Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.Die Futterpflanzen. durch den Mehlthaupilz (Erysiphe communis Wallr.), den Schweifrost (Uromycesapiculatus Lev. und appendiculatus Lev.), im südlichen Frankreich durch den Wurzel- tödter (Rhizoctonia violacea Tul.), weiteres durch einen Schimmelpilz (Peronospora Trifoliorum dBy.), Uromyces strictus Schröt. etc. Von Feinden aus der Thierwelt hat die Luzerne verhältnißmäßig wenig zu 5. Die Ernte. Die Luzerne wird sowohl zu Grünfutter, als zu Heu abgemäht. Im ersteren Im 1. Jahre beträgt die Ernte auf 1 Hektar 3500 Kilogr. Heu. " 2. " " " " " " 7000 " " " 3. " " " " " " 5500 " " " 4. " " " " " " 4400 " " " 5. " " " " " " 2600 " " Im Durchschnitte der 5jährigen Dauer 4600 " " Unter günstigeren Verhältnissen steigt jedoch der durchschnittliche Jahresertrag auf Die gemähte Luzerne läßt man bei der Heuwerbung in Schwaden liegen, und Zur Samenzucht wählt man einen nicht zu üppig stehenden Theil auf einem Die Futterpflanzen. durch den Mehlthaupilz (Erysiphe communis Wallr.), den Schweifroſt (Uromycesapiculatus Lèv. und appendiculatus Lèv.), im ſüdlichen Frankreich durch den Wurzel- tödter (Rhizoctonia violacea Tul.), weiteres durch einen Schimmelpilz (Peronospora Trifoliorum dBy.), Uromyces strictus Schröt. etc. Von Feinden aus der Thierwelt hat die Luzerne verhältnißmäßig wenig zu 5. Die Ernte. Die Luzerne wird ſowohl zu Grünfutter, als zu Heu abgemäht. Im erſteren Im 1. Jahre beträgt die Ernte auf 1 Hektar 3500 Kilogr. Heu. „ 2. „ „ „ „ „ „ 7000 „ „ „ 3. „ „ „ „ „ „ 5500 „ „ „ 4. „ „ „ „ „ „ 4400 „ „ „ 5. „ „ „ „ „ „ 2600 „ „ Im Durchſchnitte der 5jährigen Dauer 4600 „ „ Unter günſtigeren Verhältniſſen ſteigt jedoch der durchſchnittliche Jahresertrag auf Die gemähte Luzerne läßt man bei der Heuwerbung in Schwaden liegen, und Zur Samenzucht wählt man einen nicht zu üppig ſtehenden Theil auf einem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0197" n="183"/><fw place="top" type="header">Die Futterpflanzen.</fw><lb/> durch den Mehlthaupilz (<hi rendition="#aq">Erysiphe communis Wallr.</hi>), den Schweifroſt (<hi rendition="#aq">Uromyces<lb/> apiculatus Lèv.</hi> und <hi rendition="#aq">appendiculatus Lèv.</hi>), im ſüdlichen Frankreich durch den Wurzel-<lb/> tödter (<hi rendition="#aq">Rhizoctonia violacea Tul.</hi>), weiteres durch einen Schimmelpilz (<hi rendition="#aq">Peronospora<lb/> Trifoliorum dBy.), Uromyces strictus Schröt. etc.</hi></p><lb/> <p>Von Feinden aus der Thierwelt hat die Luzerne verhältnißmäßig wenig zu<lb/> leiden, da ſie durch ihre große Reproductionskraft den entſtandenen Schaden bald<lb/> wieder ausgleicht.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">5. Die Ernte.</hi> </head><lb/> <p>Die Luzerne wird ſowohl zu Grünfutter, als zu Heu abgemäht. Im erſteren<lb/> Falle wird man mit der Ernte beginnen, ſobald ſich der Schnitt lohnt. Bei aus-<lb/> reichenden Luzernefeldern kann ſchon Anfang Mai der erſte Schnitt genommen werden. Zu<lb/> Grünfutter und Heu ſoll die Luzerne vor der Blüthe geſchnitten werden, weil ſie<lb/> ſonſt leicht zu hartſtengelig wird. In trockenen Lagen tritt der Uebelſtand ein,<lb/> daß die Luzerne, wenn kaum ein ausreichender Schnitt gewachſen iſt, auch ſchon in<lb/> voller Blüthe ſteht, weshalb die einzelnen Schnitte nur wenig ausgiebig ſind.<lb/> Im erſten Jahre nach der Aberntung der Ueberfrucht iſt der Ertrag mäßig, er er-<lb/> reicht bei günſtiger Witterung zwei leichte Schnitte. Im nächſten Jahre erreicht der<lb/> Ertrag in wärmeren Lagen mit 5, in kühleren mit 3—4 Schnitten die größte Menge.<lb/> Weiterhin bleibt derſelbe auf ziemlich gleicher Höhe. Nur zuletzt geht er zurück,<lb/> wenn die Stöcke abzuſterben beginnen. Ueber die Vertheilung der Erträge auf die<lb/> einzelnen Jahre gibt W. Hecke für mittelmäßig luzernefähigen Boden in Ungariſch-<lb/> Altenburg folgende auf neues Maaß umgerechnete Zahlen an:</p><lb/> <list> <item>Im 1. Jahre beträgt die Ernte auf 1 Hektar 3500 Kilogr. Heu.</item><lb/> <item>„ 2. „ „ „ „ „ „ 7000 „ „</item><lb/> <item>„ 3. „ „ „ „ „ „ 5500 „ „</item><lb/> <item>„ 4. „ „ „ „ „ „ 4400 „ „</item><lb/> <item>„ 5. „ „ „ „ „ „ 2600 „ „</item><lb/> <item>Im Durchſchnitte der 5jährigen Dauer 4600 „ „</item> </list><lb/> <p>Unter günſtigeren Verhältniſſen ſteigt jedoch der durchſchnittliche Jahresertrag auf<lb/> 6 —10,000 Kilogramm Heu; in dem ertragreichſten zweiten und dritten Jahre<lb/> auf 12—13,000 Kilogramm.</p><lb/> <p>Die gemähte Luzerne läßt man bei der Heuwerbung in Schwaden liegen, und<lb/> vermeidet nach Thunlichkeit ein öfteres Wenden, indem die dürr werdenden Blätter,<lb/> wie bei dem Rothklee, leicht abfallen. Im Uebrigen trocknet ſie bei ihrem größeren<lb/> Stengelreichthume, und da ſie überdieß in wärmeren Gegenden gebaut wird, ſchneller<lb/> als der Rothklee.</p><lb/> <p>Zur Samenzucht wählt man einen nicht zu üppig ſtehenden Theil auf einem<lb/> drei oder vierjährigen, niemals einjährigen Luzerneſchlage aus, indem durch die<lb/> Samengewinnung die weitere Reproductionsfähigkeit der Luzernepflanzen geſchwächt wird.<lb/> Der Samenertrag erreicht 5—7 Hektoliter vom Hektare. Der Luzerneſamen iſt leichter<lb/> als wie von dem Rothklee zu gewinnen.</p> </div> </div><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [183/0197]
Die Futterpflanzen.
durch den Mehlthaupilz (Erysiphe communis Wallr.), den Schweifroſt (Uromyces
apiculatus Lèv. und appendiculatus Lèv.), im ſüdlichen Frankreich durch den Wurzel-
tödter (Rhizoctonia violacea Tul.), weiteres durch einen Schimmelpilz (Peronospora
Trifoliorum dBy.), Uromyces strictus Schröt. etc.
Von Feinden aus der Thierwelt hat die Luzerne verhältnißmäßig wenig zu
leiden, da ſie durch ihre große Reproductionskraft den entſtandenen Schaden bald
wieder ausgleicht.
5. Die Ernte.
Die Luzerne wird ſowohl zu Grünfutter, als zu Heu abgemäht. Im erſteren
Falle wird man mit der Ernte beginnen, ſobald ſich der Schnitt lohnt. Bei aus-
reichenden Luzernefeldern kann ſchon Anfang Mai der erſte Schnitt genommen werden. Zu
Grünfutter und Heu ſoll die Luzerne vor der Blüthe geſchnitten werden, weil ſie
ſonſt leicht zu hartſtengelig wird. In trockenen Lagen tritt der Uebelſtand ein,
daß die Luzerne, wenn kaum ein ausreichender Schnitt gewachſen iſt, auch ſchon in
voller Blüthe ſteht, weshalb die einzelnen Schnitte nur wenig ausgiebig ſind.
Im erſten Jahre nach der Aberntung der Ueberfrucht iſt der Ertrag mäßig, er er-
reicht bei günſtiger Witterung zwei leichte Schnitte. Im nächſten Jahre erreicht der
Ertrag in wärmeren Lagen mit 5, in kühleren mit 3—4 Schnitten die größte Menge.
Weiterhin bleibt derſelbe auf ziemlich gleicher Höhe. Nur zuletzt geht er zurück,
wenn die Stöcke abzuſterben beginnen. Ueber die Vertheilung der Erträge auf die
einzelnen Jahre gibt W. Hecke für mittelmäßig luzernefähigen Boden in Ungariſch-
Altenburg folgende auf neues Maaß umgerechnete Zahlen an:
Im 1. Jahre beträgt die Ernte auf 1 Hektar 3500 Kilogr. Heu.
„ 2. „ „ „ „ „ „ 7000 „ „
„ 3. „ „ „ „ „ „ 5500 „ „
„ 4. „ „ „ „ „ „ 4400 „ „
„ 5. „ „ „ „ „ „ 2600 „ „
Im Durchſchnitte der 5jährigen Dauer 4600 „ „
Unter günſtigeren Verhältniſſen ſteigt jedoch der durchſchnittliche Jahresertrag auf
6 —10,000 Kilogramm Heu; in dem ertragreichſten zweiten und dritten Jahre
auf 12—13,000 Kilogramm.
Die gemähte Luzerne läßt man bei der Heuwerbung in Schwaden liegen, und
vermeidet nach Thunlichkeit ein öfteres Wenden, indem die dürr werdenden Blätter,
wie bei dem Rothklee, leicht abfallen. Im Uebrigen trocknet ſie bei ihrem größeren
Stengelreichthume, und da ſie überdieß in wärmeren Gegenden gebaut wird, ſchneller
als der Rothklee.
Zur Samenzucht wählt man einen nicht zu üppig ſtehenden Theil auf einem
drei oder vierjährigen, niemals einjährigen Luzerneſchlage aus, indem durch die
Samengewinnung die weitere Reproductionsfähigkeit der Luzernepflanzen geſchwächt wird.
Der Samenertrag erreicht 5—7 Hektoliter vom Hektare. Der Luzerneſamen iſt leichter
als wie von dem Rothklee zu gewinnen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |