Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814.Letzter Trost. Beim Zurückzug der vereinigten Heere über die Elbe. Nach der Weise unsers Bundeslieds: Es heult der Sturm, es Was zieht ihr die Stirne finster und kraus? Was starrt ihr wild in die Nacht hinaus, Ihr freien, ihr männlichen Seelen? Jetzt heult der Sturm, jetzt braußt das Meer,Jetzt zittert das Erdreich um uns her, Wir woll'n uns die Noth nicht verhehlen. Die Hölle braußt auf in neuer Gluth.
Umsonst ist geflossen viel edles Blut, Noch triumphiren die Bösen. Doch nicht an der Rache des Himmels verzagt,Es hat nicht vergebens blutig getagt, Roth muß ja der Morgen sich lösen. Letzter Troſt. Beim Zuruͤckzug der vereinigten Heere uͤber die Elbe. Nach der Weiſe unſers Bundeslieds: Es heult der Sturm, es Was zieht ihr die Stirne finſter und kraus? Was ſtarrt ihr wild in die Nacht hinaus, Ihr freien, ihr maͤnnlichen Seelen? Jetzt heult der Sturm, jetzt braußt das Meer,Jetzt zittert das Erdreich um uns her, Wir woll'n uns die Noth nicht verhehlen. Die Hoͤlle braußt auf in neuer Gluth.
Umſonſt iſt gefloſſen viel edles Blut, Noch triumphiren die Boͤſen. Doch nicht an der Rache des Himmels verzagt,Es hat nicht vergebens blutig getagt, Roth muß ja der Morgen ſich loͤſen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0060" n="48"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Letzter Troſt.</hi><lb/> </head> <p rendition="#c">Beim Zuruͤckzug der vereinigten Heere uͤber die Elbe.</p><lb/> <p rendition="#c">Nach der Weiſe unſers Bundeslieds: Es heult der Sturm, es<lb/> braußt das Meer.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">W</hi>as zieht ihr die Stirne finſter und kraus?</l><lb/> <l>Was ſtarrt ihr wild in die Nacht hinaus,</l><lb/> <l rendition="#et">Ihr freien, ihr maͤnnlichen Seelen?</l><lb/> <l>Jetzt heult der Sturm, jetzt braußt das Meer,</l><lb/> <l>Jetzt zittert das Erdreich um uns her,</l><lb/> <l rendition="#et">Wir woll'n uns die Noth nicht verhehlen.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Die Hoͤlle braußt auf in neuer Gluth.</l><lb/> <l>Umſonſt iſt gefloſſen viel edles Blut,</l><lb/> <l rendition="#et">Noch triumphiren die Boͤſen.</l><lb/> <l>Doch nicht an der Rache des Himmels verzagt,</l><lb/> <l>Es hat nicht vergebens blutig getagt,</l><lb/> <l rendition="#et">Roth muß ja der Morgen ſich loͤſen.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [48/0060]
Letzter Troſt.
Beim Zuruͤckzug der vereinigten Heere uͤber die Elbe.
Nach der Weiſe unſers Bundeslieds: Es heult der Sturm, es
braußt das Meer.
Was zieht ihr die Stirne finſter und kraus?
Was ſtarrt ihr wild in die Nacht hinaus,
Ihr freien, ihr maͤnnlichen Seelen?
Jetzt heult der Sturm, jetzt braußt das Meer,
Jetzt zittert das Erdreich um uns her,
Wir woll'n uns die Noth nicht verhehlen.
Die Hoͤlle braußt auf in neuer Gluth.
Umſonſt iſt gefloſſen viel edles Blut,
Noch triumphiren die Boͤſen.
Doch nicht an der Rache des Himmels verzagt,
Es hat nicht vergebens blutig getagt,
Roth muß ja der Morgen ſich loͤſen.
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Zitationshilfe: | Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koerner_leyer_1814/60>, abgerufen am 22.07.2024. |