Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in friedl. Verhältn. tocoll über das Zeugenverhör mittheile c). Rei-sepässe kann ein Gesandter ertheilen, nicht nur Personen von seinem Gefolge, sondern auch an- dern Unterthanen seines Staates, ja sogar Unter- thanen jedes andern Staates, wenn sie in das Gebiet seines Souverains reisen. Dasselbe gilt von Aufsetzung des Visa auf ihm vorgezeigte Pässe. a) Gewöhnlich wird einem Gesandten von seinem Souverain bloss eine CorrectionalGerichtbarkeit, eine gewisse Zucht- gewalt, übertragen, über alle Personen, die zu seinem Haus- staat gehören. -- Ueber diese oft bestrittene Frage, s. man Bynkershoek de foro competente legatorum, c. 15. et 20. §. 24. Gerard de Rayneval institutions du droit de la na- ture et des gens, p. 366 et suiv. Dictionnaire des arrets, par Brillon, v. Ambassadeur. Merlin in dem angef. Re- pertoire, T. VIII, p. 285 et 286 et suiv. Sam. Frid. Wil- lenberg diss. de jurisdictione legati in comites suos. Gedani 1705. 4. Jac. Carmon diss. de jurisdictione in legatos eorum- que comites. Jen. 1738. 4. Anon. diss. de judice competente legatorum eorumque comitum. Vienn. 1774. 8. (Vergl. Allgem. deutsche Biblioth., Bd. 31, S. 153.) Grotius lib. II. c. 18. §. 8. v. Steck von der Gerichtbarkeit der bei der osmani- schen Pforte stehenden Botschafter, Gesandten, Consuln; in s. Versuchen (1783), S. 88 -- 95. Beispiel aus London 1764. Moser's Versuch, IV. 324 ff. -- Für die blossen Schutz- angehörigen eines Gesandten, kann diese Befreiung nicht in Anspruch genommen werden. Moser's Beyträge, IV. 290 f. 257 ff. Vergl. oben §. 189. b) Chr. Wildvogel diss. de testamento legati. Jen. 1711. 4. J. F. Kayser diss. de legato testatore. Giessae 1740. 4. c) De Steck essais sur divers sujets (1779), p. 36 -- 38. §. 213. Fortsetzung. Bei Civil- und PolizeiVergehen der An- II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in friedl. Verhältn. tocoll über das Zeugenverhör mittheile c). Rei-sepässe kann ein Gesandter ertheilen, nicht nur Personen von seinem Gefolge, sondern auch an- dern Unterthanen seines Staates, ja sogar Unter- thanen jedes andern Staates, wenn sie in das Gebiet seines Souverains reisen. Dasselbe gilt von Aufsetzung des Visa auf ihm vorgezeigte Pässe. a) Gewöhnlich wird einem Gesandten von seinem Souverain bloſs eine CorrectionalGerichtbarkeit, eine gewisse Zucht- gewalt, übertragen, über alle Personen, die zu seinem Haus- staat gehören. — Ueber diese oft bestrittene Frage, s. man Bynkershoek de foro competente legatorum, c. 15. et 20. §. 24. Gérard de Rayneval institutions du droit de la na- ture et des gens, p. 366 et suiv. Dictionnaire des arrêts, par Brillon, v. Ambassadeur. Merlin in dem angef. Ré- pertoire, T. VIII, p. 285 et 286 et suiv. Sam. Frid. Wil- lenberg diss. de jurisdictione legati in comites suos. Gedani 1705. 4. Jac. Carmon diss. de jurisdictione in legatos eorum- que comites. Jen. 1738. 4. Anon. diss. de judice competente legatorum eorumque comitum. Vienn. 1774. 8. (Vergl. Allgem. deutsche Biblioth., Bd. 31, S. 153.) Grotius lib. II. c. 18. §. 8. v. Steck von der Gerichtbarkeit der bei der osmani- schen Pforte stehenden Botschafter, Gesandten, Consuln; in s. Versuchen (1783), S. 88 — 95. Beispiel aus London 1764. Moser’s Versuch, IV. 324 ff. — Für die blossen Schutz- angehörigen eines Gesandten, kann diese Befreiung nicht in Anspruch genommen werden. Moser’s Beyträge, IV. 290 f. 257 ff. Vergl. oben §. 189. b) Chr. Wildvogel diss. de testamento legati. Jen. 1711. 4. J. F. Kayser diss. de legato testatore. Giessae 1740. 4. c) De Steck essais sur divers sujets (1779), p. 36 — 38. §. 213. Fortsetzung. Bei Civil- und PolizeiVergehen der An- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0354" n="348"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in friedl. 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II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in friedl. Verhältn.
tocoll über das Zeugenverhör mittheile c). Rei-
sepässe kann ein Gesandter ertheilen, nicht nur
Personen von seinem Gefolge, sondern auch an-
dern Unterthanen seines Staates, ja sogar Unter-
thanen jedes andern Staates, wenn sie in das
Gebiet seines Souverains reisen. Dasselbe gilt
von Aufsetzung des Visa auf ihm vorgezeigte
Pässe.
a⁾ Gewöhnlich wird einem Gesandten von seinem Souverain
bloſs eine CorrectionalGerichtbarkeit, eine gewisse Zucht-
gewalt, übertragen, über alle Personen, die zu seinem Haus-
staat gehören. — Ueber diese oft bestrittene Frage, s. man
Bynkershoek de foro competente legatorum, c. 15. et 20.
§. 24. Gérard de Rayneval institutions du droit de la na-
ture et des gens, p. 366 et suiv. Dictionnaire des arrêts,
par Brillon, v. Ambassadeur. Merlin in dem angef. Ré-
pertoire, T. VIII, p. 285 et 286 et suiv. Sam. Frid. Wil-
lenberg diss. de jurisdictione legati in comites suos. Gedani
1705. 4. Jac. Carmon diss. de jurisdictione in legatos eorum-
que comites. Jen. 1738. 4. Anon. diss. de judice competente
legatorum eorumque comitum. Vienn. 1774. 8. (Vergl. Allgem.
deutsche Biblioth., Bd. 31, S. 153.) Grotius lib. II. c. 18.
§. 8. v. Steck von der Gerichtbarkeit der bei der osmani-
schen Pforte stehenden Botschafter, Gesandten, Consuln; in
s. Versuchen (1783), S. 88 — 95. Beispiel aus London 1764.
Moser’s Versuch, IV. 324 ff. — Für die blossen Schutz-
angehörigen eines Gesandten, kann diese Befreiung nicht in
Anspruch genommen werden. Moser’s Beyträge, IV. 290 f.
257 ff. Vergl. oben §. 189.
b⁾ Chr. Wildvogel diss. de testamento legati. Jen. 1711. 4.
J. F. Kayser diss. de legato testatore. Giessae 1740. 4.
c⁾ De Steck essais sur divers sujets (1779), p. 36 — 38.
§. 213.
Fortsetzung.
Bei Civil- und PolizeiVergehen der An-
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