Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.Die Düngung. 2. Dünger, welche vorzugsweise wegen ihres Stoffgehaltes zur Verwendung 3. Dünger, welche vorzugsweise wegen ihres Einflusses auf die physikalische 1. Die absoluten Düngemittel. Die absoluten Düngemittel bilden oft das ausschließliche Düngematerial in der Absolute Düngemittel sind 1. der Stallmist, 2. die Jauche, 3. die Excremente 1. Der Stallmist. Der Stallmist bildet ein Gemenge der festen und flüssigen Ausscheidungen der a. Die Excremente der Thiere. Der Werth der thierischen Ausscheidungen richtet sich nach der Beschaffenheit Aus dem aufgenommenen Futter nimmt sich der thierische Organismus durch Die Düngung. 2. Dünger, welche vorzugsweiſe wegen ihres Stoffgehaltes zur Verwendung 3. Dünger, welche vorzugsweiſe wegen ihres Einfluſſes auf die phyſikaliſche 1. Die abſoluten Düngemittel. Die abſoluten Düngemittel bilden oft das ausſchließliche Düngematerial in der Abſolute Düngemittel ſind 1. der Stallmiſt, 2. die Jauche, 3. die Excremente 1. Der Stallmiſt. Der Stallmiſt bildet ein Gemenge der feſten und flüſſigen Ausſcheidungen der a. Die Excremente der Thiere. Der Werth der thieriſchen Ausſcheidungen richtet ſich nach der Beſchaffenheit Aus dem aufgenommenen Futter nimmt ſich der thieriſche Organismus durch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0177" n="159"/> <fw place="top" type="header">Die Düngung.</fw><lb/> <p>2. Dünger, welche vorzugsweiſe wegen ihres Stoffgehaltes zur Verwendung<lb/> gelangen. Dieſelben führen dem Boden nur einzelne Nährſtoffe zu, weshalb ſie zum<lb/> Unterſchiede von den abſoluten <choice><sic>Düngemittteln</sic><corr>Düngemitteln</corr></choice> als <hi rendition="#g">relative</hi> Dünger bezeichnet<lb/> werden. Düngemittel dieſer Art faßt man auch unter den Namen Hilfsdünger,<lb/> Beidünger, concentrirter, künſtlicher Dünger, Kunſtdünger, Handelsdünger, Special-<lb/> dünger zuſammen.</p><lb/> <p>3. Dünger, welche vorzugsweiſe wegen ihres Einfluſſes auf die phyſikaliſche<lb/> Beſchaffenheit des Bodens zur Anwendung gelangen. Dieſelben können viele (Mergel)<lb/> oder nur wenige (Gyps) oder nur einen Nährſtoff (gebrannter Kalk) enthalten.<lb/> Dieſelben können mineraliſchen oder wie die Gründünger und Ernterückſtände,<lb/> organiſchen Urſprunges ſein. Dünger dieſer Art bilden als ſog. <hi rendition="#g">Bodenverbeſſe-<lb/> rungsmittel</hi> oder <hi rendition="#g">indirect wirkende</hi> Dünger den Uebergang von der Düngung<lb/> zu jenen Culturmaßregeln, welche wir in dem Capitel „Die Standortsverbeſſerung“<lb/> beſprochen haben.</p><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">1. Die abſoluten Düngemittel.</hi> </head><lb/> <p>Die abſoluten Düngemittel bilden oft das ausſchließliche Düngematerial in der<lb/> Landwirthſchaft, welches nur in Ausnahmsfällen ganz entbehrt werden kann. Durch<lb/> dieſelben, beſonders durch den Stallmiſt, werden dem Boden gewöhnlich mit dem<lb/> größten wirthſchaftlichen Vortheile die erforderlichen Pflanzennährſtoffe zugeführt.<lb/> Die Ertragsfähigkeit eines Bodens hängt jedoch nicht allein von ſeinem Vorrathe an<lb/> Nährſtoffen ab, ſondern unter andern auch von ſeinen phyſikaliſchen Eigenſchaften,<lb/> welche zu erhalten und zu verbeſſern bei den meiſten Bodenarten nur durch eine<lb/> von Zeit zu Zeit wiederkehrende Stallmiſtdüngung ermöglicht wird.</p><lb/> <p>Abſolute Düngemittel ſind 1. der Stallmiſt, 2. die Jauche, 3. die Excremente<lb/> der Menſchen, 4. der Compoſtdünger.</p><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">1. Der Stallmiſt.</hi> </head><lb/> <p>Der Stallmiſt bildet ein Gemenge der feſten und flüſſigen Ausſcheidungen der<lb/> Hausthiere mit dem verſchiedenſten Streumaterial. Sein Werth hängt ſowohl von<lb/><hi rendition="#aq">a.</hi> dem Werthe der thieriſchen Ausſcheidungen ab, als auch von <hi rendition="#aq">b.</hi> dem Werthe des<lb/> Streumateriales, von <hi rendition="#aq">c.</hi> der Miſtart und von <hi rendition="#aq">d.</hi> der Behandlung des Düngers bis<lb/> zu ſeiner Verwendung. Im Anſchluſſe verdient noch die Jauche und die flüſſige<lb/> Düngung Erwähnung.</p><lb/> <div n="6"> <head><hi rendition="#aq">a.</hi><hi rendition="#g">Die Excremente der Thiere</hi>.</head><lb/> <p>Der Werth der thieriſchen Ausſcheidungen richtet ſich nach der Beſchaffenheit<lb/> des Futters und nach der Art und dem Ernährungszuſtande des Thieres.</p><lb/> <p>Aus dem aufgenommenen Futter nimmt ſich der thieriſche Organismus durch<lb/> ſeinen Verdauungsapparat alle jene Stoffe heraus, welche zu ſeiner Erhaltung<lb/> erforderlich ſind. Alle übrigen, unverdaut gebliebenen Beſtandtheile des Futters<lb/> werden als <hi rendition="#g">feſte Excremente</hi> ausgeſchieden. Der in den Thierkörper über-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [159/0177]
Die Düngung.
2. Dünger, welche vorzugsweiſe wegen ihres Stoffgehaltes zur Verwendung
gelangen. Dieſelben führen dem Boden nur einzelne Nährſtoffe zu, weshalb ſie zum
Unterſchiede von den abſoluten Düngemitteln als relative Dünger bezeichnet
werden. Düngemittel dieſer Art faßt man auch unter den Namen Hilfsdünger,
Beidünger, concentrirter, künſtlicher Dünger, Kunſtdünger, Handelsdünger, Special-
dünger zuſammen.
3. Dünger, welche vorzugsweiſe wegen ihres Einfluſſes auf die phyſikaliſche
Beſchaffenheit des Bodens zur Anwendung gelangen. Dieſelben können viele (Mergel)
oder nur wenige (Gyps) oder nur einen Nährſtoff (gebrannter Kalk) enthalten.
Dieſelben können mineraliſchen oder wie die Gründünger und Ernterückſtände,
organiſchen Urſprunges ſein. Dünger dieſer Art bilden als ſog. Bodenverbeſſe-
rungsmittel oder indirect wirkende Dünger den Uebergang von der Düngung
zu jenen Culturmaßregeln, welche wir in dem Capitel „Die Standortsverbeſſerung“
beſprochen haben.
1. Die abſoluten Düngemittel.
Die abſoluten Düngemittel bilden oft das ausſchließliche Düngematerial in der
Landwirthſchaft, welches nur in Ausnahmsfällen ganz entbehrt werden kann. Durch
dieſelben, beſonders durch den Stallmiſt, werden dem Boden gewöhnlich mit dem
größten wirthſchaftlichen Vortheile die erforderlichen Pflanzennährſtoffe zugeführt.
Die Ertragsfähigkeit eines Bodens hängt jedoch nicht allein von ſeinem Vorrathe an
Nährſtoffen ab, ſondern unter andern auch von ſeinen phyſikaliſchen Eigenſchaften,
welche zu erhalten und zu verbeſſern bei den meiſten Bodenarten nur durch eine
von Zeit zu Zeit wiederkehrende Stallmiſtdüngung ermöglicht wird.
Abſolute Düngemittel ſind 1. der Stallmiſt, 2. die Jauche, 3. die Excremente
der Menſchen, 4. der Compoſtdünger.
1. Der Stallmiſt.
Der Stallmiſt bildet ein Gemenge der feſten und flüſſigen Ausſcheidungen der
Hausthiere mit dem verſchiedenſten Streumaterial. Sein Werth hängt ſowohl von
a. dem Werthe der thieriſchen Ausſcheidungen ab, als auch von b. dem Werthe des
Streumateriales, von c. der Miſtart und von d. der Behandlung des Düngers bis
zu ſeiner Verwendung. Im Anſchluſſe verdient noch die Jauche und die flüſſige
Düngung Erwähnung.
a. Die Excremente der Thiere.
Der Werth der thieriſchen Ausſcheidungen richtet ſich nach der Beſchaffenheit
des Futters und nach der Art und dem Ernährungszuſtande des Thieres.
Aus dem aufgenommenen Futter nimmt ſich der thieriſche Organismus durch
ſeinen Verdauungsapparat alle jene Stoffe heraus, welche zu ſeiner Erhaltung
erforderlich ſind. Alle übrigen, unverdaut gebliebenen Beſtandtheile des Futters
werden als feſte Excremente ausgeſchieden. Der in den Thierkörper über-
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