Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 1. Hannover, 1788.treibung und ohne Schmeicheley beweisen! 18. Werbe nicht ängstlich um Freunde! Ma¬ 19. Es giebt aber Menschen, die gar keinen ben;
treibung und ohne Schmeicheley beweiſen! 18. Werbe nicht aͤngſtlich um Freunde! Ma¬ 19. Es giebt aber Menſchen, die gar keinen ben;
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treibung und ohne Schmeicheley beweiſen!
Leider aber claſſificiert unſre Eitelkeit meh¬
rentheils den Werth der Menſchen nach dem
Grade der Huldigung, welche ſie uns leiſten,
und die mehrſten Leute ſuchen ſolche Freunde
um ſich her zu verſammeln, an deren Seite
ſie in doppelt vortheilhaftem Lichte erſcheinen,
und denen ihre Worte Orakelſpruͤche ſind.
18.
Werbe nicht aͤngſtlich um Freunde! Ma¬
che nicht Jagd auf jeden guten Mann, daß er
Dir beſonders zugethan werden ſoll! Jede Art
von Andringlichkeit, waͤre ſie auch noch ſo gut
gemeint, pflegt in dieſer Welt Verdacht zu er¬
wecken, und wer in der Stille auf dem Pfade
fortwandelt, den Redlichkeit und Klugheit be¬
zeichnen, und dabey ein wohlwollendes, zur
Mittheilung geſtimmtes Herz in ſeinem Buſen
traͤgt; der bleibt nicht ohnbemerkt, nicht unauf¬
geſucht; Er findet planlos ein Paar Edle, die
ihm die Hand zum bruͤderlichen Bunde reichen.
19.
Es giebt aber Menſchen, die gar keinen
vertraueten Freund, ſondern nur Bekannte ha¬
ben;
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