Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.Die Rindviehzucht. Die Abkühlung erfolgt am einfachsten, jedoch unzulänglichsten durch Einstellen [Abbildung]
Fig. 82. apparat, Fig. 83, S. 144, bei welchem die Milch an der Außenseite von mitMilchkühler von Lawrence & Co. -- Wasser gefüllten Metallkugeln herabfließt. Zum Transporte der abgekühlten Milch wurden in früherer Zeit Blechgefäße 2. Die Verwerthung durch Milchextract. Die Transportfähigkeit der Milch wird durch die Bereitung von Milchextract Die Rindviehzucht. Die Abkühlung erfolgt am einfachſten, jedoch unzulänglichſten durch Einſtellen [Abbildung]
Fig. 82. apparat, Fig. 83, S. 144, bei welchem die Milch an der Außenſeite von mitMilchkühler von Lawrence & Co. — Waſſer gefüllten Metallkugeln herabfließt. Zum Transporte der abgekühlten Milch wurden in früherer Zeit Blechgefäße 2. Die Verwerthung durch Milchextract. Die Transportfähigkeit der Milch wird durch die Bereitung von Milchextract <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <pb facs="#f0159" n="143"/> <fw place="top" type="header">Die Rindviehzucht.</fw><lb/> <p>Die Abkühlung erfolgt am einfachſten, jedoch unzulänglichſten durch Einſtellen<lb/> der Milchgefäße in fließendes, kaltes Waſſer. Für ausgiebigeres Abkühlen kommen die<lb/> verſchiedenartigſten Milchkühlapparate in Verwendung. In früherer Zeit benutzte man<lb/> große Milchkühlapparate, welche aus einer, in einen hölzernen, mit Waſſer gefüllten<lb/> Bottich eingelegten, metallenen Kühlſchlange beſtanden, <hi rendition="#g">in</hi> welche die Milch gegoſſen<lb/> wurde. An Stelle dieſer ſchwerfälligen, viel Platz in Anſpruch nehmenden<lb/> Kühlvorrichtungen verwendet man gegenwärtig den viel bequemeren und billigeren<lb/> Lawrence’ſchen Milchkühler, Fig. 82.<lb/> Bei dieſem nach dem Principe des<lb/> Liebig’ſchen Gegenſtrom-Kühlers einge-<lb/> richteten, compendiöſen Milchkühler fließt<lb/> die Milch aus dem Bottich <hi rendition="#aq">A</hi> in eine<lb/> durchlöcherte Rinne <hi rendition="#aq">E</hi> und von hier<lb/> aus vertheilt, in dünner Schichte <hi rendition="#g">außen</hi><lb/> über die wellenförmig gebogenen Kühl-<lb/> flächen, um ſich ſchließlich in einer unteren<lb/> Rinne und in ein bei <hi rendition="#aq">O</hi> unterge-<lb/> ſtelltes Gefäß zu ſammeln. Das Kühl-<lb/> waſſer wird bei <hi rendition="#aq">D</hi> in den Zwiſchen-<lb/> raum der Kühlflächen eingelaſſen und<lb/> ſteigt allmählig dem Milchſtrome ent-<lb/> gegen aufwärts, um ſchließlich erwärmt<lb/> bei <hi rendition="#aq">E</hi> abzulaufen. Mit dieſem kleinen<lb/> Apparate werden 210 Liter Milch in<lb/> einer Stunde bei Verbrauch von etwa<lb/> 490 Liter Waſſer auf deſſen Tempera-<lb/> tur abgekühlt. Auf ähnlichem Principe<lb/> beruht der W. Lehfeldt’ſche Milchkühl-<lb/><figure><head>Fig. 82. </head><p>Milchkühler von Lawrence & Co. —<lb/> London. — Preis Nr. 1 für 273 Liter Milch per Stunde<lb/> 110 Mark (55 fl.), Nr. 5 für 1363 Liter 390 Mark<lb/> (195 fl.).</p></figure><lb/> apparat, Fig. 83, S. 144, bei welchem die Milch an der Außenſeite von mit<lb/> Waſſer gefüllten Metallkugeln herabfließt.</p><lb/> <p>Zum Transporte der abgekühlten Milch wurden in früherer Zeit Blechgefäße<lb/> aus verzinntem Eiſenblech oder aus Beſſemerblech (Fabricat von F. W. Haardt —<lb/> Wien) verwendet. Dieſelben beſitzen jedoch den Nachtheil, daß ſich in denſelben die<lb/> Milch über Sommer minder gut hält und die Maßhaltigkeit der Gefäße (7—30 und<lb/> mehr Liter) durch Verbiegen leicht ändert. Gegenwärtig werden ſie durch mit Eiſen-<lb/> reifen verſehene Fäßchen aus Eichenholz, deren Reinhaltung jedoch wieder ſchwieriger<lb/> iſt, verdrängt. Ein am Boden eingefügter plombirter Keil ſichert ſie vor unfrei-<lb/> willigem Oeffnen.</p> </div><lb/> <div n="6"> <head>2. <hi rendition="#g">Die Verwerthung durch Milchextract.</hi></head><lb/> <p>Die Transportfähigkeit der Milch wird durch die Bereitung von Milchextract<lb/> weſentlich erhöht. Dieſelbe iſt jedoch nur dann von Vortheil, wenn ſie im Großen<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [143/0159]
Die Rindviehzucht.
Die Abkühlung erfolgt am einfachſten, jedoch unzulänglichſten durch Einſtellen
der Milchgefäße in fließendes, kaltes Waſſer. Für ausgiebigeres Abkühlen kommen die
verſchiedenartigſten Milchkühlapparate in Verwendung. In früherer Zeit benutzte man
große Milchkühlapparate, welche aus einer, in einen hölzernen, mit Waſſer gefüllten
Bottich eingelegten, metallenen Kühlſchlange beſtanden, in welche die Milch gegoſſen
wurde. An Stelle dieſer ſchwerfälligen, viel Platz in Anſpruch nehmenden
Kühlvorrichtungen verwendet man gegenwärtig den viel bequemeren und billigeren
Lawrence’ſchen Milchkühler, Fig. 82.
Bei dieſem nach dem Principe des
Liebig’ſchen Gegenſtrom-Kühlers einge-
richteten, compendiöſen Milchkühler fließt
die Milch aus dem Bottich A in eine
durchlöcherte Rinne E und von hier
aus vertheilt, in dünner Schichte außen
über die wellenförmig gebogenen Kühl-
flächen, um ſich ſchließlich in einer unteren
Rinne und in ein bei O unterge-
ſtelltes Gefäß zu ſammeln. Das Kühl-
waſſer wird bei D in den Zwiſchen-
raum der Kühlflächen eingelaſſen und
ſteigt allmählig dem Milchſtrome ent-
gegen aufwärts, um ſchließlich erwärmt
bei E abzulaufen. Mit dieſem kleinen
Apparate werden 210 Liter Milch in
einer Stunde bei Verbrauch von etwa
490 Liter Waſſer auf deſſen Tempera-
tur abgekühlt. Auf ähnlichem Principe
beruht der W. Lehfeldt’ſche Milchkühl-
[Abbildung Fig. 82. Milchkühler von Lawrence & Co. —
London. — Preis Nr. 1 für 273 Liter Milch per Stunde
110 Mark (55 fl.), Nr. 5 für 1363 Liter 390 Mark
(195 fl.).]
apparat, Fig. 83, S. 144, bei welchem die Milch an der Außenſeite von mit
Waſſer gefüllten Metallkugeln herabfließt.
Zum Transporte der abgekühlten Milch wurden in früherer Zeit Blechgefäße
aus verzinntem Eiſenblech oder aus Beſſemerblech (Fabricat von F. W. Haardt —
Wien) verwendet. Dieſelben beſitzen jedoch den Nachtheil, daß ſich in denſelben die
Milch über Sommer minder gut hält und die Maßhaltigkeit der Gefäße (7—30 und
mehr Liter) durch Verbiegen leicht ändert. Gegenwärtig werden ſie durch mit Eiſen-
reifen verſehene Fäßchen aus Eichenholz, deren Reinhaltung jedoch wieder ſchwieriger
iſt, verdrängt. Ein am Boden eingefügter plombirter Keil ſichert ſie vor unfrei-
willigem Oeffnen.
2. Die Verwerthung durch Milchextract.
Die Transportfähigkeit der Milch wird durch die Bereitung von Milchextract
weſentlich erhöht. Dieſelbe iſt jedoch nur dann von Vortheil, wenn ſie im Großen
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