Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.Sechzehnte Vorlesung. Urnieren.Meine Herren! An die Schilderung der Allantois reihe ich nun [Abbildung]
Fig. 57. lich aus den Seitenplatten und nicht aus den Urwirbeln, auf keinenFall aber ist eine Hervorbildung derselben aus dem Hornblatte an- zunehmen, indem die genaueste Beobachtung von einer Wucherung [Abbildung]
Fig. 57. Querschnitt durch einen Hühnerembryo vom zweiten Tage, Sechzehnte Vorlesung. Urnieren.Meine Herren! An die Schilderung der Allantois reihe ich nun [Abbildung]
Fig. 57. lich aus den Seitenplatten und nicht aus den Urwirbeln, auf keinenFall aber ist eine Hervorbildung derselben aus dem Hornblatte an- zunehmen, indem die genaueste Beobachtung von einer Wucherung [Abbildung]
Fig. 57. Querschnitt durch einen Hühnerembryo vom zweiten Tage, <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0126" n="[110]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Sechzehnte Vorlesung.</hi> </head><lb/> <p><note place="left">Urnieren.</note>Meine Herren! An die Schilderung der Allantois reihe ich nun<lb/> noch die Betrachtung der sogenannten »<hi rendition="#g">Urnieren</hi>« oder »<hi rendition="#g">Wolff’-<lb/> schen Körper</hi>« (auch <hi rendition="#g">Primordialnieren</hi> oder <hi rendition="#g">Oken’sche<lb/> Körper</hi> genannt). Sie erinnern sich aus früheren Darstellungen,<lb/><note place="left">Urnierengänge.</note>dass die Ausführungsgänge dieser Organe beim Hühnerembryo<lb/> schon in sehr früher Zeit auftreten und nach <hi rendition="#k">Remak</hi> unmittelbar<lb/> unter dem Hornblatte in einer kleinen Lücke zwischen demselben,<lb/> den Seitenplatten und den Urwirbeln ihre Lage haben, eine Dar-<lb/> stellung, welche auch nach meinen Untersuchungen vollkommen be-<lb/> gründet ist (Fig. 57). Diese Gänge nun entwickeln sich wahrschein-<lb/><figure><head>Fig. 57.</head></figure><lb/> lich aus den Seitenplatten und nicht aus den Urwirbeln, auf keinen<lb/> Fall aber ist eine Hervorbildung derselben aus dem Hornblatte an-<lb/> zunehmen, indem die genaueste Beobachtung von einer Wucherung<lb/><figure><p>Fig. 57. Querschnitt durch einen Hühnerembryo vom zweiten Tage,<lb/> 90—100mal vergr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">dd</hi></hi> Darmdrüsenblatt, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">ch</hi></hi> Chorda, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">uw</hi></hi> Urwirbel, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">uwh</hi></hi><lb/> Urwirbelhöhle, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">ao</hi></hi> primitive Aorta, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">ung</hi></hi> Urnierengang, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">sp</hi></hi> Spalte in den Sei-<lb/> tenplatten (erste Andeutung der Pleuroperitonealhöhle), die durch dieselbe<lb/> in die Hautplatten <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">hpl</hi></hi> und Darmfaserplatten <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">df</hi></hi> zerfallen, die durch die Mittel-<lb/> platten <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">mp</hi></hi> untereinander zusammenhängen, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">mr</hi></hi> Medullarrohr (Rückenmark),<lb/><hi rendition="#i">h</hi> Hornblatt, stellenweise verdickt.</p></figure><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[110]/0126]
Sechzehnte Vorlesung.
Meine Herren! An die Schilderung der Allantois reihe ich nun
noch die Betrachtung der sogenannten »Urnieren« oder »Wolff’-
schen Körper« (auch Primordialnieren oder Oken’sche
Körper genannt). Sie erinnern sich aus früheren Darstellungen,
dass die Ausführungsgänge dieser Organe beim Hühnerembryo
schon in sehr früher Zeit auftreten und nach Remak unmittelbar
unter dem Hornblatte in einer kleinen Lücke zwischen demselben,
den Seitenplatten und den Urwirbeln ihre Lage haben, eine Dar-
stellung, welche auch nach meinen Untersuchungen vollkommen be-
gründet ist (Fig. 57). Diese Gänge nun entwickeln sich wahrschein-
[Abbildung Fig. 57.]
lich aus den Seitenplatten und nicht aus den Urwirbeln, auf keinen
Fall aber ist eine Hervorbildung derselben aus dem Hornblatte an-
zunehmen, indem die genaueste Beobachtung von einer Wucherung
[Abbildung Fig. 57. Querschnitt durch einen Hühnerembryo vom zweiten Tage,
90—100mal vergr. dd Darmdrüsenblatt, ch Chorda, uw Urwirbel, uwh
Urwirbelhöhle, ao primitive Aorta, ung Urnierengang, sp Spalte in den Sei-
tenplatten (erste Andeutung der Pleuroperitonealhöhle), die durch dieselbe
in die Hautplatten hpl und Darmfaserplatten df zerfallen, die durch die Mittel-
platten mp untereinander zusammenhängen, mr Medullarrohr (Rückenmark),
h Hornblatt, stellenweise verdickt.]
Urnieren.
Urnierengänge.
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