zur Verschönerung ihrer Residenzen, angezogen kömmt, redliche Diener aus ihren Aemtern ver¬ drängt und verdächtig macht, seinen Beutel zum Ruin des Landes spickt, freylich seine Rolle sel¬ ten lange spielt, aber, wenn es auch, mit Schimpf und Schande beladen, davongehn muß, mehren¬ theils viel gestiftetes Unglück zurücklässt, was es nie wieder gutmachen kann, und irgend einen andern schwachen Herrn findet, mit dem es seine Operationen auf das Neue anfängt. In diesen Fällen ist es Pflicht, dem Bösewichte öffentlich die Maske abzuziehn; doch thue man das nicht eher, als bis man die deutlichsten Beweise ge¬ gen ihn in Händen hat! denn dergleichen Men¬ schen haben die Gabe, ihre Sache von solchen Seiten vorzustellen, daß man sehr viel wagt, wenn man sie mit unsichern Waffen angreift.
3.
Unter allen Abentheurern sind, nach mei¬ ner Empfindung, die Spieler vom Handwerke die verächtlichsten. Indem ich nun von ihnen rede, werde ich auch Gelegenheit nehmen, über das Spiel im Allgemeinen und über das Betra¬ gen bey demselben etwas zu sagen.
Keine
zur Verſchoͤnerung ihrer Reſidenzen, angezogen koͤmmt, redliche Diener aus ihren Aemtern ver¬ draͤngt und verdaͤchtig macht, ſeinen Beutel zum Ruin des Landes ſpickt, freylich ſeine Rolle ſel¬ ten lange ſpielt, aber, wenn es auch, mit Schimpf und Schande beladen, davongehn muß, mehren¬ theils viel geſtiftetes Ungluͤck zuruͤcklaͤſſt, was es nie wieder gutmachen kann, und irgend einen andern ſchwachen Herrn findet, mit dem es ſeine Operationen auf das Neue anfaͤngt. In dieſen Faͤllen iſt es Pflicht, dem Boͤſewichte oͤffentlich die Maske abzuziehn; doch thue man das nicht eher, als bis man die deutlichſten Beweiſe ge¬ gen ihn in Haͤnden hat! denn dergleichen Men¬ ſchen haben die Gabe, ihre Sache von ſolchen Seiten vorzuſtellen, daß man ſehr viel wagt, wenn man ſie mit unſichern Waffen angreift.
3.
Unter allen Abentheurern ſind, nach mei¬ ner Empfindung, die Spieler vom Handwerke die veraͤchtlichſten. Indem ich nun von ihnen rede, werde ich auch Gelegenheit nehmen, uͤber das Spiel im Allgemeinen und uͤber das Betra¬ gen bey demſelben etwas zu ſagen.
Keine
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zur Verſchoͤnerung ihrer Reſidenzen, angezogen
koͤmmt, redliche Diener aus ihren Aemtern ver¬
draͤngt und verdaͤchtig macht, ſeinen Beutel zum
Ruin des Landes ſpickt, freylich ſeine Rolle ſel¬
ten lange ſpielt, aber, wenn es auch, mit Schimpf
und Schande beladen, davongehn muß, mehren¬
theils viel geſtiftetes Ungluͤck zuruͤcklaͤſſt, was es
nie wieder gutmachen kann, und irgend einen
andern ſchwachen Herrn findet, mit dem es ſeine
Operationen auf das Neue anfaͤngt. In dieſen
Faͤllen iſt es Pflicht, dem Boͤſewichte oͤffentlich
die Maske abzuziehn; doch thue man das nicht
eher, als bis man die deutlichſten Beweiſe ge¬
gen ihn in Haͤnden hat! denn dergleichen Men¬
ſchen haben die Gabe, ihre Sache von ſolchen
Seiten vorzuſtellen, daß man ſehr viel wagt,
wenn man ſie mit unſichern Waffen angreift.
3.
Unter allen Abentheurern ſind, nach mei¬
ner Empfindung, die Spieler vom Handwerke
die veraͤchtlichſten. Indem ich nun von ihnen
rede, werde ich auch Gelegenheit nehmen, uͤber
das Spiel im Allgemeinen und uͤber das Betra¬
gen bey demſelben etwas zu ſagen.
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Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 2. Hannover, 1788, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knigge_umgang02_1788/177>, abgerufen am 21.11.2024.
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