Kotzebue, August von: Menschenhaß und Reue. Berlin, 1790. Peter. Der gnädige Herr ist ins Wasser gefal- len! Die Excellenz ist ersoffen! Eulal. und Lotte. (zugleich) Wer? Was? Peter. Der gnädige Herr Graf -- Eulal. Ist ertrunken? Peter. Ja. Eulal. Todt? Peter. Nein, todt ist er nicht. Eulal. Nun so schreyen Sie nur nicht so, daß die Frau Gräfin nichts davon erfährt. Peter. Ich nicht schreyen? Ach Herr Jemine! Herr Jemine! Die Excellenz trieft, wie ein Budel, am ganzen Leibe. Zehnter Auftritt. Die Gräfin. Der Major. (von verschiedenen Seiten) Die Vorigen. Gräfin. Was giebts? Major. Welch Geschrey? Eulal. Ein Zufall, gnädige Gräfin; ich ver- muthe, ein unbedeutender Zufall. Der Herr Graf ist dem Wasser zu nahe gekommen und hat sich die Füße ein wenig naß gemacht. Peter. Der gnaͤdige Herr iſt ins Waſſer gefal- len! Die Excellenz iſt erſoffen! Eulal. und Lotte. (zugleich) Wer? Was? Peter. Der gnaͤdige Herr Graf — Eulal. Iſt ertrunken? Peter. Ja. Eulal. Todt? Peter. Nein, todt iſt er nicht. Eulal. Nun ſo ſchreyen Sie nur nicht ſo, daß die Frau Graͤfin nichts davon erfaͤhrt. Peter. Ich nicht ſchreyen? Ach Herr Jemine! Herr Jemine! Die Excellenz trieft, wie ein Budel, am ganzen Leibe. Zehnter Auftritt. Die Graͤfin. Der Major. (von verſchiedenen Seiten) Die Vorigen. Graͤfin. Was giebts? Major. Welch Geſchrey? Eulal. Ein Zufall, gnaͤdige Graͤfin; ich ver- muthe, ein unbedeutender Zufall. Der Herr Graf iſt dem Waſſer zu nahe gekommen und hat ſich die Fuͤße ein wenig naß gemacht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0070" n="62"/> <sp who="#PET"> <speaker> <hi rendition="#fr">Peter.</hi> </speaker> <p>Der gnaͤdige Herr iſt ins Waſſer gefal-<lb/> len! Die Excellenz iſt erſoffen!</p> </sp><lb/> <sp who="#EUL"> <speaker> <hi rendition="#fr">Eulal.</hi> </speaker> <p>und</p> </sp> <sp who="#LOT"> <speaker> <hi rendition="#fr">Lotte.</hi> </speaker> <stage>(zugleich)</stage> <p>Wer? Was?</p> </sp><lb/> <sp who="#PET"> <speaker> <hi rendition="#fr">Peter.</hi> </speaker> <p>Der gnaͤdige Herr Graf —</p> </sp><lb/> <sp who="#EUL"> <speaker> <hi rendition="#fr">Eulal.</hi> </speaker> <p>Iſt ertrunken?</p> </sp><lb/> <sp who="#PET"> <speaker> <hi rendition="#fr">Peter.</hi> </speaker> <p>Ja.</p> </sp><lb/> <sp who="#EUL"> <speaker> <hi rendition="#fr">Eulal.</hi> </speaker> <p>Todt?</p> </sp><lb/> <sp who="#PET"> <speaker> <hi rendition="#fr">Peter.</hi> </speaker> <p>Nein, todt iſt er nicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#EUL"> <speaker> <hi rendition="#fr">Eulal.</hi> </speaker> <p>Nun ſo ſchreyen Sie nur nicht ſo, daß<lb/> die Frau Graͤfin nichts davon erfaͤhrt.</p> </sp><lb/> <sp who="#PET"> <speaker> <hi rendition="#fr">Peter.</hi> </speaker> <p>Ich nicht ſchreyen? Ach Herr Jemine!<lb/> Herr Jemine! Die Excellenz trieft, wie ein Budel,<lb/> am ganzen Leibe.</p> </sp> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zehnter Auftritt</hi>.</hi> </head><lb/> <stage>Die Graͤfin. Der Major. (von verſchiedenen Seiten)<lb/> Die Vorigen.</stage><lb/> <sp who="#GRAFIN"> <speaker> <hi rendition="#fr">Graͤfin.</hi> </speaker> <p>Was giebts?</p> </sp><lb/> <sp who="#MAJ"> <speaker> <hi rendition="#fr">Major.</hi> </speaker> <p>Welch Geſchrey?</p> </sp><lb/> <sp who="#EUL"> <speaker> <hi rendition="#fr">Eulal.</hi> </speaker> <p>Ein Zufall, gnaͤdige Graͤfin; ich ver-<lb/> muthe, ein unbedeutender Zufall. Der Herr Graf<lb/> iſt dem Waſſer zu nahe gekommen und hat ſich die<lb/> Fuͤße ein wenig naß gemacht.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [62/0070]
Peter. Der gnaͤdige Herr iſt ins Waſſer gefal-
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Lotte. (zugleich) Wer? Was?
Peter. Der gnaͤdige Herr Graf —
Eulal. Iſt ertrunken?
Peter. Ja.
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Eulal. Nun ſo ſchreyen Sie nur nicht ſo, daß
die Frau Graͤfin nichts davon erfaͤhrt.
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Herr Jemine! Die Excellenz trieft, wie ein Budel,
am ganzen Leibe.
Zehnter Auftritt.
Die Graͤfin. Der Major. (von verſchiedenen Seiten)
Die Vorigen.
Graͤfin. Was giebts?
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Eulal. Ein Zufall, gnaͤdige Graͤfin; ich ver-
muthe, ein unbedeutender Zufall. Der Herr Graf
iſt dem Waſſer zu nahe gekommen und hat ſich die
Fuͤße ein wenig naß gemacht.
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Zitationshilfe: | Kotzebue, August von: Menschenhaß und Reue. Berlin, 1790, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_menschenhass_1790/70>, abgerufen am 16.07.2024. |