Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.Die Schafzucht. Flaummenge. Die südrussischen Zackelschafe besitzen gleichfalls grobe, lange Wolle(Donskoi-Wolle), die denselben Charakter wie die ungarischen Zackelwolle besitzt. 3. Das Hängohrschaf. (Ovis catotis.) Das Hängohrschaf zeichnet sich vor anderen Schafracen durch die langen, [Abbildung]
Fig. 116. masker Schaf, Fig. 116. Die großen, 60--70 Kilogr. schweren Thiere (0.70--Bergamasker Mutterschaf. -- Rumpflänge 78.5 Cm., Schulterhöhe 70.6 Cm. 0.82 Meter Schulterhöhe) stehen auf sehr hohen Beinen, der Ramskopf ist ungehörnt, der Hals lang. Gesicht und Beine bis über das Knie sind mit kurzen Haaren be- setzt. Die lange grobe Wolle besteht aus 22 Cm. langen, weißen Grannenhaaren, dem grobe, 12 Cm. lange, eigentliche Wollhaare beigemischt sind. Das Schurgewicht beträgt 2.5--4 Kilogr. Die Mutterschafe gebären oft Zwillinge. Ihre Milch wird auf Käse verarbeitet. Aehnlich dem Bergamasker Schafe ist das etwas kleinere, Paduaner Schaf, welches im östlichen Theile Oberitaliens vorkommt, und das in Kärnten verbreitete Seeländer oder Bleiburger Schaf. 4. Das Landschaf. (Ovis aries.) Die im mittleren und westlichen Europa vorkommenden Landschafe lassen sich Die Schafzucht. Flaummenge. Die ſüdruſſiſchen Zackelſchafe beſitzen gleichfalls grobe, lange Wolle(Donskoi-Wolle), die denſelben Charakter wie die ungariſchen Zackelwolle beſitzt. 3. Das Hängohrſchaf. (Ovis catotis.) Das Hängohrſchaf zeichnet ſich vor anderen Schafracen durch die langen, [Abbildung]
Fig. 116. masker Schaf, Fig. 116. Die großen, 60—70 Kilogr. ſchweren Thiere (0.70—Bergamasker Mutterſchaf. — Rumpflänge 78.5 Cm., Schulterhöhe 70.6 Cm. 0.82 Meter Schulterhöhe) ſtehen auf ſehr hohen Beinen, der Ramskopf iſt ungehörnt, der Hals lang. Geſicht und Beine bis über das Knie ſind mit kurzen Haaren be- ſetzt. Die lange grobe Wolle beſteht aus 22 Cm. langen, weißen Grannenhaaren, dem grobe, 12 Cm. lange, eigentliche Wollhaare beigemiſcht ſind. Das Schurgewicht beträgt 2.5—4 Kilogr. Die Mutterſchafe gebären oft Zwillinge. Ihre Milch wird auf Käſe verarbeitet. Aehnlich dem Bergamasker Schafe iſt das etwas kleinere, Paduaner Schaf, welches im öſtlichen Theile Oberitaliens vorkommt, und das in Kärnten verbreitete Seeländer oder Bleiburger Schaf. 4. Das Landſchaf. (Ovis aries.) Die im mittleren und weſtlichen Europa vorkommenden Landſchafe laſſen ſich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0189" n="173"/><fw place="top" type="header">Die Schafzucht.</fw><lb/> Flaummenge. Die ſüdruſſiſchen Zackelſchafe beſitzen gleichfalls grobe, lange Wolle<lb/> (Donskoi-Wolle), die denſelben Charakter wie die ungariſchen Zackelwolle beſitzt.</p> </div><lb/> <div n="6"> <head>3. <hi rendition="#g">Das Hängohrſchaf.<lb/><hi rendition="#aq">(Ovis catotis.)</hi></hi></head><lb/> <p>Das Hängohrſchaf zeichnet ſich vor anderen Schafracen durch die langen,<lb/> herabhängenden Ohren aus. Es iſt vorzugsweiſe in Oberitalien, Kärnten und<lb/> Steiermark verbreitet. Zu erwähnen iſt das in der Lombardei heimiſche <hi rendition="#g">Berga-</hi><lb/><figure><head>Fig. 116. </head><p>Bergamasker Mutterſchaf. — Rumpflänge 78.5 Cm., Schulterhöhe 70.6 Cm.</p></figure><lb/><hi rendition="#g">masker Schaf,</hi> Fig. 116. Die großen, 60—70 Kilogr. ſchweren Thiere (0.70—<lb/> 0.82 Meter Schulterhöhe) ſtehen auf ſehr hohen Beinen, der Ramskopf iſt ungehörnt,<lb/> der Hals lang. Geſicht und Beine bis über das Knie ſind mit kurzen Haaren be-<lb/> ſetzt. Die lange grobe Wolle beſteht aus 22 Cm. langen, weißen Grannenhaaren,<lb/> dem grobe, 12 Cm. lange, eigentliche Wollhaare beigemiſcht ſind. Das Schurgewicht<lb/> beträgt 2.5—4 Kilogr. Die Mutterſchafe gebären oft Zwillinge. Ihre Milch wird<lb/> auf Käſe verarbeitet. Aehnlich dem Bergamasker Schafe iſt das etwas kleinere,<lb/><hi rendition="#g">Paduaner</hi> Schaf, welches im öſtlichen Theile Oberitaliens vorkommt, und das in<lb/> Kärnten verbreitete <hi rendition="#g">Seeländer</hi> oder <hi rendition="#g">Bleiburger Schaf.</hi></p> </div><lb/> <div n="6"> <head>4. <hi rendition="#g">Das Landſchaf.<lb/><hi rendition="#aq">(Ovis aries.)</hi></hi></head><lb/> <p>Die im mittleren und weſtlichen Europa vorkommenden Landſchafe laſſen ſich<lb/> je nach der Beſchaffenheit des Vließes eintheilen <hi rendition="#aq">a.</hi> in Landſchafe mit Miſchwolle,<lb/> welche aus markhaltigen Grannenhaaren und markfreien, eigentlichen Wollhaaren ge-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [173/0189]
Die Schafzucht.
Flaummenge. Die ſüdruſſiſchen Zackelſchafe beſitzen gleichfalls grobe, lange Wolle
(Donskoi-Wolle), die denſelben Charakter wie die ungariſchen Zackelwolle beſitzt.
3. Das Hängohrſchaf.
(Ovis catotis.)
Das Hängohrſchaf zeichnet ſich vor anderen Schafracen durch die langen,
herabhängenden Ohren aus. Es iſt vorzugsweiſe in Oberitalien, Kärnten und
Steiermark verbreitet. Zu erwähnen iſt das in der Lombardei heimiſche Berga-
[Abbildung Fig. 116. Bergamasker Mutterſchaf. — Rumpflänge 78.5 Cm., Schulterhöhe 70.6 Cm.]
masker Schaf, Fig. 116. Die großen, 60—70 Kilogr. ſchweren Thiere (0.70—
0.82 Meter Schulterhöhe) ſtehen auf ſehr hohen Beinen, der Ramskopf iſt ungehörnt,
der Hals lang. Geſicht und Beine bis über das Knie ſind mit kurzen Haaren be-
ſetzt. Die lange grobe Wolle beſteht aus 22 Cm. langen, weißen Grannenhaaren,
dem grobe, 12 Cm. lange, eigentliche Wollhaare beigemiſcht ſind. Das Schurgewicht
beträgt 2.5—4 Kilogr. Die Mutterſchafe gebären oft Zwillinge. Ihre Milch wird
auf Käſe verarbeitet. Aehnlich dem Bergamasker Schafe iſt das etwas kleinere,
Paduaner Schaf, welches im öſtlichen Theile Oberitaliens vorkommt, und das in
Kärnten verbreitete Seeländer oder Bleiburger Schaf.
4. Das Landſchaf.
(Ovis aries.)
Die im mittleren und weſtlichen Europa vorkommenden Landſchafe laſſen ſich
je nach der Beſchaffenheit des Vließes eintheilen a. in Landſchafe mit Miſchwolle,
welche aus markhaltigen Grannenhaaren und markfreien, eigentlichen Wollhaaren ge-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |