Der Tag des Todes Jesu bricht an. Eloa besingt ihn. Das Sy- nedrium hält eine letzte Berathschlagung, und führt den Meßias zu Pilatus. Kaiphas klagt Jesum an. Philo thuts auch. Der Mes- sias bemerkt sie kaum. Pilatus nimmt Jesum ins Richthaus, ihn be- sonders zu verhören. Jschariots Tod. Pilatus kömmt mit dem Mes- sias zurück, und sagt, daß er ihn Herodes senden wolle. Maria kömmt, sieht ihren Sohn, und geht in ihrer Traurigkeit zu Portia, und bit- tet dieselbe, ihren Gemahl warnen zu lassen, daß er des Unschuldigen schone. Portia war durch den Traum, den sie gehabt hatte, schon geneigt, deswegen zu Pilatus zu schicken. Sie erzählt der Maria ihren Traum. Der Meßias wird zu Herodes geführt. Das Betra- gen einiger Jünger und Freunde Jesu, da er hingeführet wird. He- rodes verlangt ein Wunder vom Meßias, welcher schweigt. Kaiphas macht, durch eine Anklage wider Jesum, Herodes noch erbitterter. Dieser verspotter den Meßias, und schickt ihn zu Pilatus zurück. Das Volk wird durch neue Haufen, die zum Feste gekommen waren, ver- mehrt. Philo schickt seine Vertrauten unter das Volk aus, es wider Jesum einzunehmen. Unterdeß hatte Pilatus einen berüchtigten Mör- der, Barrabas, kommen lassen, ihn, mit Jesu, dem Volke vorzustel- len, damit dieses um Loslassung des Meßias bitten möchte. Portia sendet eine Sclavinn zu Pilatus. Philo entdekt Pilati Absicht, die er mit der Vorführung des Mörders hat. Er hält eine Rede ans Volk. Durch diese, und durch den Beyfall, den die übrigen Priester seiner Rede geben, wird das ohnedieß schon wieder Jesum eingenommne Volk dahin gebracht, Barrabam loszubitten. Pilatus bezeigt, durch ein feyerliches Händewaschen, daß er unschuldig am Blute des Meßias sey. Das Volk übernimmt die Schuld der Verurtheilung Jesu. Der Meßias wird zur Geißlung geführt. Pilatus bringt Jesum, mit Dor- nen gekrönt, wieder zum Volk heraus, es gegen ihn zum Mitleiden zu bewegen. Unterdeß daß dieß geschieht, giebt der Meßias an einige Engel geheime Befehle. Pilatus bemüht sich noch immer, aber ver- gebens, Jesum zu retten. Jener erschrikt über die Anklage der Prie- ster, daß sich der Meßias zu einem Sohne Gottes gemacht habe. Er nimmt ihn mit sich in den Palast zurück, und befragt ihn hierüber. Jesu Antwort. Pilatus sucht noch einmal, ihn zu befreyen. Aber nach einem Vorwurfe der Priester, daß er auf diese Art sich nicht als einen Freund des Kaisers zeige, übergiebt Pilatus Jesum in der Priester Gewalt, welche ihn zum Tode führen.
Jnhalt des ſiebenden Geſangs.
Der Tag des Todes Jeſu bricht an. Eloa beſingt ihn. Das Sy- nedrium haͤlt eine letzte Berathſchlagung, und fuͤhrt den Meßias zu Pilatus. Kaiphas klagt Jeſum an. Philo thuts auch. Der Meſ- ſias bemerkt ſie kaum. Pilatus nimmt Jeſum ins Richthaus, ihn be- ſonders zu verhoͤren. Jſchariots Tod. Pilatus koͤmmt mit dem Meſ- ſias zuruͤck, und ſagt, daß er ihn Herodes ſenden wolle. Maria koͤmmt, ſieht ihren Sohn, und geht in ihrer Traurigkeit zu Portia, und bit- tet dieſelbe, ihren Gemahl warnen zu laſſen, daß er des Unſchuldigen ſchone. Portia war durch den Traum, den ſie gehabt hatte, ſchon geneigt, deswegen zu Pilatus zu ſchicken. Sie erzaͤhlt der Maria ihren Traum. Der Meßias wird zu Herodes gefuͤhrt. Das Betra- gen einiger Juͤnger und Freunde Jeſu, da er hingefuͤhret wird. He- rodes verlangt ein Wunder vom Meßias, welcher ſchweigt. Kaiphas macht, durch eine Anklage wider Jeſum, Herodes noch erbitterter. Dieſer verſpotter den Meßias, und ſchickt ihn zu Pilatus zuruͤck. Das Volk wird durch neue Haufen, die zum Feſte gekommen waren, ver- mehrt. Philo ſchickt ſeine Vertrauten unter das Volk aus, es wider Jeſum einzunehmen. Unterdeß hatte Pilatus einen beruͤchtigten Moͤr- der, Barrabas, kommen laſſen, ihn, mit Jeſu, dem Volke vorzuſtel- len, damit dieſes um Loslaſſung des Meßias bitten moͤchte. Portia ſendet eine Sclavinn zu Pilatus. Philo entdekt Pilati Abſicht, die er mit der Vorfuͤhrung des Moͤrders hat. Er haͤlt eine Rede ans Volk. Durch dieſe, und durch den Beyfall, den die uͤbrigen Prieſter ſeiner Rede geben, wird das ohnedieß ſchon wieder Jeſum eingenommne Volk dahin gebracht, Barrabam loszubitten. Pilatus bezeigt, durch ein feyerliches Haͤndewaſchen, daß er unſchuldig am Blute des Meßias ſey. Das Volk uͤbernimmt die Schuld der Verurtheilung Jeſu. Der Meßias wird zur Geißlung gefuͤhrt. Pilatus bringt Jeſum, mit Dor- nen gekroͤnt, wieder zum Volk heraus, es gegen ihn zum Mitleiden zu bewegen. Unterdeß daß dieß geſchieht, giebt der Meßias an einige Engel geheime Befehle. Pilatus bemuͤht ſich noch immer, aber ver- gebens, Jeſum zu retten. Jener erſchrikt uͤber die Anklage der Prie- ſter, daß ſich der Meßias zu einem Sohne Gottes gemacht habe. Er nimmt ihn mit ſich in den Palaſt zuruͤck, und befragt ihn hieruͤber. Jeſu Antwort. Pilatus ſucht noch einmal, ihn zu befreyen. Aber nach einem Vorwurfe der Prieſter, daß er auf dieſe Art ſich nicht als einen Freund des Kaiſers zeige, uͤbergiebt Pilatus Jeſum in der Prieſter Gewalt, welche ihn zum Tode fuͤhren.
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des ſiebenden Geſangs.
Der Tag des Todes Jeſu bricht an. Eloa beſingt ihn. Das Sy-
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zu Pilatus. Kaiphas klagt Jeſum an. Philo thuts auch. Der Meſ-
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ſonders zu verhoͤren. Jſchariots Tod. Pilatus koͤmmt mit dem Meſ-
ſias zuruͤck, und ſagt, daß er ihn Herodes ſenden wolle. Maria koͤmmt,
ſieht ihren Sohn, und geht in ihrer Traurigkeit zu Portia, und bit-
tet dieſelbe, ihren Gemahl warnen zu laſſen, daß er des Unſchuldigen
ſchone. Portia war durch den Traum, den ſie gehabt hatte, ſchon
geneigt, deswegen zu Pilatus zu ſchicken. Sie erzaͤhlt der Maria
ihren Traum. Der Meßias wird zu Herodes gefuͤhrt. Das Betra-
gen einiger Juͤnger und Freunde Jeſu, da er hingefuͤhret wird. He-
rodes verlangt ein Wunder vom Meßias, welcher ſchweigt. Kaiphas
macht, durch eine Anklage wider Jeſum, Herodes noch erbitterter.
Dieſer verſpotter den Meßias, und ſchickt ihn zu Pilatus zuruͤck. Das
Volk wird durch neue Haufen, die zum Feſte gekommen waren, ver-
mehrt. Philo ſchickt ſeine Vertrauten unter das Volk aus, es wider
Jeſum einzunehmen. Unterdeß hatte Pilatus einen beruͤchtigten Moͤr-
der, Barrabas, kommen laſſen, ihn, mit Jeſu, dem Volke vorzuſtel-
len, damit dieſes um Loslaſſung des Meßias bitten moͤchte. Portia
ſendet eine Sclavinn zu Pilatus. Philo entdekt Pilati Abſicht, die er
mit der Vorfuͤhrung des Moͤrders hat. Er haͤlt eine Rede ans Volk.
Durch dieſe, und durch den Beyfall, den die uͤbrigen Prieſter ſeiner
Rede geben, wird das ohnedieß ſchon wieder Jeſum eingenommne Volk
dahin gebracht, Barrabam loszubitten. Pilatus bezeigt, durch ein
feyerliches Haͤndewaſchen, daß er unſchuldig am Blute des Meßias
ſey. Das Volk uͤbernimmt die Schuld der Verurtheilung Jeſu. Der
Meßias wird zur Geißlung gefuͤhrt. Pilatus bringt Jeſum, mit Dor-
nen gekroͤnt, wieder zum Volk heraus, es gegen ihn zum Mitleiden zu
bewegen. Unterdeß daß dieß geſchieht, giebt der Meßias an einige
Engel geheime Befehle. Pilatus bemuͤht ſich noch immer, aber ver-
gebens, Jeſum zu retten. Jener erſchrikt uͤber die Anklage der Prie-
ſter, daß ſich der Meßias zu einem Sohne Gottes gemacht habe. Er
nimmt ihn mit ſich in den Palaſt zuruͤck, und befragt ihn hieruͤber.
Jeſu Antwort. Pilatus ſucht noch einmal, ihn zu befreyen. Aber
nach einem Vorwurfe der Prieſter, daß er auf dieſe Art ſich nicht als
einen Freund des Kaiſers zeige, uͤbergiebt Pilatus Jeſum in der
Prieſter Gewalt, welche ihn zum Tode fuͤhren.
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[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 2. Halle, 1756, S. [28]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_messias02_1756/50>, abgerufen am 22.02.2025.
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