[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 2. Halle, 1756.Jnhalt des sechsten Gesangs. Jndem sich Eloa und Gabriel, von dem Leiden des Meßias am Oel- Jnhalt des ſechſten Geſangs. Jndem ſich Eloa und Gabriel, von dem Leiden des Meßias am Oel- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0022" n="[2]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Jnhalt<lb/> des ſechſten Geſangs.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">J</hi>ndem ſich Eloa und Gabriel, von dem Leiden des Meßias am Oel-<lb/> berge, unterreden, koͤmmt Judas und die Schaar, Jeſum ge-<lb/> fangen zu nehmen. Judas Gedanken bey ſeiner Annaͤherung. Der<lb/> Angrif der Schaar. Nachdem ſie, auf des Meßias Anrede, wie todt,<lb/> niedergefallen, und izt wieder aufgeſtanden waren, kuͤßt Judas, wie<lb/> er verabredet hatte, den Meßias, welcher ſich darauf binden laͤßt,<lb/> Petrum von fernerer Gegenwehr zuruͤck haͤlt, und die Schaar anredet.<lb/> Unterdeß war die Verſammlung der Prieſter voller Unruh wegen des<lb/> Ausgangs. Ein Bote koͤmmt, und erzehlt, daß die Schaar vor Jeſu<lb/> todt niedergefallen ſey; ein zweyter, die Gefangennehmung des Meſ-<lb/> ſias, und die Furcht, in welcher die ihn fuͤhrende Schaar noch war;<lb/> und ein dritter, der von dieſer Furcht nichts mehr weis, daß ſich Je-<lb/> ſus ſchon dem Palaſte nahe. Da der Meßias gleichwohl noch nicht<lb/> koͤmmt, weil er unterwegs bey Hannas aufgehalten wurde; ſo geht<lb/> Philo nebſt einigen dahin, Jeſum zu Kaiphas zu bringen. Johannes<lb/> Gedanken, als der Meßias zu Kaiphas gefuͤhrt wird. Der Meßias<lb/> erſcheint vor dem Synedrio. Portia, Pilatus Gemahlinn, war, Je-<lb/> ſum zu ſehen, in des Hohenprieſters Palaſt gekommen. Philos An-<lb/> klage des Meßias. Da jener zuletzt dem Meßias fluchen will, haͤlt<lb/> ihn, durch ein ſchnelles Schrecken, ein Todesengel davon ab. Portia<lb/> bewundert die Art, mit welcher Jeſus den Philo anhoͤrt. Nun redt<lb/> Kaiphas. Unterrichtete Zeugen legen ihr Zeugniß ab. Kaiphas Wut,<lb/> daß Jeſus nichts antwortet. Der Meßias ſagt zulezt, daß er der<lb/> Sohn Gottes, und der Richter der Welt ſey. Kaiphas, die uͤbrigen, und<lb/> vor allen Philo, verdammen ihn zum Tode. Die Wache begeht Grau-<lb/> ſamkeiten an Jeſu. Gabriel und Eloa unterreden ſich daruͤber. Por-<lb/> tia wird ſo ſehr geruͤhrt, daß ſie ſich entfernt, und ſich, in ihrer Weh-<lb/> mut, zu dem erſten der Goͤtter, wendet. Petrus war hinaus gegangen,<lb/><hi rendition="#c">Er entdekt Johanni ſeine Verleugnung, verlaͤßt ihn,<lb/> und beweint ſeinen Fall.</hi></p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0022]
Jnhalt
des ſechſten Geſangs.
Jndem ſich Eloa und Gabriel, von dem Leiden des Meßias am Oel-
berge, unterreden, koͤmmt Judas und die Schaar, Jeſum ge-
fangen zu nehmen. Judas Gedanken bey ſeiner Annaͤherung. Der
Angrif der Schaar. Nachdem ſie, auf des Meßias Anrede, wie todt,
niedergefallen, und izt wieder aufgeſtanden waren, kuͤßt Judas, wie
er verabredet hatte, den Meßias, welcher ſich darauf binden laͤßt,
Petrum von fernerer Gegenwehr zuruͤck haͤlt, und die Schaar anredet.
Unterdeß war die Verſammlung der Prieſter voller Unruh wegen des
Ausgangs. Ein Bote koͤmmt, und erzehlt, daß die Schaar vor Jeſu
todt niedergefallen ſey; ein zweyter, die Gefangennehmung des Meſ-
ſias, und die Furcht, in welcher die ihn fuͤhrende Schaar noch war;
und ein dritter, der von dieſer Furcht nichts mehr weis, daß ſich Je-
ſus ſchon dem Palaſte nahe. Da der Meßias gleichwohl noch nicht
koͤmmt, weil er unterwegs bey Hannas aufgehalten wurde; ſo geht
Philo nebſt einigen dahin, Jeſum zu Kaiphas zu bringen. Johannes
Gedanken, als der Meßias zu Kaiphas gefuͤhrt wird. Der Meßias
erſcheint vor dem Synedrio. Portia, Pilatus Gemahlinn, war, Je-
ſum zu ſehen, in des Hohenprieſters Palaſt gekommen. Philos An-
klage des Meßias. Da jener zuletzt dem Meßias fluchen will, haͤlt
ihn, durch ein ſchnelles Schrecken, ein Todesengel davon ab. Portia
bewundert die Art, mit welcher Jeſus den Philo anhoͤrt. Nun redt
Kaiphas. Unterrichtete Zeugen legen ihr Zeugniß ab. Kaiphas Wut,
daß Jeſus nichts antwortet. Der Meßias ſagt zulezt, daß er der
Sohn Gottes, und der Richter der Welt ſey. Kaiphas, die uͤbrigen, und
vor allen Philo, verdammen ihn zum Tode. Die Wache begeht Grau-
ſamkeiten an Jeſu. Gabriel und Eloa unterreden ſich daruͤber. Por-
tia wird ſo ſehr geruͤhrt, daß ſie ſich entfernt, und ſich, in ihrer Weh-
mut, zu dem erſten der Goͤtter, wendet. Petrus war hinaus gegangen,
Er entdekt Johanni ſeine Verleugnung, verlaͤßt ihn,
und beweint ſeinen Fall.
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