Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.Die Futterpflanzen. Die Luzerne wird gewöhnlich nach einer gedüngten Hackfrucht gebaut, oder auch 3. Die Saat. Zur Saat eignet sich am besten die französische Luzerne. Vor der Verwendung Die Saat selbst wird größtentheils im Frühjahre bei trockener Witterung nach [Abbildung]
Fig. 124. Lagen empfiehlt es sich, die Luzerne quer über die Reihen der Schutzfrucht zu drillen.Luzernesamen (Medicago sativa L.) Jupiter nach Die Unterbringung der breitwürfig gesäeten Luzerne erfolgt, bei der Kleinheit des Samens, dessen Durchmesser 2.5--3 Mm. beträgt, mit einer leichten Egge auf höchstens 2.5--4 Ctm. Die Futterpflanzen. Die Luzerne wird gewöhnlich nach einer gedüngten Hackfrucht gebaut, oder auch 3. Die Saat. Zur Saat eignet ſich am beſten die franzöſiſche Luzerne. Vor der Verwendung Die Saat ſelbſt wird größtentheils im Frühjahre bei trockener Witterung nach [Abbildung]
Fig. 124. Lagen empfiehlt es ſich, die Luzerne quer über die Reihen der Schutzfrucht zu drillen.Luzerneſamen (Medicago sativa L.) ♃ nach Die Unterbringung der breitwürfig geſäeten Luzerne erfolgt, bei der Kleinheit des Samens, deſſen Durchmeſſer 2.5—3 Mm. beträgt, mit einer leichten Egge auf höchſtens 2.5—4 Ctm. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0195" n="181"/> <fw place="top" type="header">Die Futterpflanzen.</fw><lb/> <p>Die Luzerne wird gewöhnlich nach einer gedüngten Hackfrucht gebaut, oder auch<lb/> unmittelbar zu derſelben der Stallmiſt aufgefahren. Sehr zu empfehlen iſt es, den<lb/> Boden entweder zur Hackfrucht, oder im vorausgegangenen Herbſte tief zu pflügen,<lb/> oder mit dem Wühler im Untergrunde zu lockern. Meiſtens wird die Luzerne unter<lb/> einer lockerer geſäeten Ueberfrucht gebaut. Am beſten eignet ſich dazu Grünhafer<lb/> oder Grüngerſte, welche frühzeitig zu Grünfutter gemäht werden und daher die<lb/> Luzerne nicht ſo lange unter Schatten halten. Häufig baut man ſie jedoch auch<lb/> ohne Schutzfrucht, damit ihr die Frühjahrsfeuchte allein zum ſchnelleren Ankeimen<lb/> zukommt. Baut man die Luzerne unter Grünfutter oder Sommergetreide nach<lb/> gedüngter Hackfrucht, ſo genügt die Beſtellung, welche der Ueberfrucht gegeben<lb/> wurde.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">3. Die Saat.</hi> </head><lb/> <p>Zur Saat eignet ſich am beſten die franzöſiſche Luzerne. Vor der Verwendung<lb/> des Samens iſt derſelbe rein auszuputzen und beſonders auf die Ausſcheidung des<lb/> Kleeſeideſamens zu achten. Das käufliche Saatgut iſt häufig durch die ähnlich ge-<lb/> ſtalteten Samen der Hopfenluzerne (<hi rendition="#aq">Medicago lupulina L.</hi>) ☉ verfälſcht. Der gelbbraune<lb/> Luzerneſamen, Fig. 124, iſt länglich, eckig, faſt bohnenförmig geſtaltet, oft gekrümmt.<lb/> Man kann zufrieden ſein, wenn von 100 Gewichtstheile Samen 73 Gewichtstheile<lb/> bei der Keimprobe zur Entwickelung gelangen. Dieſes günſtige Verhältniß wird<lb/> jedoch nur erreicht, wenn man nicht älteren als höchſtens zweijährigen Samen zur<lb/> Ausſaat verwendet.</p><lb/> <p>Die Saat ſelbſt wird größtentheils im Frühjahre bei trockener Witterung nach<lb/> der Beſtellung der Ueberfrucht ausgeführt. In Gegenden mit trockener Frühjahrs-<lb/> witterung erſcheint es ſelbſt geboten, die<lb/> Luzerne ſchon im Herbſte zur Ausſaat zu<lb/> bringen, ſie bringt dann ſchon im erſten<lb/> Herbſte einen Futterertrag. Um dieſen zu<lb/> erzielen, empfiehlt es ſich, auch 4 Kilo-<lb/> gramm Rothkleeſamen per Hektar mit<lb/> der Luzerne auszuſäen. Der Rothklee<lb/> vermehrt die Futtermenge des Stoppel-<lb/> ſchnittes und ſchützt das Feld, bei dem<lb/> ſonſt ſchütteren Stande der Luzerne, vor<lb/> Verunkrautung. Häufig wird die Luzerne<lb/> breitwürfig mit einem Saatquantum,<lb/> welches je nach der Trockenheit von 20<lb/> bis 40 Kilogramm für ein Hektar<lb/> ſchwankt, ausgeſäet. In nicht zu trockenen<lb/><figure><head>Fig. 124. </head><p>Luzerneſamen (<hi rendition="#aq">Medicago sativa L.</hi>) ♃ nach<lb/> Nobbe; — <hi rendition="#aq">d</hi> Seitenanſicht, <hi rendition="#aq">c</hi> keimender Samen.</p></figure><lb/> Lagen empfiehlt es ſich, die Luzerne quer über die Reihen der Schutzfrucht zu drillen.<lb/> Die Unterbringung der breitwürfig geſäeten Luzerne erfolgt, bei der Kleinheit des<lb/> Samens, deſſen Durchmeſſer 2.5—3 Mm. beträgt, mit einer leichten Egge auf<lb/> höchſtens 2.5—4 Ctm.</p> </div><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [181/0195]
Die Futterpflanzen.
Die Luzerne wird gewöhnlich nach einer gedüngten Hackfrucht gebaut, oder auch
unmittelbar zu derſelben der Stallmiſt aufgefahren. Sehr zu empfehlen iſt es, den
Boden entweder zur Hackfrucht, oder im vorausgegangenen Herbſte tief zu pflügen,
oder mit dem Wühler im Untergrunde zu lockern. Meiſtens wird die Luzerne unter
einer lockerer geſäeten Ueberfrucht gebaut. Am beſten eignet ſich dazu Grünhafer
oder Grüngerſte, welche frühzeitig zu Grünfutter gemäht werden und daher die
Luzerne nicht ſo lange unter Schatten halten. Häufig baut man ſie jedoch auch
ohne Schutzfrucht, damit ihr die Frühjahrsfeuchte allein zum ſchnelleren Ankeimen
zukommt. Baut man die Luzerne unter Grünfutter oder Sommergetreide nach
gedüngter Hackfrucht, ſo genügt die Beſtellung, welche der Ueberfrucht gegeben
wurde.
3. Die Saat.
Zur Saat eignet ſich am beſten die franzöſiſche Luzerne. Vor der Verwendung
des Samens iſt derſelbe rein auszuputzen und beſonders auf die Ausſcheidung des
Kleeſeideſamens zu achten. Das käufliche Saatgut iſt häufig durch die ähnlich ge-
ſtalteten Samen der Hopfenluzerne (Medicago lupulina L.) ☉ verfälſcht. Der gelbbraune
Luzerneſamen, Fig. 124, iſt länglich, eckig, faſt bohnenförmig geſtaltet, oft gekrümmt.
Man kann zufrieden ſein, wenn von 100 Gewichtstheile Samen 73 Gewichtstheile
bei der Keimprobe zur Entwickelung gelangen. Dieſes günſtige Verhältniß wird
jedoch nur erreicht, wenn man nicht älteren als höchſtens zweijährigen Samen zur
Ausſaat verwendet.
Die Saat ſelbſt wird größtentheils im Frühjahre bei trockener Witterung nach
der Beſtellung der Ueberfrucht ausgeführt. In Gegenden mit trockener Frühjahrs-
witterung erſcheint es ſelbſt geboten, die
Luzerne ſchon im Herbſte zur Ausſaat zu
bringen, ſie bringt dann ſchon im erſten
Herbſte einen Futterertrag. Um dieſen zu
erzielen, empfiehlt es ſich, auch 4 Kilo-
gramm Rothkleeſamen per Hektar mit
der Luzerne auszuſäen. Der Rothklee
vermehrt die Futtermenge des Stoppel-
ſchnittes und ſchützt das Feld, bei dem
ſonſt ſchütteren Stande der Luzerne, vor
Verunkrautung. Häufig wird die Luzerne
breitwürfig mit einem Saatquantum,
welches je nach der Trockenheit von 20
bis 40 Kilogramm für ein Hektar
ſchwankt, ausgeſäet. In nicht zu trockenen
[Abbildung Fig. 124. Luzerneſamen (Medicago sativa L.) ♃ nach
Nobbe; — d Seitenanſicht, c keimender Samen.]
Lagen empfiehlt es ſich, die Luzerne quer über die Reihen der Schutzfrucht zu drillen.
Die Unterbringung der breitwürfig geſäeten Luzerne erfolgt, bei der Kleinheit des
Samens, deſſen Durchmeſſer 2.5—3 Mm. beträgt, mit einer leichten Egge auf
höchſtens 2.5—4 Ctm.
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