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Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.

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II. Th. I. Tit. Unbedingte Rechte d. europ. Staaten.
relatif a l'instruction publique, in dem Journal de Franc-
fort de 1815, n° 57. Königl. baierische Schulordnung v.
1809. Grossherzogl. frankfurt. Decret vom 1. Febr. 1812,
wegen der öffentl. Unterrichtanstalten.
c) K. französisches Decret v. 5. Febr. 1810, die Buchdrucke-
reien, die Censur u. den Buchhandel betr., in d. Moniteur
v. 1810, und auszugweise in der (Hallischen) Allgem. Lit.
Zeitung, 1810, Num. 63. Modificationen dieses Decrets, in
einem zweiten Decret v. 14. Dec. 1810. Königl. sächs. Cen-
sur- und BücherEdict v. 10. Aug. 1812, in d. Allgem. An-
zeiger der Deutschen, 1812, Num. 321. Vergl. Klüber's
öffentl. Recht des teutschen Bundes, §. 414 u. 417 ff.
§. 87.
9) Kirchenhoheit.

Vermöge der Unabhängigkeit seiner Kir-
chenhoheit
, ist kein Staat verpflichtet, sich von
einem andern irgend einen kirchlichen Lehrbe-
griff, die Duldung einer bestimmten Glaubens-
partei, oder die äussere Religionsübung (ausser der
einfachen Hausandacht) für die in seinem Staats-
gebiet sich aufhaltenden Unterthanen des andern
Staates aufdringen zu lassen. Selbst das in der
römisch-katholischen Kirche, nach dem darin
angenommenen Grundsatz der Einheit (des Pon-
tificats), regierende Oberhaupt, ist in seiner
kirchlichen Wirksamkeit von Rechtswegen überall
der Staatsgewalt untergeordnet a), so weit nicht
Concordate (§. 31) Ausnahmen festsetzen. Da-
gegen ist auch, in der Regel, kein Staat be-
rechtigt, der Religionsbeschwerden einer Glau-
benspartei in dem Gebiet eines andern Staates
sich zwangweise anzunehmen b), oder in frem-

dem
II. Th. I. Tit. Unbedingte Rechte d. europ. Staaten.
relatif à l’instruction publique, in dem Journal de Franc-
fort de 1815, n° 57. Königl. baierische Schulordnung v.
1809. Groſsherzogl. frankfurt. Decret vom 1. Febr. 1812,
wegen der öffentl. Unterrichtanstalten.
c) K. französisches Decret v. 5. Febr. 1810, die Buchdrucke-
reien, die Censur u. den Buchhandel betr., in d. Moniteur
v. 1810, und auszugweise in der (Hallischen) Allgem. Lit.
Zeitung, 1810, Num. 63. Modificationen dieses Decrets, in
einem zweiten Decret v. 14. Dec. 1810. Königl. sächs. Cen-
sur- und BücherEdict v. 10. Aug. 1812, in d. Allgem. An-
zeiger der Deutschen, 1812, Num. 321. Vergl. Klüber’s
öffentl. Recht des teutschen Bundes, §. 414 u. 417 ff.
§. 87.
9) Kirchenhoheit.

Vermöge der Unabhängigkeit seiner Kir-
chenhoheit
, ist kein Staat verpflichtet, sich von
einem andern irgend einen kirchlichen Lehrbe-
griff, die Duldung einer bestimmten Glaubens-
partei, oder die äussere Religionsübung (ausser der
einfachen Hausandacht) für die in seinem Staats-
gebiet sich aufhaltenden Unterthanen des andern
Staates aufdringen zu lassen. Selbst das in der
römisch-katholischen Kirche, nach dem darin
angenommenen Grundsatz der Einheit (des Pon-
tificats), regierende Oberhaupt, ist in seiner
kirchlichen Wirksamkeit von Rechtswegen überall
der Staatsgewalt untergeordnet a), so weit nicht
Concordate (§. 31) Ausnahmen festsetzen. Da-
gegen ist auch, in der Regel, kein Staat be-
rechtigt, der Religionsbeschwerden einer Glau-
benspartei in dem Gebiet eines andern Staates
sich zwangweise anzunehmen b), oder in frem-

dem
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[144/0150] II. Th. I. Tit. Unbedingte Rechte d. europ. Staaten. b⁾ relatif à l’instruction publique, in dem Journal de Franc- fort de 1815, n° 57. Königl. baierische Schulordnung v. 1809. Groſsherzogl. frankfurt. Decret vom 1. Febr. 1812, wegen der öffentl. Unterrichtanstalten. c⁾ K. französisches Decret v. 5. Febr. 1810, die Buchdrucke- reien, die Censur u. den Buchhandel betr., in d. Moniteur v. 1810, und auszugweise in der (Hallischen) Allgem. Lit. Zeitung, 1810, Num. 63. Modificationen dieses Decrets, in einem zweiten Decret v. 14. Dec. 1810. Königl. sächs. Cen- sur- und BücherEdict v. 10. Aug. 1812, in d. Allgem. An- zeiger der Deutschen, 1812, Num. 321. Vergl. Klüber’s öffentl. Recht des teutschen Bundes, §. 414 u. 417 ff. §. 87. 9) Kirchenhoheit. Vermöge der Unabhängigkeit seiner Kir- chenhoheit, ist kein Staat verpflichtet, sich von einem andern irgend einen kirchlichen Lehrbe- griff, die Duldung einer bestimmten Glaubens- partei, oder die äussere Religionsübung (ausser der einfachen Hausandacht) für die in seinem Staats- gebiet sich aufhaltenden Unterthanen des andern Staates aufdringen zu lassen. Selbst das in der römisch-katholischen Kirche, nach dem darin angenommenen Grundsatz der Einheit (des Pon- tificats), regierende Oberhaupt, ist in seiner kirchlichen Wirksamkeit von Rechtswegen überall der Staatsgewalt untergeordnet a), so weit nicht Concordate (§. 31) Ausnahmen festsetzen. Da- gegen ist auch, in der Regel, kein Staat be- rechtigt, der Religionsbeschwerden einer Glau- benspartei in dem Gebiet eines andern Staates sich zwangweise anzunehmen b), oder in frem- dem

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Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht01_1821/150>, abgerufen am 21.11.2024.