Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.Die Knollen- und Wurzelfrüchte. [Spaltenumbruch] Möhrenblattlaus (Aphis dauci Curtis.), nicht schädlich. Blüthe: Möhrenschabe (Haemylis daucella Hb.), Fig. 70, S. 96. Raupe schädlich. Samen: Möhrenzünsler (Pyralis palealis Hübn.), Raupe unmerklich schädlich. [Spaltenumbruch] Möhrenmotte (Tinea cicutella Treit.), Raupe unmerklich schädlich. Gallmücke (Cecidomyia) Made ziemlich schädlich; verursacht Aufschwellen und Fehlschlagen vieler Samen. 5. Die Ernte. Die Futtermöhren werden erst im Oktober vor dem Eintritte der Frühfröste ge- Bei der Gewinnung der Samen wird in ähnlicher Weise vorgegangen wie bei 9. Die Cichorie. Die Cichorie, Wegwarte (Cichorium intybus L.) Jupiter, Fig. 117, ist leicht an Am besten gedeihet die Cichorie auf einem tiefgründigen sandigen Lehmboden. Die Knollen- und Wurzelfrüchte. [Spaltenumbruch] Möhrenblattlaus (Aphis dauci Curtis.), nicht ſchädlich. Blüthe: Möhrenſchabe (Haemylis daucella Hb.), Fig. 70, S. 96. Raupe ſchädlich. Samen: Möhrenzünsler (Pyralis palealis Hübn.), Raupe unmerklich ſchädlich. [Spaltenumbruch] Möhrenmotte (Tinea cicutella Treit.), Raupe unmerklich ſchädlich. Gallmücke (Cecidomyia) Made ziemlich ſchädlich; verurſacht Aufſchwellen und Fehlſchlagen vieler Samen. 5. Die Ernte. Die Futtermöhren werden erſt im Oktober vor dem Eintritte der Frühfröſte ge- Bei der Gewinnung der Samen wird in ähnlicher Weiſe vorgegangen wie bei 9. Die Cichorie. Die Cichorie, Wegwarte (Cichorium intybus L.) ♃, Fig. 117, iſt leicht an Am beſten gedeihet die Cichorie auf einem tiefgründigen ſandigen Lehmboden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0187" n="173"/> <fw place="top" type="header">Die Knollen- und Wurzelfrüchte.</fw><lb/> <cb/> <list> <item>Möhrenblattlaus (<hi rendition="#aq">Aphis dauci Curtis.</hi>),<lb/> nicht ſchädlich.</item><lb/> <item> <hi rendition="#c">Blüthe:</hi> </item><lb/> <item>Möhrenſchabe (<hi rendition="#aq">Haemylis daucella Hb.</hi>),<lb/> Fig. 70, S. 96. 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Die Knollen- und Wurzelfrüchte.
Möhrenblattlaus (Aphis dauci Curtis.),
nicht ſchädlich.
Blüthe:
Möhrenſchabe (Haemylis daucella Hb.),
Fig. 70, S. 96. Raupe ſchädlich.
Samen:
Möhrenzünsler (Pyralis palealis Hübn.),
Raupe unmerklich ſchädlich.
Möhrenmotte (Tinea cicutella Treit.),
Raupe unmerklich ſchädlich.
Gallmücke (Cecidomyia) Made ziemlich
ſchädlich; verurſacht Aufſchwellen und
Fehlſchlagen vieler Samen.
5. Die Ernte.
Die Futtermöhren werden erſt im Oktober vor dem Eintritte der Frühfröſte ge-
erntet. In loſem Boden können ſie einfach mit der Hand aus dem Boden gezogen
werden. Bei bindigerer Bodenbeſchaffenheit hebt man ſie jedoch mit dem Rüben-
ſpaten, dem Karſt oder ſelbſt mit dem Pflug aus dem Boden. Die Erträge
ſchwanken je nach Varietät und je nach dem Culturzuſtande des Bodens zwiſchen
40—70 Tonnen à 1000 Kilogr. von dem Hektare. Das Laub kann für ſich durch
Abſchneiden geerntet werden und gibt 5—7 Tonnen eines nahrhaften Viehfutters.
Bei der Aufbewahrung der Wurzeln in Kellern oder Mieten muß ſehr vorſichtig
vorgegangen werden. Um ein Faulen der Rüben zu verhüten, dürfen ſie bei der
Einmietung nicht früher ſtärker mit Erde bedeckt werden, als ſie nicht einen Theil
ihres Waſſers durch Austrocknen verloren haben.
Bei der Gewinnung der Samen wird in ähnlicher Weiſe vorgegangen wie bei
den Runkelrüben. Die Ernte hat zu beginnen, ſobald ſich die Dolden zu bräunen
beginnen, nachdem eine Verzögerung der Aberntung zu einem bedeutenden Samen-
ausfalle führt. Von 100 Stück Samenmohrrüben kann ein Kilogramm Same
geerntet werden.
9. Die Cichorie.
Die Cichorie, Wegwarte (Cichorium intybus L.) ♃, Fig. 117, iſt leicht an
ihren blauen, ſelten weißen oder röthlichen Blüthen, welche zu dreien nebeneinander
ſtehen, zu erkennen. Die Frucht iſt eine Schließfrucht (Achäne), Fig. 118. Bei der
jungen Pflanze ſind die mattgrünen, lanzettlichen Blätter am Boden in eine Roſette
zuſammengedrängt. Späterhin erhebt ſich der rauhe, harte Stengel, an welchem
meiſt erſt im zweiten Jahre im Juli und Auguſt zahlreiche Blüthenköpfchen erſcheinen.
Die wilde Unkrautcichorie beſitzt eine dünne, holzige Wurzel, welche jedoch durch die
Cultur 2—5 Ctm. dick und fleiſchig wird. Sie gibt das Material zur Bereitung
des bekannten Surrogat-Kaffees. Die Blätter, beſonders die etoilirten werden ſo
wie die Wurzeln als Gemüſe verwendet. Im grünen Zuſtande liefern ſie ein gutes
Milchfutter.
Am beſten gedeihet die Cichorie auf einem tiefgründigen ſandigen Lehmboden.
In der Fruchtfolge nimmt ſie denſelben Platz ein, wie die Zuckerrübe. Häufig baut
man ſie zwei Jahre auf einem und demſelben Felde an, da bei der Ernte gewöhnlich
zahlreiche Wurzeln im Boden verbleiben, welche bei einjähriger Benutzung das Feld ver-
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