Knüppeln, Julius Friedrich: Die Rechte der Natur und Menschheit, entweiht durch Menschen. Berlin, 1784.siegt zu haben, den Schweis von der heissen XI. Phanor! fühlendes Herzens war der Jüngling, und doch so unglük- lich, daß er den Schauplaz verließ, ehe er abgerufen ward. Liebe ist der seligste Trieb in der Natur, der ſiegt zu haben, den Schweis von der heiſſen XI. Phanor! fuͤhlendes Herzens war der Juͤngling, und doch ſo ungluͤk- lich, daß er den Schauplaz verließ, ehe er abgerufen ward. Liebe iſt der ſeligſte Trieb in der Natur, der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0236" n="228"/> ſiegt zu haben, den Schweis von der heiſſen<lb/> Stirne zu wiſchen, und auszuruhen am Ziel,<lb/> von da zuruͤk zu blikken auf die rauhen Gebuͤrge<lb/> und Thaͤler, die man mit Muͤhe erklommen, und<lb/> nun vor euch, neben euch, uͤber euch Freuden die<lb/> Fuͤlle — bei eurem Aſchenkrug Traͤnen, und den<lb/> Nachruhm: <hi rendition="#fr">in dieſer Urne ruht der Staub<lb/> eines Redlichen, eines Weiſen!</hi> und jenſeits<lb/> den Schranken den ewig gruͤnenden Lorbeer, und<lb/> die lauten Jubelgeſaͤnge der Vollendeten!</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq">XI.</hi><lb/> Phanor! fuͤhlendes Herzens war<lb/> der Juͤngling, und doch ſo ungluͤk-<lb/> lich, daß er den Schauplaz verließ,<lb/> ehe er abgerufen ward.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">L</hi><hi rendition="#fr">iebe</hi> iſt der ſeligſte Trieb in der Natur, <hi rendition="#fr">der<lb/> Trieb,</hi> den der Allſchoͤpfer in alle Weſen gelegt,<lb/> um ſie gluͤklich zu machen. Sie iſt die Quelle<lb/> namenloſer, nie verſiegender Freuden, fuͤr den,<lb/> den ſie mit ihren Guͤtern uͤberſtroͤmt. Ja alle<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [228/0236]
ſiegt zu haben, den Schweis von der heiſſen
Stirne zu wiſchen, und auszuruhen am Ziel,
von da zuruͤk zu blikken auf die rauhen Gebuͤrge
und Thaͤler, die man mit Muͤhe erklommen, und
nun vor euch, neben euch, uͤber euch Freuden die
Fuͤlle — bei eurem Aſchenkrug Traͤnen, und den
Nachruhm: in dieſer Urne ruht der Staub
eines Redlichen, eines Weiſen! und jenſeits
den Schranken den ewig gruͤnenden Lorbeer, und
die lauten Jubelgeſaͤnge der Vollendeten!
XI.
Phanor! fuͤhlendes Herzens war
der Juͤngling, und doch ſo ungluͤk-
lich, daß er den Schauplaz verließ,
ehe er abgerufen ward.
Liebe iſt der ſeligſte Trieb in der Natur, der
Trieb, den der Allſchoͤpfer in alle Weſen gelegt,
um ſie gluͤklich zu machen. Sie iſt die Quelle
namenloſer, nie verſiegender Freuden, fuͤr den,
den ſie mit ihren Guͤtern uͤberſtroͤmt. Ja alle
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