Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.Acht und dreißigstes Kapitel. Wie Herr Jobs seine schildburger Verwandten 1. Man denke aber nicht als ob indessen Herr Jobs seine andre Verwandten hätte ver- gessen; Er hat vielmehr auch sie kräftig itzt Mit Gelde in Schildburg geunterstützt. 2. Zum Exempel: Er ließ große Kapitalen Per Wechsel an seinen einen Bruder auszahlen, Und dieser wurde schleunig also Aus 'nem Krämer ein großer Kaufmann en gros. 3. Auch sein ält'ster Bruder ward durch ihn glück- lich, Denn sein geiziges Weib starb augenblicklich, Für übermässigem Freudenschreck Als sie sah die übersandten Geldsäck. 4. Sein Herr Schwager der schildburger Küster Bekam gleichfalls einen grossen Tornister Voll von Geschenken und Geld, und ward gleich Reicher als ein Küster im römischen Reich. 5. Die
Acht und dreißigſtes Kapitel. Wie Herr Jobs ſeine ſchildburger Verwandten 1. Man denke aber nicht als ob indeſſen Herr Jobs ſeine andre Verwandten haͤtte ver- geſſen; Er hat vielmehr auch ſie kraͤftig itzt Mit Gelde in Schildburg geunterſtuͤtzt. 2. Zum Exempel: Er ließ große Kapitalen Per Wechſel an ſeinen einen Bruder auszahlen, Und dieſer wurde ſchleunig alſo Aus ’nem Kraͤmer ein großer Kaufmann en gros. 3. Auch ſein aͤlt’ſter Bruder ward durch ihn gluͤck- lich, Denn ſein geiziges Weib ſtarb augenblicklich, Fuͤr uͤbermaͤſſigem Freudenſchreck Als ſie ſah die uͤberſandten Geldſaͤck. 4. Sein Herr Schwager der ſchildburger Kuͤſter Bekam gleichfalls einen groſſen Torniſter Voll von Geſchenken und Geld, und ward gleich Reicher als ein Kuͤſter im roͤmiſchen Reich. 5. Die
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0198" n="176"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Acht und dreißigſtes Kapitel.</hi> </head><lb/> <argument> <p>Wie Herr Jobs ſeine ſchildburger Verwandten<lb/> reichlich bedenket, und Schweſter Gertrud den<lb/> Schoͤſſer heirathet.</p> </argument><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>1. <hi rendition="#in">M</hi>an denke aber nicht als ob indeſſen</l><lb/> <l>Herr Jobs ſeine andre Verwandten haͤtte ver-</l><lb/> <l>geſſen;</l><lb/> <l>Er hat vielmehr auch ſie kraͤftig itzt</l><lb/> <l>Mit Gelde in Schildburg geunterſtuͤtzt.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>2. Zum Exempel: Er ließ große Kapitalen</l><lb/> <l>Per Wechſel an ſeinen einen Bruder auszahlen,</l><lb/> <l>Und dieſer wurde ſchleunig alſo</l><lb/> <l>Aus ’nem Kraͤmer ein großer Kaufmann</l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">en gros.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>3. Auch ſein aͤlt’ſter Bruder ward durch ihn gluͤck-</l><lb/> <l>lich,</l><lb/> <l>Denn ſein geiziges Weib ſtarb augenblicklich,</l><lb/> <l>Fuͤr uͤbermaͤſſigem Freudenſchreck</l><lb/> <l>Als ſie ſah die uͤberſandten Geldſaͤck.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>4. Sein Herr Schwager der ſchildburger Kuͤſter</l><lb/> <l>Bekam gleichfalls einen groſſen Torniſter</l><lb/> <l>Voll von Geſchenken und Geld, und ward</l><lb/> <l>gleich</l><lb/> <l>Reicher als ein Kuͤſter im roͤmiſchen Reich.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">5. Die</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [176/0198]
Acht und dreißigſtes Kapitel.
Wie Herr Jobs ſeine ſchildburger Verwandten
reichlich bedenket, und Schweſter Gertrud den
Schoͤſſer heirathet.
1. Man denke aber nicht als ob indeſſen
Herr Jobs ſeine andre Verwandten haͤtte ver-
geſſen;
Er hat vielmehr auch ſie kraͤftig itzt
Mit Gelde in Schildburg geunterſtuͤtzt.
2. Zum Exempel: Er ließ große Kapitalen
Per Wechſel an ſeinen einen Bruder auszahlen,
Und dieſer wurde ſchleunig alſo
Aus ’nem Kraͤmer ein großer Kaufmann
en gros.
3. Auch ſein aͤlt’ſter Bruder ward durch ihn gluͤck-
lich,
Denn ſein geiziges Weib ſtarb augenblicklich,
Fuͤr uͤbermaͤſſigem Freudenſchreck
Als ſie ſah die uͤberſandten Geldſaͤck.
4. Sein Herr Schwager der ſchildburger Kuͤſter
Bekam gleichfalls einen groſſen Torniſter
Voll von Geſchenken und Geld, und ward
gleich
Reicher als ein Kuͤſter im roͤmiſchen Reich.
5. Die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |