Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814.Mißmuth. Als ich bei Sandow lange Zeit die Ufer der Elbe bewachen 1813. Vaterland, du riefst den Sänger, Schwelgend in der Tage Glück. Blutig hassend deine Dränger,Hielt nicht Lied und Liebe länger Seiner Seele Sturm zurück. Und er brach mit wundem HerzenAus der Freunde Reihn, Tauchte in der Trennung Schmerzen, --Und war dein. Thränend hat er oft die Blicke Zur Vergangenheit gesandt, Auf des Lieds melod'scher BrückeStieg der Geist zum alten Glücke In der Liebe goldnes Land. Ach er schwärmte nur vergebens,Denn der Stunden rohe Hast Mißmuth. Als ich bei Sandow lange Zeit die Ufer der Elbe bewachen 1813. Vaterland, du riefſt den Saͤnger, Schwelgend in der Tage Gluͤck. Blutig haſſend deine Draͤnger,Hielt nicht Lied und Liebe laͤnger Seiner Seele Sturm zuruͤck. Und er brach mit wundem HerzenAus der Freunde Reihn, Tauchte in der Trennung Schmerzen, —Und war dein. Thraͤnend hat er oft die Blicke Zur Vergangenheit geſandt, Auf des Lieds melod'ſcher BruͤckeStieg der Geiſt zum alten Gluͤcke In der Liebe goldnes Land. Ach er ſchwaͤrmte nur vergebens,Denn der Stunden rohe Haſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0069" n="57"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Mißmuth</hi>.<lb/></head> <p rendition="#c">Als ich bei Sandow lange Zeit die Ufer der Elbe bewachen<lb/> mußte.</p><lb/> <p rendition="#c">1813.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">V</hi>aterland, du riefſt den Saͤnger,</l><lb/> <l rendition="#et">Schwelgend in der Tage Gluͤck.</l><lb/> <l>Blutig haſſend deine Draͤnger,</l><lb/> <l>Hielt nicht Lied und Liebe laͤnger</l><lb/> <l rendition="#et">Seiner Seele Sturm zuruͤck.</l><lb/> <l>Und er brach mit wundem Herzen</l><lb/> <l rendition="#et">Aus der Freunde Reihn,</l><lb/> <l>Tauchte in der Trennung Schmerzen, —</l><lb/> <l rendition="#et">Und war dein.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Thraͤnend hat er oft die Blicke</l><lb/> <l rendition="#et">Zur Vergangenheit geſandt,</l><lb/> <l>Auf des Lieds melod'ſcher Bruͤcke</l><lb/> <l>Stieg der Geiſt zum alten Gluͤcke</l><lb/> <l rendition="#et">In der Liebe goldnes Land.</l><lb/> <l>Ach er ſchwaͤrmte nur vergebens,</l><lb/> <l rendition="#et">Denn der Stunden rohe Haſt</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [57/0069]
Mißmuth.
Als ich bei Sandow lange Zeit die Ufer der Elbe bewachen
mußte.
1813.
Vaterland, du riefſt den Saͤnger,
Schwelgend in der Tage Gluͤck.
Blutig haſſend deine Draͤnger,
Hielt nicht Lied und Liebe laͤnger
Seiner Seele Sturm zuruͤck.
Und er brach mit wundem Herzen
Aus der Freunde Reihn,
Tauchte in der Trennung Schmerzen, —
Und war dein.
Thraͤnend hat er oft die Blicke
Zur Vergangenheit geſandt,
Auf des Lieds melod'ſcher Bruͤcke
Stieg der Geiſt zum alten Gluͤcke
In der Liebe goldnes Land.
Ach er ſchwaͤrmte nur vergebens,
Denn der Stunden rohe Haſt
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