Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite
Hoch lebe das Haus Oesterreich!

Aus der Geschichte der Schlacht von Aspern.

1812.


Es schweigt die Nacht, die Erde träumt
Und bleich der Mond die Wolken säumt. --
Was bist du Welt so still, so leer!
Was lauerst du wie ein falsches Meer? --
Es saust so öde durch dein Reich
Und Schauder faßt die Seele gleich,
Als wolltest du mit leisem Beben
Des Morgens blut'gen Schleyer heben. --
Noch schlummerts tief in Lagers Raum,
Die Sterne steigen, auf und nieder;
Die Todtenstille regt sich kaum! --
O laß der Welt den schönen Traum,
Der nahe Tag verscheucht ihn wieder! --
Hoch lebe das Haus Oeſterreich!

Aus der Geſchichte der Schlacht von Aspern.

1812.


Es ſchweigt die Nacht, die Erde traͤumt
Und bleich der Mond die Wolken ſaͤumt. —
Was biſt du Welt ſo ſtill, ſo leer!
Was lauerſt du wie ein falſches Meer? —
Es ſauſt ſo oͤde durch dein Reich
Und Schauder faßt die Seele gleich,
Als wollteſt du mit leiſem Beben
Des Morgens blut'gen Schleyer heben. —
Noch ſchlummerts tief in Lagers Raum,
Die Sterne ſteigen, auf und nieder;
Die Todtenſtille regt ſich kaum! —
O laß der Welt den ſchoͤnen Traum,
Der nahe Tag verſcheucht ihn wieder! —
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0026" n="14"/>
        <div n="2">
          <head>Hoch lebe das Haus Oe&#x017F;terreich!<lb/></head>
          <p rendition="#c">Aus der Ge&#x017F;chichte der Schlacht von Aspern.</p><lb/>
          <p rendition="#c">1812.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">E</hi>s &#x017F;chweigt die Nacht, die Erde                                 tra&#x0364;umt</l><lb/>
              <l>Und bleich der Mond die Wolken &#x017F;a&#x0364;umt. &#x2014;</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l rendition="#et">Was bi&#x017F;t du Welt &#x017F;o &#x017F;till, &#x017F;o leer!</l><lb/>
              <l rendition="#et">Was lauer&#x017F;t du wie ein fal&#x017F;ches Meer? &#x2014;</l><lb/>
              <l rendition="#et">Es &#x017F;au&#x017F;t &#x017F;o o&#x0364;de durch dein Reich</l><lb/>
              <l rendition="#et">Und Schauder faßt die Seele gleich,</l><lb/>
              <l rendition="#et">Als wollte&#x017F;t du mit lei&#x017F;em Beben</l><lb/>
              <l rendition="#et">Des Morgens blut'gen Schleyer heben. &#x2014;</l><lb/>
              <l rendition="#et">Noch &#x017F;chlummerts tief in Lagers Raum,</l><lb/>
              <l rendition="#et">Die Sterne &#x017F;teigen, auf und nieder;</l><lb/>
              <l rendition="#et">Die Todten&#x017F;tille regt &#x017F;ich kaum! &#x2014;</l><lb/>
              <l rendition="#et">O laß der Welt den &#x017F;cho&#x0364;nen Traum,</l><lb/>
              <l rendition="#et">Der nahe Tag ver&#x017F;cheucht ihn wieder! &#x2014;</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0026] Hoch lebe das Haus Oeſterreich! Aus der Geſchichte der Schlacht von Aspern. 1812. Es ſchweigt die Nacht, die Erde traͤumt Und bleich der Mond die Wolken ſaͤumt. — Was biſt du Welt ſo ſtill, ſo leer! Was lauerſt du wie ein falſches Meer? — Es ſauſt ſo oͤde durch dein Reich Und Schauder faßt die Seele gleich, Als wollteſt du mit leiſem Beben Des Morgens blut'gen Schleyer heben. — Noch ſchlummerts tief in Lagers Raum, Die Sterne ſteigen, auf und nieder; Die Todtenſtille regt ſich kaum! — O laß der Welt den ſchoͤnen Traum, Der nahe Tag verſcheucht ihn wieder! —

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/koerner_leyer_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/koerner_leyer_1814/26
Zitationshilfe: Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koerner_leyer_1814/26>, abgerufen am 22.12.2024.