Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 1. Dortmund, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite
17. Alles im Hause rang nun die Hände
Und des Klagens und Jammerns war kein Ende,
Daß Hieronimus selbst sogar
Kaum darüber zu trösten war.
18. Der Leser möchte vielleicht gähnen
Wenn ich diese traurigen Scenen
Näher beschrieb, ich lasse drum nun
Den Senator Jobs in Frieden ruhn.

Zwei und zwanzigstes Kapitel.

Wie Hieronimus beinahe ein Informator ei-
nes jungen Barons geworden wäre.


1. Obgleich nunmehro schon vierzehn Tage
Der alte Senator Jobs im Grabe lage;
So dachte doch noch dann und wann
Die Wittwe Jobsen an den seligen Mann.
2. Hieronimus bekam indessen sein Futter
Bisher noch zu Hause von der Mutter
Und hätte in solchem Müssiggang
Zugebracht gerne sein Leben lang;
3. Wenn ihm nicht wäre der Vorschlag geschehen
Sich nunmehro anderswo umzusehen,
Wo er in der Zukunft bequem,
Seinen Unterhalt gebührlich hernähm.
4. Denn
17. Alles im Hauſe rang nun die Haͤnde
Und des Klagens und Jammerns war kein Ende,
Daß Hieronimus ſelbſt ſogar
Kaum daruͤber zu troͤſten war.
18. Der Leſer moͤchte vielleicht gaͤhnen
Wenn ich dieſe traurigen Scenen
Naͤher beſchrieb, ich laſſe drum nun
Den Senator Jobs in Frieden ruhn.

Zwei und zwanzigſtes Kapitel.

Wie Hieronimus beinahe ein Informator ei-
nes jungen Barons geworden waͤre.


1. Obgleich nunmehro ſchon vierzehn Tage
Der alte Senator Jobs im Grabe lage;
So dachte doch noch dann und wann
Die Wittwe Jobſen an den ſeligen Mann.
2. Hieronimus bekam indeſſen ſein Futter
Bisher noch zu Hauſe von der Mutter
Und haͤtte in ſolchem Muͤſſiggang
Zugebracht gerne ſein Leben lang;
3. Wenn ihm nicht waͤre der Vorſchlag geſchehen
Sich nunmehro anderswo umzuſehen,
Wo er in der Zukunft bequem,
Seinen Unterhalt gebuͤhrlich hernaͤhm.
4. Denn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0122" n="98"/>
          <lg n="17">
            <l>17. Alles im Hau&#x017F;e rang nun die Ha&#x0364;nde</l><lb/>
            <l>Und des Klagens und Jammerns war kein Ende,</l><lb/>
            <l>Daß Hieronimus &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;ogar</l><lb/>
            <l>Kaum daru&#x0364;ber zu tro&#x0364;&#x017F;ten war.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="18">
            <l>18. Der Le&#x017F;er mo&#x0364;chte vielleicht ga&#x0364;hnen</l><lb/>
            <l>Wenn ich die&#x017F;e traurigen Scenen</l><lb/>
            <l>Na&#x0364;her be&#x017F;chrieb, ich la&#x017F;&#x017F;e drum nun</l><lb/>
            <l>Den Senator Jobs in Frieden ruhn.</l>
          </lg>
        </lg>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zwei und zwanzig&#x017F;tes Kapitel</hi>.</hi> </head><lb/>
        <argument>
          <p>Wie Hieronimus beinahe ein Informator ei-<lb/>
nes jungen Barons geworden wa&#x0364;re.</p>
        </argument><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <lg type="poem">
          <lg n="1">
            <l>1. <hi rendition="#in">O</hi>bgleich nunmehro &#x017F;chon vierzehn Tage</l><lb/>
            <l>Der alte Senator Jobs im Grabe lage;</l><lb/>
            <l>So dachte doch noch dann und wann</l><lb/>
            <l>Die Wittwe Job&#x017F;en an den &#x017F;eligen Mann.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <l>2. Hieronimus bekam inde&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ein Futter</l><lb/>
            <l>Bisher noch zu Hau&#x017F;e von der Mutter</l><lb/>
            <l>Und ha&#x0364;tte in &#x017F;olchem Mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;iggang</l><lb/>
            <l>Zugebracht gerne &#x017F;ein Leben lang;</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="3">
            <l>3. Wenn ihm nicht wa&#x0364;re der Vor&#x017F;chlag ge&#x017F;chehen</l><lb/>
            <l>Sich nunmehro anderswo umzu&#x017F;ehen,</l><lb/>
            <l>Wo er in der Zukunft bequem,</l><lb/>
            <l>Seinen Unterhalt gebu&#x0364;hrlich herna&#x0364;hm.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">4. Denn</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[98/0122] 17. Alles im Hauſe rang nun die Haͤnde Und des Klagens und Jammerns war kein Ende, Daß Hieronimus ſelbſt ſogar Kaum daruͤber zu troͤſten war. 18. Der Leſer moͤchte vielleicht gaͤhnen Wenn ich dieſe traurigen Scenen Naͤher beſchrieb, ich laſſe drum nun Den Senator Jobs in Frieden ruhn. Zwei und zwanzigſtes Kapitel. Wie Hieronimus beinahe ein Informator ei- nes jungen Barons geworden waͤre. 1. Obgleich nunmehro ſchon vierzehn Tage Der alte Senator Jobs im Grabe lage; So dachte doch noch dann und wann Die Wittwe Jobſen an den ſeligen Mann. 2. Hieronimus bekam indeſſen ſein Futter Bisher noch zu Hauſe von der Mutter Und haͤtte in ſolchem Muͤſſiggang Zugebracht gerne ſein Leben lang; 3. Wenn ihm nicht waͤre der Vorſchlag geſchehen Sich nunmehro anderswo umzuſehen, Wo er in der Zukunft bequem, Seinen Unterhalt gebuͤhrlich hernaͤhm. 4. Denn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade01_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade01_1799/122
Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 1. Dortmund, 1799, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade01_1799/122>, abgerufen am 23.11.2024.