</p><lb/> <p>Für norddeutſche Verhältniſſe belaufen ſich die Productionskoſten für die erſten vier<lb/> Jahre auf ungefähr 800 Mark, davon entfallen für den Jährling 320 Mark (Futterzulage<lb/> für die Mutterſtute 50 M., Deckgeld 6 M., Fohlenfutter 268 M., Wartung, Stallung und<lb/> Riſiko 26 M., abzüglich von 30 M. für 5 Fuhren Miſt) und für das 2., 3. und 4. Jahr<lb/> je 160 M. (Futter und Streuſtroh 168 M., Wartung ꝛc. 22 M., abzüglich von 30 M.<lb/> für 5 Fuhren Miſt).</p> </div> </div> </div><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [262/0278]
Beſondere Thierzuchtlehre.
Fuhrwerk 5.5 Mm. dicke Stränge verwendet, deren Preis ſich nach der Länge richtet. Zwei
1.1—1.25 Meter lange, 7.5 Meter dicke Drahtſeil-Stränge koſten z. B. 3.2 Mark (1 fl. 60);
2.4—2.5 Meter lange 4.50 Mark (2 fl. 25); dieſelben Längen bei 5.5 Mm. Dicke 2.60
Mark (1 fl. 30), beziehungsweiſe 3.40 Mark (1 fl. 70).
2. Die Nutzung durch Pferdeaufzucht.
Die Pferdeaufzucht kann, wie ſchon S. 244 erwähnt, entweder ausſchließlich in
Geſtüten oder nebenher mit den gewöhnlichen Arbeitsſtuten betrieben werden.
Der Betrieb der Pferdeaufzucht in Geſtüten erfordert viele Sachkenntniß und
viel Capital, da der Gewinn aus einer ſolchen Einrichtung oft erſt nach
Jahren flüſſig wird. Ob die Haltung eines Geſtütes wirthſchaftlich vortheilhaft iſt,
muß durch eine genaue Ertragsberechnung auf Grund der vorhandenen wirthſchaft-
lichen Verhältniſſe ermittelt werden, bevor man an die Einrichtung deſſelben ſchreitet.
Viel öfter als die Aufzucht der Pferde in Geſtüten ergibt ſich Gelegenheit, die
Aufzucht von Fohlen aus Arbeitsſtuten zu bewerkſtelligen. Die Arbeitsverhältniſſe
der Wirthſchaft müſſen dann derartige ſein, daß der Wirthſchaftsbetrieb durch die
Schonung, welche unbedingt den abfohlenden und ſäugenden Stuten gegeben werden
muß, nicht behindert wird. Bei größeren Wirthſchaften empfiehlt es ſich, bei einem
ſolchen Betriebe von vornherein für je 4 Arbeitsſtuten 1 Stute über den Bedarf
zu halten. Die fallenden Fohlen können je nach den vorhandenen Futter- und
Weideverhältniſſen, entweder gleich nach dem Abſetzen oder erſt im ausgewachſenen
Zuſtande mit 3—4 Jahren verkauft werden, ſoweit ſie nicht etwa zur Deckung des
eigenen Bedarfes an Zugpferden erforderlich ſind. Der Betrieb kann ſchließlich auch
derart eingerichtet werden, daß man außer den eigenen Fohlen noch Abſatzfohlen zukauft
und bis zum Alter von 3—4 Jahren aufzieht. In jedem Falle hat man dafür
zu ſorgen, daß man nur ſolche Pferdeſchläge zur Zucht und Aufzucht verwende, für
welche ſich eine ausreichende Abſatzgelegenheit ergibt. Im Allgemeinen wird man
um ſo beſſer fahren, je werthvollere Fohlen man aufzieht, da deren Aufzucht die-
ſelben Koſten wie von minder werthvollen verurſacht. Die Zahl der Fohlen, welche
man von gedeckten Stuten aufbringt, erreicht in Geſtüten unter beſonders günſtigen
Verhältniſſen 66, unter mittleren Verhältniſſen 60 %. Bei der Pferdezucht mit
Arbeitspferden, welche daher nicht ausſchließlich den Zuchtzwecken gewidmet ſind,
können 50 % als ein günſtiges Ergebniß bezeichnet werden.
Für intenſivere Wirthſchaftsverhältniſſe wird die Aufzucht der Pferde jedoch
nur dann wirthſchaftlich gerechtfertigt ſein, wenn ſie ſich auf werthvollere, ſtärkere
Pferde erſtreckt, die zum Mindeſten ihre Productionskoſten erſetzen und womöglich noch
einen, wenn auch kleinen Gewinn abwerfen. Die Höhe der Productionskoſten richtet
ſich vornehmlich nach den Futterpreiſen und nach den Zwecken der Zucht.
Für norddeutſche Verhältniſſe belaufen ſich die Productionskoſten für die erſten vier
Jahre auf ungefähr 800 Mark, davon entfallen für den Jährling 320 Mark (Futterzulage
für die Mutterſtute 50 M., Deckgeld 6 M., Fohlenfutter 268 M., Wartung, Stallung und
Riſiko 26 M., abzüglich von 30 M. für 5 Fuhren Miſt) und für das 2., 3. und 4. Jahr
je 160 M. (Futter und Streuſtroh 168 M., Wartung ꝛc. 22 M., abzüglich von 30 M.
für 5 Fuhren Miſt).
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |