Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 1. Hannover, 1788.sen, daß ich dies Wenige mit meinem Fleisse 16. Ist es nöthig, daß der Mann klüger sey, von K
ſen, daß ich dies Wenige mit meinem Fleiſſe 16. Iſt es noͤthig, daß der Mann kluͤger ſey, von K
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0175" n="145"/> ſen, daß ich dies Wenige mit meinem Fleiſſe<lb/> mir erwerben koͤnnte; Ich wuͤrde ihr Koſtgeld<lb/> geben; Ich wuͤrde nur der Verwalter ihres Ver¬<lb/> moͤgens ſeyn; Ich wuͤrde Aufwand im Hauſe<lb/> machen, weil das ſich fuͤr reiche Leute ſchickt;<lb/> aber ich wuͤrde ihr zeigen, daß dieſer Aufwand<lb/> meine Eitelkeit nicht ſchmeichelte; daß ich bey<lb/> zwey Speiſen eben ſo vergnuͤgt als bey zwanzigen<lb/> bin, daß ich keiner Aufwartung bedarf, daß<lb/> ich geſunde Beine habe, die mich eben ſo weit,<lb/> wenn gleich nicht ſo ſchnell fortbringen, als ihre<lb/> vergoldeten Waͤgen; und dann wuͤrde ich, wie<lb/> es dem Hausherrn zukoͤmmt, uͤber die Anwen¬<lb/> dung ihres Vermoͤgens unumſchraͤnkte Gewalt<lb/> verlangen.</p><lb/> </div> <div n="3"> <head>16.<lb/></head> <p>Iſt es noͤthig, daß der Mann kluͤger ſey,<lb/> als die Frau? — Das iſt wiederum eine nicht<lb/> unwichtige Frage; Wir wollen ſie naͤher beleuch¬<lb/> ten! Der Begriff von Klugheit und Vernunft<lb/> wird, mit allen ſeinen Relationen und Modifi¬<lb/> cationen, nicht immer auf einerley Art verſtan¬<lb/> den. Die Klugheit eines Mannes ſoll wohl<lb/> von ganz andrer Art ſeyn, als die, welche man<lb/> <fw place="bottom" type="sig">K<lb/></fw> <fw place="bottom" type="catch">von<lb/></fw> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [145/0175]
ſen, daß ich dies Wenige mit meinem Fleiſſe
mir erwerben koͤnnte; Ich wuͤrde ihr Koſtgeld
geben; Ich wuͤrde nur der Verwalter ihres Ver¬
moͤgens ſeyn; Ich wuͤrde Aufwand im Hauſe
machen, weil das ſich fuͤr reiche Leute ſchickt;
aber ich wuͤrde ihr zeigen, daß dieſer Aufwand
meine Eitelkeit nicht ſchmeichelte; daß ich bey
zwey Speiſen eben ſo vergnuͤgt als bey zwanzigen
bin, daß ich keiner Aufwartung bedarf, daß
ich geſunde Beine habe, die mich eben ſo weit,
wenn gleich nicht ſo ſchnell fortbringen, als ihre
vergoldeten Waͤgen; und dann wuͤrde ich, wie
es dem Hausherrn zukoͤmmt, uͤber die Anwen¬
dung ihres Vermoͤgens unumſchraͤnkte Gewalt
verlangen.
16.
Iſt es noͤthig, daß der Mann kluͤger ſey,
als die Frau? — Das iſt wiederum eine nicht
unwichtige Frage; Wir wollen ſie naͤher beleuch¬
ten! Der Begriff von Klugheit und Vernunft
wird, mit allen ſeinen Relationen und Modifi¬
cationen, nicht immer auf einerley Art verſtan¬
den. Die Klugheit eines Mannes ſoll wohl
von ganz andrer Art ſeyn, als die, welche man
von
K
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