L. G. Wär es, daß man die Vorreden ganz und gar abschaffen, und also das Uebel mit Strumpf und Stiel ausrotten könte; so ...
Von den geadelten Gelehrten.
Die Annehmung eines Adelnamens macht, wenn man ihn zwar nicht gesucht, aber auch nicht abgelehnt hat, der Belonungen der Republik verlustig: hat man ihn aber gesucht, so ist und bleibt man überdieses auch zeitle- bens unzünftig.
L. G. Wie auch der Federhut zu dem Degen, und zu dem, was sonst noch dorthin gehört, etwa passen möge; so schicken sich doch die Feder auf dem Hute wenitens die neuge- rupfte und die in der Hand so wenig zusam- men, daß ...
Vom Landtage 1757. Bey diesem Ge- seze ist, nach unsrer Meinung, zweyerley merkwürdig, erst, daß es nicht schon vor lan- ger Zeit ist gegeben worden; und dann, daß
es,
L. G. Waͤr es, daß man die Vorreden ganz und gar abſchaffen, und alſo das Uebel mit Strumpf und Stiel ausrotten koͤnte; ſo …
Von den geadelten Gelehrten.
Die Annehmung eines Adelnamens macht, wenn man ihn zwar nicht geſucht, aber auch nicht abgelehnt hat, der Belonungen der Republik verluſtig: hat man ihn aber geſucht, ſo iſt und bleibt man uͤberdieſes auch zeitle- bens unzuͤnftig.
L. G. Wie auch der Federhut zu dem Degen, und zu dem, was ſonſt noch dorthin gehoͤrt, etwa paſſen moͤge; ſo ſchicken ſich doch die Feder auf dem Hute wenitens die neuge- rupfte und die in der Hand ſo wenig zuſam- men, daß …
Vom Landtage 1757. Bey dieſem Ge- ſeze iſt, nach unſrer Meinung, zweyerley merkwuͤrdig, erſt, daß es nicht ſchon vor lan- ger Zeit iſt gegeben worden; und dann, daß
es,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0144"n="68"/><cit><quote><hirendition="#c">L. G.</hi><lb/><hirendition="#fr">Waͤr es, daß man die Vorreden ganz<lb/>
und gar abſchaffen, und alſo das Uebel mit<lb/>
Strumpf und Stiel ausrotten koͤnte;<lb/>ſo</hi>…</quote></cit></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Von den geadelten Gelehrten.</hi></head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>ie Annehmung eines Adelnamens macht,<lb/>
wenn man ihn zwar nicht geſucht, aber<lb/>
auch nicht abgelehnt hat, der Belonungen der<lb/>
Republik verluſtig: hat man ihn aber geſucht,<lb/>ſo iſt und bleibt man uͤberdieſes auch zeitle-<lb/>
bens unzuͤnftig.</p><lb/><cit><quote><hirendition="#c">L. G.</hi><lb/><hirendition="#fr">Wie auch der Federhut zu dem Degen,<lb/>
und zu dem, was ſonſt noch dorthin gehoͤrt,<lb/>
etwa paſſen moͤge; ſo ſchicken ſich doch die<lb/>
Feder auf dem Hute wenitens die neuge-<lb/>
rupfte und die in der Hand ſo wenig zuſam-<lb/>
men, daß</hi>…</quote></cit><lb/><p>Vom Landtage 1757. Bey dieſem Ge-<lb/>ſeze iſt, nach unſrer Meinung, zweyerley<lb/>
merkwuͤrdig, erſt, daß es nicht ſchon vor lan-<lb/>
ger Zeit iſt gegeben worden; und dann, daß<lb/><fwplace="bottom"type="catch">es,</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[68/0144]
L. G.
Waͤr es, daß man die Vorreden ganz
und gar abſchaffen, und alſo das Uebel mit
Strumpf und Stiel ausrotten koͤnte;
ſo …
Von den geadelten Gelehrten.
Die Annehmung eines Adelnamens macht,
wenn man ihn zwar nicht geſucht, aber
auch nicht abgelehnt hat, der Belonungen der
Republik verluſtig: hat man ihn aber geſucht,
ſo iſt und bleibt man uͤberdieſes auch zeitle-
bens unzuͤnftig.
L. G.
Wie auch der Federhut zu dem Degen,
und zu dem, was ſonſt noch dorthin gehoͤrt,
etwa paſſen moͤge; ſo ſchicken ſich doch die
Feder auf dem Hute wenitens die neuge-
rupfte und die in der Hand ſo wenig zuſam-
men, daß …
Vom Landtage 1757. Bey dieſem Ge-
ſeze iſt, nach unſrer Meinung, zweyerley
merkwuͤrdig, erſt, daß es nicht ſchon vor lan-
ger Zeit iſt gegeben worden; und dann, daß
es,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/144>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.