Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875.

Bild:
<< vorherige Seite
Vorwort.

Die Anforderungen, welche an ein auf der Höhe der Zeit stehendes
Lehrbuch der Landwirthschaft berechtigterweise gestellt werden müssen, sind so
mannigfaltiger und schwerwiegender Natur, daß es erklärlich wird, weshalb
verhältnißmäßig selten Zeit und Wissen von dazu Berufenen aufgewendet
werden, um dem allgemein ausgesprochenen Verlangen nach solchen Werken zu
entsprechen. Wenn ich auch weit entfernt bin, mich als Berufenen zu wähnen,
so finde ich doch den Muth, die Arbeit zu beginnen in der sicheren Hoffnung
einer nachsichtigen Aufnahme, falls es mir in Anbetracht der oft unüber-
windlich scheinenden Schwierigkeiten nicht überall gelingen sollte, jene
Vollkommenheit zu erreichen, welche ich selbst gerne meiner Arbeit geben
möchte. An redlichem und eifrigem Bestreben das nach mehrjährigen Vor-
arbeiten mit Lust und Liebe unternommene Werk zur Zufriedenheit zu gestalten,
will ich es nicht fehlen lassen. Zu jenen Vorarbeiten kamen noch zahlreiche
Studienreisen, welche mich im Verlaufe der Zeit von Südfrankreich bis nach
Schweden, von den Rheinlanden bis in die ungarische Steppe führten, sowie
während einer vorübergehenden Unterbrechung meiner Lehrthätigkeit die seltene
Gelegenheit in die Verwaltung eines der vorgeschrittensten und ausgedehntesten
Großgrundbesitze Oesterreichs des Besitzes des Fürstenhauses Schwarzenberg
in Böhmen die genaueste Einsicht nehmen zu können. Das dabei gewonnene
Beobachtungsmaterial soll die weitgehendste Verwerthung finden.

Mit meiner Arbeit wende ich mich sowohl an jene, welche sich in der
Schule oder durch Selbststudium für den schönen und edlen Beruf eines Land-
wirthes vorbereiten und ausbilden wollen, als auch an jene ausübenden,
praktischen Landwirthe, welche über die hervorragendsten Forschungen auf
landwirthschaftlichem Gebiete im Laufenden bleiben wollen und für ihr Thun
und Lassen einen -- so hoffe ich -- nicht unzuverlässigen Rathgeber zu er-
halten wünschen.

Vorwort.

Die Anforderungen, welche an ein auf der Höhe der Zeit ſtehendes
Lehrbuch der Landwirthſchaft berechtigterweiſe geſtellt werden müſſen, ſind ſo
mannigfaltiger und ſchwerwiegender Natur, daß es erklärlich wird, weshalb
verhältnißmäßig ſelten Zeit und Wiſſen von dazu Berufenen aufgewendet
werden, um dem allgemein ausgeſprochenen Verlangen nach ſolchen Werken zu
entſprechen. Wenn ich auch weit entfernt bin, mich als Berufenen zu wähnen,
ſo finde ich doch den Muth, die Arbeit zu beginnen in der ſicheren Hoffnung
einer nachſichtigen Aufnahme, falls es mir in Anbetracht der oft unüber-
windlich ſcheinenden Schwierigkeiten nicht überall gelingen ſollte, jene
Vollkommenheit zu erreichen, welche ich ſelbſt gerne meiner Arbeit geben
möchte. An redlichem und eifrigem Beſtreben das nach mehrjährigen Vor-
arbeiten mit Luſt und Liebe unternommene Werk zur Zufriedenheit zu geſtalten,
will ich es nicht fehlen laſſen. Zu jenen Vorarbeiten kamen noch zahlreiche
Studienreiſen, welche mich im Verlaufe der Zeit von Südfrankreich bis nach
Schweden, von den Rheinlanden bis in die ungariſche Steppe führten, ſowie
während einer vorübergehenden Unterbrechung meiner Lehrthätigkeit die ſeltene
Gelegenheit in die Verwaltung eines der vorgeſchrittenſten und ausgedehnteſten
Großgrundbeſitze Oeſterreichs des Beſitzes des Fürſtenhauſes Schwarzenberg
in Böhmen die genaueſte Einſicht nehmen zu können. Das dabei gewonnene
Beobachtungsmaterial ſoll die weitgehendſte Verwerthung finden.

Mit meiner Arbeit wende ich mich ſowohl an jene, welche ſich in der
Schule oder durch Selbſtſtudium für den ſchönen und edlen Beruf eines Land-
wirthes vorbereiten und ausbilden wollen, als auch an jene ausübenden,
praktiſchen Landwirthe, welche über die hervorragendſten Forſchungen auf
landwirthſchaftlichem Gebiete im Laufenden bleiben wollen und für ihr Thun
und Laſſen einen — ſo hoffe ich — nicht unzuverläſſigen Rathgeber zu er-
halten wünſchen.

<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0013" n="[VII]"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Vorwort.</hi> </hi> </head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Anforderungen, welche an ein auf der Höhe der Zeit &#x017F;tehendes<lb/>
Lehrbuch der Landwirth&#x017F;chaft berechtigterwei&#x017F;e ge&#x017F;tellt werden mü&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;ind &#x017F;o<lb/>
mannigfaltiger und &#x017F;chwerwiegender Natur, daß es erklärlich wird, weshalb<lb/>
verhältnißmäßig &#x017F;elten Zeit und Wi&#x017F;&#x017F;en von dazu Berufenen aufgewendet<lb/>
werden, um dem allgemein ausge&#x017F;prochenen Verlangen nach &#x017F;olchen Werken zu<lb/>
ent&#x017F;prechen. Wenn ich auch weit entfernt bin, mich als Berufenen zu wähnen,<lb/>
&#x017F;o finde ich doch den Muth, die Arbeit zu beginnen in der &#x017F;icheren Hoffnung<lb/>
einer nach&#x017F;ichtigen Aufnahme, falls es mir in Anbetracht der oft unüber-<lb/>
windlich &#x017F;cheinenden Schwierigkeiten nicht überall gelingen &#x017F;ollte, jene<lb/>
Vollkommenheit zu erreichen, welche ich &#x017F;elb&#x017F;t gerne meiner Arbeit geben<lb/>
möchte. An redlichem und eifrigem Be&#x017F;treben das nach mehrjährigen Vor-<lb/>
arbeiten mit Lu&#x017F;t und Liebe unternommene Werk zur Zufriedenheit zu ge&#x017F;talten,<lb/>
will ich es nicht fehlen la&#x017F;&#x017F;en. Zu jenen Vorarbeiten kamen noch zahlreiche<lb/>
Studienrei&#x017F;en, welche mich im Verlaufe der Zeit von Südfrankreich bis nach<lb/>
Schweden, von den Rheinlanden bis in die ungari&#x017F;che Steppe führten, &#x017F;owie<lb/>
während einer vorübergehenden Unterbrechung meiner Lehrthätigkeit die &#x017F;eltene<lb/>
Gelegenheit in die Verwaltung eines der vorge&#x017F;chritten&#x017F;ten und ausgedehnte&#x017F;ten<lb/>
Großgrundbe&#x017F;itze Oe&#x017F;terreichs des Be&#x017F;itzes des Für&#x017F;tenhau&#x017F;es Schwarzenberg<lb/>
in Böhmen die genaue&#x017F;te Ein&#x017F;icht nehmen zu können. Das dabei gewonnene<lb/>
Beobachtungsmaterial &#x017F;oll die weitgehend&#x017F;te Verwerthung finden.</p><lb/>
          <p>Mit meiner Arbeit wende ich mich &#x017F;owohl an jene, welche &#x017F;ich in der<lb/>
Schule oder durch Selb&#x017F;t&#x017F;tudium für den &#x017F;chönen und edlen Beruf eines Land-<lb/>
wirthes vorbereiten und ausbilden wollen, als auch an jene ausübenden,<lb/>
prakti&#x017F;chen Landwirthe, welche über die hervorragend&#x017F;ten For&#x017F;chungen auf<lb/>
landwirth&#x017F;chaftlichem Gebiete im Laufenden bleiben wollen und für ihr Thun<lb/>
und La&#x017F;&#x017F;en einen &#x2014; &#x017F;o hoffe ich &#x2014; nicht unzuverlä&#x017F;&#x017F;igen Rathgeber zu er-<lb/>
halten wün&#x017F;chen.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[[VII]/0013] Vorwort. Die Anforderungen, welche an ein auf der Höhe der Zeit ſtehendes Lehrbuch der Landwirthſchaft berechtigterweiſe geſtellt werden müſſen, ſind ſo mannigfaltiger und ſchwerwiegender Natur, daß es erklärlich wird, weshalb verhältnißmäßig ſelten Zeit und Wiſſen von dazu Berufenen aufgewendet werden, um dem allgemein ausgeſprochenen Verlangen nach ſolchen Werken zu entſprechen. Wenn ich auch weit entfernt bin, mich als Berufenen zu wähnen, ſo finde ich doch den Muth, die Arbeit zu beginnen in der ſicheren Hoffnung einer nachſichtigen Aufnahme, falls es mir in Anbetracht der oft unüber- windlich ſcheinenden Schwierigkeiten nicht überall gelingen ſollte, jene Vollkommenheit zu erreichen, welche ich ſelbſt gerne meiner Arbeit geben möchte. An redlichem und eifrigem Beſtreben das nach mehrjährigen Vor- arbeiten mit Luſt und Liebe unternommene Werk zur Zufriedenheit zu geſtalten, will ich es nicht fehlen laſſen. Zu jenen Vorarbeiten kamen noch zahlreiche Studienreiſen, welche mich im Verlaufe der Zeit von Südfrankreich bis nach Schweden, von den Rheinlanden bis in die ungariſche Steppe führten, ſowie während einer vorübergehenden Unterbrechung meiner Lehrthätigkeit die ſeltene Gelegenheit in die Verwaltung eines der vorgeſchrittenſten und ausgedehnteſten Großgrundbeſitze Oeſterreichs des Beſitzes des Fürſtenhauſes Schwarzenberg in Böhmen die genaueſte Einſicht nehmen zu können. Das dabei gewonnene Beobachtungsmaterial ſoll die weitgehendſte Verwerthung finden. Mit meiner Arbeit wende ich mich ſowohl an jene, welche ſich in der Schule oder durch Selbſtſtudium für den ſchönen und edlen Beruf eines Land- wirthes vorbereiten und ausbilden wollen, als auch an jene ausübenden, praktiſchen Landwirthe, welche über die hervorragendſten Forſchungen auf landwirthſchaftlichem Gebiete im Laufenden bleiben wollen und für ihr Thun und Laſſen einen — ſo hoffe ich — nicht unzuverläſſigen Rathgeber zu er- halten wünſchen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft01_1875
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft01_1875/13
Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 1. Berlin, 1875, S. [VII]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft01_1875/13>, abgerufen am 21.12.2024.