Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817.

Bild:
<< vorherige Seite
Ehrenzeichen-, Rang- u. Standeserh. Recht.
§. 405.
Comitiv. Notariat. Akademische Würden.

I) Die ehemaligen Ober- und Unter-
Comitive
(Palatinate), die Aemter, Wür-
den und Befugnisse der kaiserlichen Ober-
und UnterHofpfalzgrafen (comitum pa-
latinorum, majorum et minorum, comitum
sacri palatii Lateranensis), sind mit der teut-
schen Reichsverfassung erloschen a). II) Eben
so das Amt der kaiserlichen Notarien b).
Doch sind Handlungen, welche diese wäh-
rend der Reichsverfassung gültigerweise un-
ternommen hatten, fortwährend gültig. Jeder
Bundesstaat ist jetzt befugt, eigene Terri-
torialNotarien
zu creiren, d. h. Männer,
die zu öffentlicher Beglaubigung der von
ihnen, meist in Gegenwart einer bestimmten
Anzahl requirirter Zeugen, bemerkten Erfah-
rungsGegenstände, unter landesherrlicher Au-
ctorität bestellt, und obrigkeitlich verpflichtet
sind c). III) Auch die akademischen
Würden
, können jetzt nur allein unter
landesherrlicher Auctorität ertheilt werden d)
(§. 416).

a) Moser von kaiserlichen Regierungsrechten, 468.
Teutsche Encyclopädie, IV. 604. VII. 417. v. Römers
Staatsr. des Churfürstenth. Sachsen, I. 436.
Ehrenzeichen-, Rang- u. Standeserh. Recht.
§. 405.
Comitiv. Notariat. Akademische Würden.

I) Die ehemaligen Ober- und Unter-
Comitive
(Palatinate), die Aemter, Wür-
den und Befugnisse der kaiserlichen Ober-
und UnterHofpfalzgrafen (comitum pa-
latinorum, majorum et minorum, comitum
sacri palatii Lateranensis), sind mit der teut-
schen Reichsverfassung erloschen a). II) Eben
so das Amt der kaiserlichen Notarien b).
Doch sind Handlungen, welche diese wäh-
rend der Reichsverfassung gültigerweise un-
ternommen hatten, fortwährend gültig. Jeder
Bundesstaat ist jetzt befugt, eigene Terri-
torialNotarien
zu creiren, d. h. Männer,
die zu öffentlicher Beglaubigung der von
ihnen, meist in Gegenwart einer bestimmten
Anzahl requirirter Zeugen, bemerkten Erfah-
rungsGegenstände, unter landesherrlicher Au-
ctorität bestellt, und obrigkeitlich verpflichtet
sind c). III) Auch die akademischen
Würden
, können jetzt nur allein unter
landesherrlicher Auctorität ertheilt werden d)
(§. 416).

a) Moser von kaiserlichen Regierungsrechten, 468.
Teutsche Encyclopädie, IV. 604. VII. 417. v. Römers
Staatsr. des Churfürstenth. Sachsen, I. 436.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0689" n="665"/>
          <fw place="top" type="header">Ehrenzeichen-, Rang- u. Standeserh. Recht.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 405.<lb/><hi rendition="#i">Comitiv. Notariat. Akademische Würden</hi>.</head><lb/>
            <p>I) Die ehemaligen <hi rendition="#g">Ober-</hi> und <hi rendition="#g">Unter-<lb/>
Comitive</hi> (Palatinate), die Aemter, Wür-<lb/>
den und Befugnisse der kaiserlichen <hi rendition="#g">Ober-</hi><lb/>
und <hi rendition="#g">UnterHofpfalzgrafen</hi> (comitum pa-<lb/>
latinorum, majorum et minorum, comitum<lb/>
sacri palatii Lateranensis), sind mit der teut-<lb/>
schen Reichsverfassung erloschen <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">a</hi></hi>). II) Eben<lb/>
so das Amt der <hi rendition="#g">kaiserlichen Notarien</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">b</hi></hi>).<lb/>
Doch sind Handlungen, welche diese wäh-<lb/>
rend der Reichsverfassung gültigerweise un-<lb/>
ternommen hatten, fortwährend gültig. Jeder<lb/>
Bundesstaat ist jetzt befugt, eigene <hi rendition="#g">Terri-<lb/>
torialNotarien</hi> zu creiren, d. h. Männer,<lb/>
die zu öffentlicher Beglaubigung der von<lb/>
ihnen, meist in Gegenwart einer bestimmten<lb/>
Anzahl requirirter Zeugen, bemerkten Erfah-<lb/>
rungsGegenstände, unter landesherrlicher Au-<lb/>
ctorität bestellt, und obrigkeitlich verpflichtet<lb/>
sind <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">c</hi></hi>). III) Auch die <hi rendition="#g">akademischen<lb/>
Würden</hi>, können jetzt nur allein unter<lb/>
landesherrlicher Auctorität ertheilt werden <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">d</hi></hi>)<lb/>
(§. 416).</p><lb/>
            <note place="end" n="a)"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Moser</hi></hi> von kaiserlichen Regierungsrechten, 468.<lb/>
Teutsche Encyclopädie, IV. 604. VII. 417. v. <hi rendition="#k">Römers</hi><lb/>
Staatsr. des Churfürstenth. Sachsen, I. 436.</note><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[665/0689] Ehrenzeichen-, Rang- u. Standeserh. Recht. §. 405. Comitiv. Notariat. Akademische Würden. I) Die ehemaligen Ober- und Unter- Comitive (Palatinate), die Aemter, Wür- den und Befugnisse der kaiserlichen Ober- und UnterHofpfalzgrafen (comitum pa- latinorum, majorum et minorum, comitum sacri palatii Lateranensis), sind mit der teut- schen Reichsverfassung erloschen a). II) Eben so das Amt der kaiserlichen Notarien b). Doch sind Handlungen, welche diese wäh- rend der Reichsverfassung gültigerweise un- ternommen hatten, fortwährend gültig. Jeder Bundesstaat ist jetzt befugt, eigene Terri- torialNotarien zu creiren, d. h. Männer, die zu öffentlicher Beglaubigung der von ihnen, meist in Gegenwart einer bestimmten Anzahl requirirter Zeugen, bemerkten Erfah- rungsGegenstände, unter landesherrlicher Au- ctorität bestellt, und obrigkeitlich verpflichtet sind c). III) Auch die akademischen Würden, können jetzt nur allein unter landesherrlicher Auctorität ertheilt werden d) (§. 416). a⁾ Moser von kaiserlichen Regierungsrechten, 468. Teutsche Encyclopädie, IV. 604. VII. 417. v. Römers Staatsr. des Churfürstenth. Sachsen, I. 436.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/689
Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817, S. 665. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/689>, abgerufen am 21.11.2024.