Kotzebue, August von: Die deutschen Kleinstädter. Leipzig, 1803.Sechste Scene. Herr Staar am Fenster. Vorige. Hr. St. (über sich schauend) Herr Nach- bar da oben, krakeelen Sie nicht so. Das liebe Vieh wird sogar unruhig im Stalle. Fr. St. Und die Menschen werden in der Andacht gestört. Sperl. Ich wollte nur meiner Braut ein Ständgen bringen. Fr. St. Ey die schläft schon lange. (Sie macht das Fenster zu, indem man noch in der Ferne die lezten Töne ihres Abendlieds verhallen hört.) Hr. St. Wir haben heute einmal recht geschwärmt. Die Uhr ist gleich Zehne. Sperl. Wer ist Schuld daran, als der Arantürier aus der Residenz? Sab. (zu Olmers) Das sind Sie. Hr. St.
Sechſte Scene. Herr Staar am Fenſter. Vorige. Hr. St. (uͤber ſich ſchauend) Herr Nach- bar da oben, krakeelen Sie nicht ſo. Das liebe Vieh wird ſogar unruhig im Stalle. Fr. St. Und die Menſchen werden in der Andacht geſtoͤrt. Sperl. Ich wollte nur meiner Braut ein Staͤndgen bringen. Fr. St. Ey die ſchlaͤft ſchon lange. (Sie macht das Fenſter zu, indem man noch in der Ferne die lezten Toͤne ihres Abendlieds verhallen hoͤrt.) Hr. St. Wir haben heute einmal recht geſchwaͤrmt. Die Uhr iſt gleich Zehne. Sperl. Wer iſt Schuld daran, als der Arantuͤrier aus der Reſidenz? Sab. (zu Olmers) Das ſind Sie. Hr. St.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0152" n="146"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Sechſte Scene</hi>. </head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Herr Staar</hi> am Fenſter. <hi rendition="#g">Vorige</hi>.</stage><lb/> <sp who="#HERSTAAR "> <speaker> <hi rendition="#g">Hr. St.</hi> </speaker> <stage>(uͤber ſich ſchauend)</stage> <p>Herr Nach-<lb/> bar da oben, krakeelen Sie nicht ſo. Das<lb/> liebe Vieh wird ſogar unruhig im Stalle.</p> </sp><lb/> <sp who="#FRSTAAR "> <speaker> <hi rendition="#g">Fr. St.</hi> </speaker> <p>Und die Menſchen werden in<lb/> der Andacht geſtoͤrt.</p> </sp><lb/> <sp who="#SPER"> <speaker><hi rendition="#g">Sperl</hi>.</speaker> <p>Ich wollte nur meiner Braut<lb/> ein Staͤndgen bringen.</p> </sp><lb/> <sp who="#FRSTAAR "> <speaker> <hi rendition="#g">Fr. St.</hi> </speaker> <p>Ey die ſchlaͤft ſchon lange.</p><lb/> <stage>(Sie macht das Fenſter zu, indem man noch in der<lb/> Ferne die lezten Toͤne ihres Abendlieds verhallen hoͤrt.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#HERSTAAR "> <speaker> <hi rendition="#g">Hr. St.</hi> </speaker> <p>Wir haben heute einmal recht<lb/> geſchwaͤrmt. Die Uhr iſt gleich Zehne.</p> </sp><lb/> <sp who="#SPER"> <speaker><hi rendition="#g">Sperl</hi>.</speaker> <p>Wer iſt Schuld daran, als der<lb/> Arantuͤrier aus der Reſidenz?</p> </sp><lb/> <sp who="#SAB"> <speaker><hi rendition="#g">Sab</hi>.</speaker> <stage>(zu Olmers)</stage> <p>Das ſind Sie.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#g">Hr. St.</hi> </fw> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [146/0152]
Sechſte Scene.
Herr Staar am Fenſter. Vorige.
Hr. St. (uͤber ſich ſchauend) Herr Nach-
bar da oben, krakeelen Sie nicht ſo. Das
liebe Vieh wird ſogar unruhig im Stalle.
Fr. St. Und die Menſchen werden in
der Andacht geſtoͤrt.
Sperl. Ich wollte nur meiner Braut
ein Staͤndgen bringen.
Fr. St. Ey die ſchlaͤft ſchon lange.
(Sie macht das Fenſter zu, indem man noch in der
Ferne die lezten Toͤne ihres Abendlieds verhallen hoͤrt.)
Hr. St. Wir haben heute einmal recht
geſchwaͤrmt. Die Uhr iſt gleich Zehne.
Sperl. Wer iſt Schuld daran, als der
Arantuͤrier aus der Reſidenz?
Sab. (zu Olmers) Das ſind Sie.
Hr. St.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |