Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.Die Gespinnstpflanzen. genug gestellt werden können, am sichersten ist es noch, das Feld kreuz und querzu drillen. Die Unterbringung des kleinsamigen Leines darf nicht tief erfolgen, indem der- 4. Die Pflege. Der Leinsamen bleibt mindestens acht Tage bis zum Hervortreten der beiden Hat man zur Saat kein reines Feld und keinen reinen Samen gewählt, so [Abbildung]
Fig. 80. Ackerwinde (Convolvulus arvensis L.) Sun [Abbildung]
Fig. 81. der Leindotter (Camelina sativa Crtz.), Fig. 65, S. 88, der Leinlolch (LoliumFloh-Knöterich (Polygonum linicola Sond.) Sun, schwer von dem Flachse zu unterscheiden sind. Gegen die auf dem Leine schmarotzende Flachsseide (Cusuta epilinum Weihe) Sun hilft am besten das Aussieben der Samen. Außer den genannten Unkräutern finden sich häufig auf den Flachsfeldern: der Ackersenf (Sinapis arvensis L.) Sun, das Leinkraut (Silene linicola Gm.) Sun, der Ackerspörgel (Spergula arvensis L.) Sun, Fig. 141, der Flohknöterich (Polygonum lapathifolium L.)Sun, Fig. 81, Wolfsmilcharten (Euphorbia) Fig. 133, etc. Von Pflanzenkrankheiten hat der Lein nur wenig zu leiden. In den Flachs- Die Geſpinnſtpflanzen. genug geſtellt werden können, am ſicherſten iſt es noch, das Feld kreuz und querzu drillen. Die Unterbringung des kleinſamigen Leines darf nicht tief erfolgen, indem der- 4. Die Pflege. Der Leinſamen bleibt mindeſtens acht Tage bis zum Hervortreten der beiden Hat man zur Saat kein reines Feld und keinen reinen Samen gewählt, ſo [Abbildung]
Fig. 80. Ackerwinde (Convolvulus arvensis L.) ☉ [Abbildung]
Fig. 81. der Leindotter (Camelina sativa Crtz.), Fig. 65, S. 88, der Leinlolch (LoliumFloh-Knöterich (Polygonum linicola Sond.) ☉, ſchwer von dem Flachſe zu unterſcheiden ſind. Gegen die auf dem Leine ſchmarotzende Flachsſeide (Cusuta epilinum Weihe) ☉ hilft am beſten das Ausſieben der Samen. Außer den genannten Unkräutern finden ſich häufig auf den Flachsfeldern: der Ackerſenf (Sinapis arvensis L.) ☉, das Leinkraut (Silene linicola Gm.) ☉, der Ackerſpörgel (Spergula arvensis L.) ☉, Fig. 141, der Flohknöterich (Polygonum lapathifolium L.)☉, Fig. 81, Wolfsmilcharten (Euphorbia) Fig. 133, ꝛc. Von Pflanzenkrankheiten hat der Lein nur wenig zu leiden. In den Flachs- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0137" n="123"/><fw place="top" type="header">Die Geſpinnſtpflanzen.</fw><lb/> genug geſtellt werden können, am ſicherſten iſt es noch, das Feld kreuz und quer<lb/> zu drillen.</p><lb/> <p>Die Unterbringung des kleinſamigen Leines darf nicht tief erfolgen, indem der-<lb/> ſelbe, ſobald die Erdbedeckung im Thonboden über 8 Ctm., im Sandboden über 10 Ctm.<lb/> beträgt, nicht mehr hervorkommt. Gewöhnlich wird er eingeeggt und nachher abgewalzt,<lb/> oder bei ſorgfältiger Cultur mit dem Handrechen eingeharkt.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">4. Die Pflege.</hi> </head><lb/> <p>Der Leinſamen bleibt mindeſtens acht Tage bis zum Hervortreten der beiden<lb/> Keimblättchen im Boden liegen. Während dieſer Zeit iſt durch Uebereggen eine<lb/> Verkruſtung des Bodens hintanzuhalten. Bald nach dem Aufgehen erliegt er leicht,<lb/> beſonders bei trockener Witterung, den Angriffen der Erdflöhe, gegen welche das<lb/> Ueberſtreuen mit Aſche einigermaßen ſchützt. Späterhin leidet er ſowohl durch trockene<lb/> Frühjahr- und Sommerwitterung, als auch durch anhaltende, übermäßige Regengüſſe;<lb/> letztere befördern das Lagern des Leines. Gegen daſſelbe ſchützt das ſogenannte<lb/> Gabeln oder Ländern, welches darin beſteht, daß man aus Reiſig und Stangen<lb/> leichte Gerüſte aufſchlägt, welche die Leinſtengel aufrecht erhalten.</p><lb/> <p>Hat man zur Saat kein reines Feld und keinen reinen Samen gewählt, ſo<lb/> muß man bald nach dem Aufgehen des Leines an das Jäten ſchreiten, welches ſpäter-<lb/> hin nach Bedarf zu wiederholen iſt. Dem Jäten muß um ſo mehr Aufmerkſamkeit<lb/> zugewendet werden, als von der Reinheit, der Preis der rohen Stengel abhängt. Am<lb/> nachtheiligſten ſind rankende Unkräuter, wie das Klebkraut (<hi rendition="#aq">Galium aparine L.</hi>) ☉, Fig. 13,<lb/> S. 21, der Ackerwindling (<hi rendition="#aq">Convolvulus arvensis L.</hi>) ☉, Fig. 80, oder ſolche, welche wie<lb/><figure><head>Fig. 80. </head><p>Ackerwinde (<hi rendition="#aq">Convolvulus arvensis L.</hi>) ☉<lb/> nach Nobbe. — <hi rendition="#aq">a</hi> Frucht, <hi rendition="#aq">b</hi> Same, <hi rendition="#aq">c</hi> Same mehr-<lb/> mals vergrößert.</p></figure><lb/><figure><head>Fig. 81. </head><p>Floh-Knöterich (<hi rendition="#aq">Polygonum<lb/> lapathifolium L.</hi>) ☉ nach Nobbe. —<lb/><hi rendition="#aq">a</hi> Frucht in nat. Gr.; <hi rendition="#aq">b</hi> desgl. von<lb/> der Seite; <hi rendition="#aq">c</hi> Querſchnitt; <hi rendition="#aq">d</hi> vergr.</p></figure><lb/> der Leindotter (<hi rendition="#aq">Camelina sativa Crtz.</hi>), Fig. 65, S. 88, der Leinlolch (<hi rendition="#aq">Lolium<lb/> linicola Sond.</hi>) ☉, ſchwer von dem Flachſe zu unterſcheiden ſind. Gegen die auf dem<lb/> Leine ſchmarotzende Flachsſeide (<hi rendition="#aq">Cusuta epilinum Weihe</hi>) ☉ hilft am beſten das<lb/> Ausſieben der Samen. Außer den genannten Unkräutern finden ſich häufig auf den<lb/> Flachsfeldern: der Ackerſenf (<hi rendition="#aq">Sinapis arvensis L.</hi>) ☉, das Leinkraut (<hi rendition="#aq">Silene linicola<lb/> Gm.</hi>) ☉, der Ackerſpörgel (<hi rendition="#aq">Spergula arvensis L.</hi>) ☉, Fig. 141, der Flohknöterich<lb/> (<hi rendition="#aq">Polygonum lapathifolium L.</hi>)☉, Fig. 81, Wolfsmilcharten (<hi rendition="#aq">Euphorbia</hi>) Fig. 133, ꝛc.</p><lb/> <p>Von Pflanzenkrankheiten hat der Lein nur wenig zu leiden. In den Flachs-<lb/> culturen Belgiens hat der Roſt, unter dem Namen <hi rendition="#aq">„le feu“</hi> oder <hi rendition="#aq">„la brûlure du<lb/> lin“</hi> bekannt, bedenkliche Ausdehnung gewonnen. Derſelbe wird durch einen Pilz,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [123/0137]
Die Geſpinnſtpflanzen.
genug geſtellt werden können, am ſicherſten iſt es noch, das Feld kreuz und quer
zu drillen.
Die Unterbringung des kleinſamigen Leines darf nicht tief erfolgen, indem der-
ſelbe, ſobald die Erdbedeckung im Thonboden über 8 Ctm., im Sandboden über 10 Ctm.
beträgt, nicht mehr hervorkommt. Gewöhnlich wird er eingeeggt und nachher abgewalzt,
oder bei ſorgfältiger Cultur mit dem Handrechen eingeharkt.
4. Die Pflege.
Der Leinſamen bleibt mindeſtens acht Tage bis zum Hervortreten der beiden
Keimblättchen im Boden liegen. Während dieſer Zeit iſt durch Uebereggen eine
Verkruſtung des Bodens hintanzuhalten. Bald nach dem Aufgehen erliegt er leicht,
beſonders bei trockener Witterung, den Angriffen der Erdflöhe, gegen welche das
Ueberſtreuen mit Aſche einigermaßen ſchützt. Späterhin leidet er ſowohl durch trockene
Frühjahr- und Sommerwitterung, als auch durch anhaltende, übermäßige Regengüſſe;
letztere befördern das Lagern des Leines. Gegen daſſelbe ſchützt das ſogenannte
Gabeln oder Ländern, welches darin beſteht, daß man aus Reiſig und Stangen
leichte Gerüſte aufſchlägt, welche die Leinſtengel aufrecht erhalten.
Hat man zur Saat kein reines Feld und keinen reinen Samen gewählt, ſo
muß man bald nach dem Aufgehen des Leines an das Jäten ſchreiten, welches ſpäter-
hin nach Bedarf zu wiederholen iſt. Dem Jäten muß um ſo mehr Aufmerkſamkeit
zugewendet werden, als von der Reinheit, der Preis der rohen Stengel abhängt. Am
nachtheiligſten ſind rankende Unkräuter, wie das Klebkraut (Galium aparine L.) ☉, Fig. 13,
S. 21, der Ackerwindling (Convolvulus arvensis L.) ☉, Fig. 80, oder ſolche, welche wie
[Abbildung Fig. 80. Ackerwinde (Convolvulus arvensis L.) ☉
nach Nobbe. — a Frucht, b Same, c Same mehr-
mals vergrößert.]
[Abbildung Fig. 81. Floh-Knöterich (Polygonum
lapathifolium L.) ☉ nach Nobbe. —
a Frucht in nat. Gr.; b desgl. von
der Seite; c Querſchnitt; d vergr.]
der Leindotter (Camelina sativa Crtz.), Fig. 65, S. 88, der Leinlolch (Lolium
linicola Sond.) ☉, ſchwer von dem Flachſe zu unterſcheiden ſind. Gegen die auf dem
Leine ſchmarotzende Flachsſeide (Cusuta epilinum Weihe) ☉ hilft am beſten das
Ausſieben der Samen. Außer den genannten Unkräutern finden ſich häufig auf den
Flachsfeldern: der Ackerſenf (Sinapis arvensis L.) ☉, das Leinkraut (Silene linicola
Gm.) ☉, der Ackerſpörgel (Spergula arvensis L.) ☉, Fig. 141, der Flohknöterich
(Polygonum lapathifolium L.)☉, Fig. 81, Wolfsmilcharten (Euphorbia) Fig. 133, ꝛc.
Von Pflanzenkrankheiten hat der Lein nur wenig zu leiden. In den Flachs-
culturen Belgiens hat der Roſt, unter dem Namen „le feu“ oder „la brûlure du
lin“ bekannt, bedenkliche Ausdehnung gewonnen. Derſelbe wird durch einen Pilz,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |