1733 vorgeschlagen von der Zunft der Wisser. Es war ihr damaliger Anwald, der Urenkel des treu'n Ekhards, der die Sache vornämlich betrieb. Weil wir den zu haltenden Landtag nun endlich sehr nahe glau- ben; so hoffen wir auch, daß dieser gute Greis noch darauf erscheinen werde. Er machte uns auf dem lezten Landtage sehr an- genehme Abende. Für die Kenner gewisser Sachen sagt er viel mehr, als er zu sagen scheint. Er trieft recht von deutschen Sprich- wörtern, besonders, wenn er Ekharde er- zählt. So nennt man diejenigen seiner Er- zählungen, in welchen sein Urältervater der treu' Ekhard vorkomt.
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Wer, ob er gleich zu Hause bleibt, und nur murmelt, sich täglich in den Schriften der neuen Sophisten, zum Exempel Voltai- rens und seiner Säuglinge besäuft, und zwar dermaassen, daß er fünf bis sechsmal beym Stule liegend und den Rausch ausschlafend ge- funden worden ist, der wird bey den Nacht- wächtern auf Gnade und Ungnade eingesperrt, und ihm seines gewönlichen Gesöfs, wie auch Papiers zum Speyen, so viel er will, gelassen.
L. G.
1733 vorgeſchlagen von der Zunft der Wiſſer. Es war ihr damaliger Anwald, der Urenkel des treu’n Ekhards, der die Sache vornaͤmlich betrieb. Weil wir den zu haltenden Landtag nun endlich ſehr nahe glau- ben; ſo hoffen wir auch, daß dieſer gute Greis noch darauf erſcheinen werde. Er machte uns auf dem lezten Landtage ſehr an- genehme Abende. Fuͤr die Kenner gewiſſer Sachen ſagt er viel mehr, als er zu ſagen ſcheint. Er trieft recht von deutſchen Sprich- woͤrtern, beſonders, wenn er Ekharde er- zaͤhlt. So nennt man diejenigen ſeiner Er- zaͤhlungen, in welchen ſein Uraͤltervater der treu’ Ekhard vorkomt.
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Wer, ob er gleich zu Hauſe bleibt, und nur murmelt, ſich taͤglich in den Schriften der neuen Sophiſten, zum Exempel Voltai- rens und ſeiner Saͤuglinge beſaͤuft, und zwar dermaaſſen, daß er fuͤnf bis ſechsmal beym Stule liegend und den Rauſch ausſchlafend ge- funden worden iſt, der wird bey den Nacht- waͤchtern auf Gnade und Ungnade eingeſperrt, und ihm ſeines gewoͤnlichen Geſoͤfs, wie auch Papiers zum Speyen, ſo viel er will, gelaſſen.
L. G.
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1733 vorgeſchlagen von der Zunft der
Wiſſer. Es war ihr damaliger Anwald,
der Urenkel des treu’n Ekhards, der die
Sache vornaͤmlich betrieb. Weil wir den zu
haltenden Landtag nun endlich ſehr nahe glau-
ben; ſo hoffen wir auch, daß dieſer gute
Greis noch darauf erſcheinen werde. Er
machte uns auf dem lezten Landtage ſehr an-
genehme Abende. Fuͤr die Kenner gewiſſer
Sachen ſagt er viel mehr, als er zu ſagen
ſcheint. Er trieft recht von deutſchen Sprich-
woͤrtern, beſonders, wenn er Ekharde er-
zaͤhlt. So nennt man diejenigen ſeiner Er-
zaͤhlungen, in welchen ſein Uraͤltervater der
treu’ Ekhard vorkomt.
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Wer, ob er gleich zu Hauſe bleibt, und
nur murmelt, ſich taͤglich in den Schriften
der neuen Sophiſten, zum Exempel Voltai-
rens und ſeiner Saͤuglinge beſaͤuft, und zwar
dermaaſſen, daß er fuͤnf bis ſechsmal beym
Stule liegend und den Rauſch ausſchlafend ge-
funden worden iſt, der wird bey den Nacht-
waͤchtern auf Gnade und Ungnade eingeſperrt,
und ihm ſeines gewoͤnlichen Geſoͤfs, wie auch
Papiers zum Speyen, ſo viel er will, gelaſſen.
L. G.
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Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/158>, abgerufen am 21.12.2024.
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