Die Seelen der Väter sehen den Meßias, bey anbrechendem Tage, erwachen, und begrüßen ihn mit einem heiligen Liede. Jesus erfährt vom Raphael, dem Schutzengel Johannes, daß dieser Jünger, in den Gräbern am Oelberge einen Besessenen betrachte. Er gehet dahin, und findet Samma, den Satan bey seiner Ankunft durch Verzweiflung tödten will. Der Meßias antwortet der stolzen Anrede Satans nicht; aber dieser muß vor ihm entfliehen. Samma wird von seiner Quaal befreyet. Jesus bleibt mit Johannes allein in den Gräbern, Satan kömmt zur Hölle, erzählt, was er von Jesu weis, und beschließt seinen Tod. Einer von den gefallenen Engeln, Abdiel Abbadona, widerspricht Satan. Satan kann ihm vor Wut nicht antworten. Adramelech thuts, und billigt die Entschließung Satans. Dieß thut hierauf die ganze Hölle. Satan und Adramelech kehren zur Erde zurück, ihre Entschließung auszuführen. Abbadona folgt ihnen von fern. Er sieht bey der Pforte der Hölle, Abdiel, einen guten Engel, und seinen ehmaligen Freund. Er redet ihn von fern wehmüthig an. Aber Abdiel will ihn nicht bemerken. Abbadona geht fort, und beym Eintritte in die Welt, bejammerte er seine verlohrne Herrlichkeit, und verzweifelt, Gnade zu finden. Nach einigen um- sonst angewandten Bemühungen, sein Wesen zu vernichten, kömmt er zur Erde. Satan und Adramelech nahen sich auch der Erde. Da Adramelech die Erde sieht, redt er sie an, und drückt seine ganze Bosheit durch wütend ausschweifende Entschließungen aus. Er und Satan lassen sich auf den Oelberg herunter.
Jnhalt des zweyten Geſangs.
Die Seelen der Vaͤter ſehen den Meßias, bey anbrechendem Tage, erwachen, und begruͤßen ihn mit einem heiligen Liede. Jeſus erfaͤhrt vom Raphael, dem Schutzengel Johannes, daß dieſer Juͤnger, in den Graͤbern am Oelberge einen Beſeſſenen betrachte. Er gehet dahin, und findet Samma, den Satan bey ſeiner Ankunft durch Verzweiflung toͤdten will. Der Meßias antwortet der ſtolzen Anrede Satans nicht; aber dieſer muß vor ihm entfliehen. Samma wird von ſeiner Quaal befreyet. Jeſus bleibt mit Johannes allein in den Graͤbern, Satan koͤmmt zur Hoͤlle, erzaͤhlt, was er von Jeſu weis, und beſchließt ſeinen Tod. Einer von den gefallenen Engeln, Abdiel Abbadona, widerſpricht Satan. Satan kann ihm vor Wut nicht antworten. Adramelech thuts, und billigt die Entſchließung Satans. Dieß thut hierauf die ganze Hoͤlle. Satan und Adramelech kehren zur Erde zuruͤck, ihre Entſchließung auszufuͤhren. Abbadona folgt ihnen von fern. Er ſieht bey der Pforte der Hoͤlle, Abdiel, einen guten Engel, und ſeinen ehmaligen Freund. Er redet ihn von fern wehmuͤthig an. Aber Abdiel will ihn nicht bemerken. Abbadona geht fort, und beym Eintritte in die Welt, bejammerte er ſeine verlohrne Herrlichkeit, und verzweifelt, Gnade zu finden. Nach einigen um- ſonſt angewandten Bemuͤhungen, ſein Weſen zu vernichten, koͤmmt er zur Erde. Satan und Adramelech nahen ſich auch der Erde. Da Adramelech die Erde ſieht, redt er ſie an, und druͤckt ſeine ganze Bosheit durch wuͤtend ausſchweifende Entſchließungen aus. Er und Satan laſſen ſich auf den Oelberg herunter.
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[[32]/0044]
Jnhalt
des zweyten Geſangs.
Die Seelen der Vaͤter ſehen den Meßias, bey anbrechendem Tage,
erwachen, und begruͤßen ihn mit einem heiligen Liede. Jeſus
erfaͤhrt vom Raphael, dem Schutzengel Johannes, daß dieſer Juͤnger,
in den Graͤbern am Oelberge einen Beſeſſenen betrachte. Er gehet
dahin, und findet Samma, den Satan bey ſeiner Ankunft durch
Verzweiflung toͤdten will. Der Meßias antwortet der ſtolzen Anrede
Satans nicht; aber dieſer muß vor ihm entfliehen. Samma wird
von ſeiner Quaal befreyet. Jeſus bleibt mit Johannes allein in den
Graͤbern, Satan koͤmmt zur Hoͤlle, erzaͤhlt, was er von Jeſu weis,
und beſchließt ſeinen Tod. Einer von den gefallenen Engeln, Abdiel
Abbadona, widerſpricht Satan. Satan kann ihm vor Wut nicht
antworten. Adramelech thuts, und billigt die Entſchließung Satans.
Dieß thut hierauf die ganze Hoͤlle. Satan und Adramelech kehren
zur Erde zuruͤck, ihre Entſchließung auszufuͤhren. Abbadona folgt
ihnen von fern. Er ſieht bey der Pforte der Hoͤlle, Abdiel, einen
guten Engel, und ſeinen ehmaligen Freund. Er redet ihn von fern
wehmuͤthig an. Aber Abdiel will ihn nicht bemerken. Abbadona geht
fort, und beym Eintritte in die Welt, bejammerte er ſeine verlohrne
Herrlichkeit, und verzweifelt, Gnade zu finden. Nach einigen um-
ſonſt angewandten Bemuͤhungen, ſein Weſen zu vernichten, koͤmmt
er zur Erde. Satan und Adramelech nahen ſich auch der Erde.
Da Adramelech die Erde ſieht, redt er ſie an, und druͤckt ſeine ganze
Bosheit durch wuͤtend ausſchweifende Entſchließungen aus.
Er und Satan laſſen ſich auf den Oelberg
herunter.
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[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 1. Halle, 1751, S. [32]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_messias01_1751/44>, abgerufen am 22.07.2024.
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