Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892.Uebereinstimmung zum guten Theil dadurch verdeckt worden, dass er b. Eigene ältere Versuche. Die im methodischen Theile dieser Arbeit angestellten Erörterungen Uebereinstimmung zum guten Theil dadurch verdeckt worden, dass er b. Eigene ältere Versuche. Die im methodischen Theile dieser Arbeit angestellten Erörterungen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0059" n="43"/> Uebereinstimmung zum guten Theil dadurch verdeckt worden, dass er<lb/> die Versuche mit mehrfachen Akoholgaben nicht ausschied und ausser-<lb/> dem die Unterschiede in der Wirkung kleiner und grosser Dosen un-<lb/> beachtet liess. Dass diese Deutung der <hi rendition="#g">Warren</hi>’schen nur scheinbar<lb/> unbefriedigenden Ergebnisse die richtige ist, wird sich, wie ich denke,<lb/> sowol aus einer nochmaligen Betrachtung meiner eigenen älteren<lb/> Versuche, wie aus den weiter folgenden Ausführungen mit grosser<lb/> Wahrscheinlichkeit herausstellen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">b. Eigene ältere Versuche.</hi> </head><lb/> <p>Die im methodischen Theile dieser Arbeit angestellten Erörterungen<lb/> veranlassten mich dazu, einen Theil jener Versuche, welche die Grund-<lb/> lage meiner früheren Abhandlung gebildet hatten, an der Hand der<lb/> Protokolle einer erneuten Durchsicht zu unterziehen und namentlich<lb/> an Stelle der früheren Berechnungsart die Bildung wahrscheinlicher<lb/> Mittel zu versuchen, um so gleichzeitig einen Prüfstein für die Rich-<lb/> tigkeit der damals gezogenen Schlüsse und für die Verwendbarkeit<lb/> jener neuen Darstellungsmethode zu gewinnen. Natürlich eigneten sich<lb/> für dieses Verfahren nur die Reihen mit gleichartigen Reactionen,<lb/> nicht aber die combinirten Versuche, da hier die Zahl der jeweils zu-<lb/> sammengehörigen Beobachtungen zu klein war, um die Bildung eines<lb/> wahrscheinlichen Mittelwerthes zu gestatten. Unter diesen Umständen<lb/> blieben, wenn wir zunächst auch von den Reihen mit mehrmaliger Al-<lb/> koholdosis absehen, noch <hi rendition="#b">27</hi> Versuche übrig, von denen je 10 auf die<lb/> einfache und Wahlreaction, <hi rendition="#b">7</hi> dagegen auf die Unterscheidung ent-<lb/> fallen. Die Berechnung dieses Materials geschah nun in der Art, dass<lb/> zunächst aus den Normalzahlen jedes Versuches ein wahrscheinlicher<lb/> Mittelwerth gebildet wurde. Nach der Einverleibung des Alkohols<lb/> folgten mit sehr kurzen Pausen (2—3 Minuten) zum Aufziehen des<lb/> Chronoskops weitere Reihen von 20—40 Einzelversuchen, aus denen<lb/> ich allenfalls je <hi rendition="#b">2</hi>, bisweilen auch <hi rendition="#b">3</hi> Mittelwerthe gewinnen konnte.<lb/> Jeder dieser Werthe repräsentirt demnach die mittlere Schnelligkeit<lb/> der Reaction im Zeitraum von etwa 4—5 Minuten. Auf diese Weise<lb/> erhielt ich für jeden Versuch eine begrenzte und leicht übersehbare<lb/> Reihe von Mittelzahlen, von denen ich hoffen durfte, dass sie einer-<lb/> seits die wirklichen Schwankungen der Leistungsfähigkeit mit genügen-<lb/> der Empfindlichkeit wiedergeben, in denen sich aber doch andererseits<lb/> die zufälligen Schwankungen bis zu einem gewissen Grade ausgeglichen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [43/0059]
Uebereinstimmung zum guten Theil dadurch verdeckt worden, dass er
die Versuche mit mehrfachen Akoholgaben nicht ausschied und ausser-
dem die Unterschiede in der Wirkung kleiner und grosser Dosen un-
beachtet liess. Dass diese Deutung der Warren’schen nur scheinbar
unbefriedigenden Ergebnisse die richtige ist, wird sich, wie ich denke,
sowol aus einer nochmaligen Betrachtung meiner eigenen älteren
Versuche, wie aus den weiter folgenden Ausführungen mit grosser
Wahrscheinlichkeit herausstellen.
b. Eigene ältere Versuche.
Die im methodischen Theile dieser Arbeit angestellten Erörterungen
veranlassten mich dazu, einen Theil jener Versuche, welche die Grund-
lage meiner früheren Abhandlung gebildet hatten, an der Hand der
Protokolle einer erneuten Durchsicht zu unterziehen und namentlich
an Stelle der früheren Berechnungsart die Bildung wahrscheinlicher
Mittel zu versuchen, um so gleichzeitig einen Prüfstein für die Rich-
tigkeit der damals gezogenen Schlüsse und für die Verwendbarkeit
jener neuen Darstellungsmethode zu gewinnen. Natürlich eigneten sich
für dieses Verfahren nur die Reihen mit gleichartigen Reactionen,
nicht aber die combinirten Versuche, da hier die Zahl der jeweils zu-
sammengehörigen Beobachtungen zu klein war, um die Bildung eines
wahrscheinlichen Mittelwerthes zu gestatten. Unter diesen Umständen
blieben, wenn wir zunächst auch von den Reihen mit mehrmaliger Al-
koholdosis absehen, noch 27 Versuche übrig, von denen je 10 auf die
einfache und Wahlreaction, 7 dagegen auf die Unterscheidung ent-
fallen. Die Berechnung dieses Materials geschah nun in der Art, dass
zunächst aus den Normalzahlen jedes Versuches ein wahrscheinlicher
Mittelwerth gebildet wurde. Nach der Einverleibung des Alkohols
folgten mit sehr kurzen Pausen (2—3 Minuten) zum Aufziehen des
Chronoskops weitere Reihen von 20—40 Einzelversuchen, aus denen
ich allenfalls je 2, bisweilen auch 3 Mittelwerthe gewinnen konnte.
Jeder dieser Werthe repräsentirt demnach die mittlere Schnelligkeit
der Reaction im Zeitraum von etwa 4—5 Minuten. Auf diese Weise
erhielt ich für jeden Versuch eine begrenzte und leicht übersehbare
Reihe von Mittelzahlen, von denen ich hoffen durfte, dass sie einer-
seits die wirklichen Schwankungen der Leistungsfähigkeit mit genügen-
der Empfindlichkeit wiedergeben, in denen sich aber doch andererseits
die zufälligen Schwankungen bis zu einem gewissen Grade ausgeglichen
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