Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 1. Dortmund, 1799.16. Dadurch ward er aber nur täglich Bei Amalien mehr verhaßt und unerträglich, Und sie sagte ihm bald darauf Ihre Liebe formaliter auf. 17. Da er nun ihren Entschluß vernahm, so hat er Abschied bald genommen vom Theater, Und er ging in äusserster Desperation Wenige Tage nachhero davon. 18. Was indessen Amalia thut anlangen, So ist selbige mit dem Herren davon gegangen, Und soll bei demselbigen zwei Jahre hernach Gestorben seyn, als sie im Wochenbette lag. Fünf und dreißigstes Kapitel. Wie Hieronimus nach seiner Heimath gen 1. Es befande sich nun auf diese Weise Hieronimus abermals auf der Reise, Doch war er gereist kein einziges mal So mißvergnügt als im gegenwärtigen Fall. 2. Amaliens nie vermuthete Untreue Ware seinen Gedanken stündlich neue, Und er hätte aus Verzweifelung Fast gewagt einen gefährlichen Sprung. 3. Zwar
16. Dadurch ward er aber nur taͤglich Bei Amalien mehr verhaßt und unertraͤglich, Und ſie ſagte ihm bald darauf Ihre Liebe formaliter auf. 17. Da er nun ihren Entſchluß vernahm, ſo hat er Abſchied bald genommen vom Theater, Und er ging in aͤuſſerſter Deſperation Wenige Tage nachhero davon. 18. Was indeſſen Amalia thut anlangen, So iſt ſelbige mit dem Herren davon gegangen, Und ſoll bei demſelbigen zwei Jahre hernach Geſtorben ſeyn, als ſie im Wochenbette lag. Fuͤnf und dreißigſtes Kapitel. Wie Hieronimus nach ſeiner Heimath gen 1. Es befande ſich nun auf dieſe Weiſe Hieronimus abermals auf der Reiſe, Doch war er gereiſt kein einziges mal So mißvergnuͤgt als im gegenwaͤrtigen Fall. 2. Amaliens nie vermuthete Untreue Ware ſeinen Gedanken ſtuͤndlich neue, Und er haͤtte aus Verzweifelung Faſt gewagt einen gefaͤhrlichen Sprung. 3. Zwar
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0202" n="178"/> <lg n="16"> <l>16. Dadurch ward er aber nur taͤglich</l><lb/> <l>Bei Amalien mehr verhaßt und unertraͤglich,</l><lb/> <l>Und ſie ſagte ihm bald darauf</l><lb/> <l>Ihre Liebe formaliter auf.</l> </lg><lb/> <lg n="17"> <l>17. Da er nun ihren Entſchluß vernahm, ſo hat er</l><lb/> <l>Abſchied bald genommen vom Theater,</l><lb/> <l>Und er ging in aͤuſſerſter Deſperation</l><lb/> <l>Wenige Tage nachhero davon.</l> </lg><lb/> <lg n="18"> <l>18. Was indeſſen Amalia thut anlangen,</l><lb/> <l>So iſt ſelbige mit dem Herren davon gegangen,</l><lb/> <l>Und ſoll bei demſelbigen zwei Jahre hernach</l><lb/> <l>Geſtorben ſeyn, als ſie im Wochenbette lag.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Fuͤnf und dreißigſtes Kapitel</hi>.</hi> </head><lb/> <argument> <p>Wie Hieronimus nach ſeiner Heimath gen<lb/> Schildburg gereiſet iſt und wie er da aller-<lb/> lei Veraͤnderungen fand.</p> </argument><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>1. <hi rendition="#in">E</hi>s befande ſich nun auf dieſe Weiſe</l><lb/> <l>Hieronimus abermals auf der Reiſe,</l><lb/> <l>Doch war er gereiſt kein einziges mal</l><lb/> <l>So mißvergnuͤgt als im gegenwaͤrtigen Fall.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>2. Amaliens nie vermuthete Untreue</l><lb/> <l>Ware ſeinen Gedanken ſtuͤndlich neue,</l><lb/> <l>Und er haͤtte aus Verzweifelung</l><lb/> <l>Faſt gewagt einen gefaͤhrlichen Sprung.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">3. Zwar</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [178/0202]
16. Dadurch ward er aber nur taͤglich
Bei Amalien mehr verhaßt und unertraͤglich,
Und ſie ſagte ihm bald darauf
Ihre Liebe formaliter auf.
17. Da er nun ihren Entſchluß vernahm, ſo hat er
Abſchied bald genommen vom Theater,
Und er ging in aͤuſſerſter Deſperation
Wenige Tage nachhero davon.
18. Was indeſſen Amalia thut anlangen,
So iſt ſelbige mit dem Herren davon gegangen,
Und ſoll bei demſelbigen zwei Jahre hernach
Geſtorben ſeyn, als ſie im Wochenbette lag.
Fuͤnf und dreißigſtes Kapitel.
Wie Hieronimus nach ſeiner Heimath gen
Schildburg gereiſet iſt und wie er da aller-
lei Veraͤnderungen fand.
1. Es befande ſich nun auf dieſe Weiſe
Hieronimus abermals auf der Reiſe,
Doch war er gereiſt kein einziges mal
So mißvergnuͤgt als im gegenwaͤrtigen Fall.
2. Amaliens nie vermuthete Untreue
Ware ſeinen Gedanken ſtuͤndlich neue,
Und er haͤtte aus Verzweifelung
Faſt gewagt einen gefaͤhrlichen Sprung.
3. Zwar
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |