Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.Besondere Pflanzenbaulehre. 4. Die Pflege. Im nächsten Frühjahre nach dem Aussaatjahre, ebenso in jedem folgenden Herbste Am nachtheiligsten für das Wachsthum der Luzerne sind grasartige Unkraut- [Abbildung]
Fig. 125. Achäne der kleinblüthigen [Abbildung]
Fig. 126. Weiche Trespe [Abbildung]
Fig. 127. arvensis L.) Sun, den Ackerfuchsschwanz (Alopecurus agrestis L.) Sun u. s. w. unter-Frühlingskreuzkraut (Se- drückt. Außerdem stellen sich auf Luzernefeldern ein: Euphorbiaarten, die klein- blüthige Galinsoga (Galinsoga parviflora Cav.) Sun, Fig. 125, das Frühlings- kreuzkraut (Senecio vernalis Waldst. Kit.) Sun, Fig. 127 etc. Der gefährlichste Feind der Luzernefelder bleibt, abgesehen von der selten vorkommenden, röthlichen Sommer- wurz (Orobanche rubens Wallr.) Jupiter, die Quendelseide (Cuscuta epithymum L.) Sun. Gegen die Letztere werden alle jene Vertilgungsmittel angewendet, welche bei dem Rothklee S. 191 angegeben werden. Unter den kryptogamischen Schmarotzern hat vie Luzerne besonders zu leiden: Beſondere Pflanzenbaulehre. 4. Die Pflege. Im nächſten Frühjahre nach dem Ausſaatjahre, ebenſo in jedem folgenden Herbſte Am nachtheiligſten für das Wachsthum der Luzerne ſind grasartige Unkraut- [Abbildung]
Fig. 125. Achäne der kleinblüthigen [Abbildung]
Fig. 126. Weiche Trespe [Abbildung]
Fig. 127. arvensis L.) ☉, den Ackerfuchsſchwanz (Alopecurus agrestis L.) ☉ u. ſ. w. unter-Frühlingskreuzkraut (Se- drückt. Außerdem ſtellen ſich auf Luzernefeldern ein: Euphorbiaarten, die klein- blüthige Galinſoga (Galinsoga parviflora Cav.) ☉, Fig. 125, das Frühlings- kreuzkraut (Senecio vernalis Waldst. Kit.) ☉, Fig. 127 ꝛc. Der gefährlichſte Feind der Luzernefelder bleibt, abgeſehen von der ſelten vorkommenden, röthlichen Sommer- wurz (Orobanche rubens Wallr.) ♃, die Quendelſeide (Cuscuta epithymum L.) ☉. Gegen die Letztere werden alle jene Vertilgungsmittel angewendet, welche bei dem Rothklee S. 191 angegeben werden. Unter den kryptogamiſchen Schmarotzern hat vie Luzerne beſonders zu leiden: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0196" n="182"/> <fw place="top" type="header">Beſondere Pflanzenbaulehre.</fw><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">4. Die Pflege.</hi> </head><lb/> <p>Im nächſten Frühjahre nach dem Ausſaatjahre, ebenſo in jedem folgenden Herbſte<lb/> und Frühjahre werden die Luzernefelder durch ſcharfes Eggen gelockert. Weit gedrillte<lb/> Luzerne kann ſelbſt mit Hackgeräthen bearbeitet werden. Aeltere, auf bündigerem<lb/> Boden angelegte Luzernefelder werden mit kräftigeren Geräthen, wie mit dem Scari-<lb/> ficator, zwiſchen den einzelnen Pflanzenſtöcken gelockert. Ueber den Winter erhalten<lb/> die Luzernefelder eine Kopfdüngung mit Stallmiſt oder noch häufiger mit Compoſt-<lb/> dünger. Ebenſo vortheilhaft iſt es, die Luzerne mit verdünnter Jauche zu über-<lb/> fahren, oder mit Aſche und Gyps zu überſtreuen.</p><lb/> <p>Am nachtheiligſten für das Wachsthum der Luzerne ſind grasartige Unkraut-<lb/> pflanzen. Dieſelben ſind Urſache, weshalb in feuchten, ſehr graswüchſigen Lagen<lb/> der Luzernebau ganz aufgegeben werden muß. Am meiſten wird die Luzerne durch<lb/> die Quecke (<hi rendition="#aq">Triticum repens L.</hi>) ♃, den Windhalm (<hi rendition="#aq">Agrostis stolonifera L.</hi>) ♃,<lb/> die taube Trespe (<hi rendition="#aq">Bromus sterilis L.</hi>) ☉, die Dachtrespe (<hi rendition="#aq">Bromus tectorum L.</hi>)<lb/> ☉, die weiche Trespe (<hi rendition="#aq">Bromus mollis L.</hi>) ⚇, Fig. 126, die Ackertrespe (<hi rendition="#aq">Bromus</hi><lb/><figure><head>Fig. 125. </head><p>Achäne der kleinblüthigen<lb/> Galinſoge (<hi rendition="#aq">Galinsoga parviflora Cav.</hi>)<lb/> ☉, wie Fig. 126 und 127 nach Nobbe.</p></figure><lb/><figure><head>Fig. 126. </head><p>Weiche Trespe<lb/> (<hi rendition="#aq">Bromus mollis L.</hi>) ⚇. —<lb/><hi rendition="#aq">a, b, c</hi> Scheinfrucht;<lb/><hi rendition="#aq">d</hi> Karyopſe.</p></figure><lb/><figure><head>Fig. 127. </head><p>Frühlingskreuzkraut (<hi rendition="#aq">Se-<lb/> necio vernalis Waldst. Kit.</hi>) ☉ —<lb/><hi rendition="#aq">a</hi> und <hi rendition="#aq">b</hi> Achäne mit haarigem Pap-<lb/> pus; <hi rendition="#aq">c</hi> Frucht, vergr.; <hi rendition="#aq">d</hi> ein Frag-<lb/> ment der Frucht, ſtark vergrößert.</p></figure><lb/><hi rendition="#aq">arvensis L.</hi>) ☉, den Ackerfuchsſchwanz (<hi rendition="#aq">Alopecurus agrestis L.</hi>) ☉ u. ſ. w. unter-<lb/> drückt. Außerdem ſtellen ſich auf Luzernefeldern ein: Euphorbiaarten, die klein-<lb/> blüthige Galinſoga (<hi rendition="#aq">Galinsoga parviflora Cav.</hi>) ☉, Fig. 125, das Frühlings-<lb/> kreuzkraut (<hi rendition="#aq">Senecio vernalis Waldst. Kit.</hi>) ☉, Fig. 127 ꝛc. Der gefährlichſte Feind<lb/> der Luzernefelder bleibt, abgeſehen von der ſelten vorkommenden, röthlichen Sommer-<lb/> wurz (<hi rendition="#aq">Orobanche rubens Wallr.</hi>) ♃, die Quendelſeide (<hi rendition="#aq">Cuscuta epithymum L.</hi>) ☉.<lb/> Gegen die Letztere werden alle jene Vertilgungsmittel angewendet, welche bei dem<lb/> Rothklee S. 191 angegeben werden.</p><lb/> <p>Unter den kryptogamiſchen Schmarotzern hat vie Luzerne beſonders zu leiden:<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [182/0196]
Beſondere Pflanzenbaulehre.
4. Die Pflege.
Im nächſten Frühjahre nach dem Ausſaatjahre, ebenſo in jedem folgenden Herbſte
und Frühjahre werden die Luzernefelder durch ſcharfes Eggen gelockert. Weit gedrillte
Luzerne kann ſelbſt mit Hackgeräthen bearbeitet werden. Aeltere, auf bündigerem
Boden angelegte Luzernefelder werden mit kräftigeren Geräthen, wie mit dem Scari-
ficator, zwiſchen den einzelnen Pflanzenſtöcken gelockert. Ueber den Winter erhalten
die Luzernefelder eine Kopfdüngung mit Stallmiſt oder noch häufiger mit Compoſt-
dünger. Ebenſo vortheilhaft iſt es, die Luzerne mit verdünnter Jauche zu über-
fahren, oder mit Aſche und Gyps zu überſtreuen.
Am nachtheiligſten für das Wachsthum der Luzerne ſind grasartige Unkraut-
pflanzen. Dieſelben ſind Urſache, weshalb in feuchten, ſehr graswüchſigen Lagen
der Luzernebau ganz aufgegeben werden muß. Am meiſten wird die Luzerne durch
die Quecke (Triticum repens L.) ♃, den Windhalm (Agrostis stolonifera L.) ♃,
die taube Trespe (Bromus sterilis L.) ☉, die Dachtrespe (Bromus tectorum L.)
☉, die weiche Trespe (Bromus mollis L.) ⚇, Fig. 126, die Ackertrespe (Bromus
[Abbildung Fig. 125. Achäne der kleinblüthigen
Galinſoge (Galinsoga parviflora Cav.)
☉, wie Fig. 126 und 127 nach Nobbe.]
[Abbildung Fig. 126. Weiche Trespe
(Bromus mollis L.) ⚇. —
a, b, c Scheinfrucht;
d Karyopſe.]
[Abbildung Fig. 127. Frühlingskreuzkraut (Se-
necio vernalis Waldst. Kit.) ☉ —
a und b Achäne mit haarigem Pap-
pus; c Frucht, vergr.; d ein Frag-
ment der Frucht, ſtark vergrößert.]
arvensis L.) ☉, den Ackerfuchsſchwanz (Alopecurus agrestis L.) ☉ u. ſ. w. unter-
drückt. Außerdem ſtellen ſich auf Luzernefeldern ein: Euphorbiaarten, die klein-
blüthige Galinſoga (Galinsoga parviflora Cav.) ☉, Fig. 125, das Frühlings-
kreuzkraut (Senecio vernalis Waldst. Kit.) ☉, Fig. 127 ꝛc. Der gefährlichſte Feind
der Luzernefelder bleibt, abgeſehen von der ſelten vorkommenden, röthlichen Sommer-
wurz (Orobanche rubens Wallr.) ♃, die Quendelſeide (Cuscuta epithymum L.) ☉.
Gegen die Letztere werden alle jene Vertilgungsmittel angewendet, welche bei dem
Rothklee S. 191 angegeben werden.
Unter den kryptogamiſchen Schmarotzern hat vie Luzerne beſonders zu leiden:
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