weitläuftig zu werden, viel mehr darüber hät- ten sagen können.
2 Von unserer Politik.
Wir haben gar keine. Dieß bringt uns nicht wenig Nachtheil. Den Alder- männern ist nicht unbekant, daß sie sich bey versammelter Landgemeine vergebens bemühen würden, sie von diesem Nachtheile zu über- zeugen. Sie haben aber beschlossen, einige wenige Grundsäze der Politik für sich selbst festzusezen. Hiervon komt in der Geschichte unserer Republik, die nun bald vollendet ist, mehr vor. Wir wissen noch nicht, ob wir sie werden herausgeben dürfen; aber davon, daß uns die Aldermänner befehlen werden, die Geschichte des bevorstehenden Landtages be- kant zu machen, haben wir viel Hofnung. Auf diesen werden viel wichtige Dinge vorgehn, und ausgemacht werden. Man wird auch, wie die Rede geht, unter anderm einige Freye, die es unrechtmässig sind, zu Knechten ma- chen; viele unsrer Mitbürger, bis sie sich etwa bessern möchten, für stimmenlos, und nicht wenige zu Nachtwächtern erklären, sowol we- gen ihrer Wahlfähigkeit, als auch deswegen,
weil
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weitlaͤuftig zu werden, viel mehr daruͤber haͤt- ten ſagen koͤnnen.
2 Von unſerer Politik.
Wir haben gar keine. Dieß bringt uns nicht wenig Nachtheil. Den Alder- maͤnnern iſt nicht unbekant, daß ſie ſich bey verſammelter Landgemeine vergebens bemuͤhen wuͤrden, ſie von dieſem Nachtheile zu uͤber- zeugen. Sie haben aber beſchloſſen, einige wenige Grundſaͤze der Politik fuͤr ſich ſelbſt feſtzuſezen. Hiervon komt in der Geſchichte unſerer Republik, die nun bald vollendet iſt, mehr vor. Wir wiſſen noch nicht, ob wir ſie werden herausgeben duͤrfen; aber davon, daß uns die Aldermaͤnner befehlen werden, die Geſchichte des bevorſtehenden Landtages be- kant zu machen, haben wir viel Hofnung. Auf dieſen werden viel wichtige Dinge vorgehn, und ausgemacht werden. Man wird auch, wie die Rede geht, unter anderm einige Freye, die es unrechtmaͤſſig ſind, zu Knechten ma- chen; viele unſrer Mitbuͤrger, bis ſie ſich etwa beſſern moͤchten, fuͤr ſtimmenlos, und nicht wenige zu Nachtwaͤchtern erklaͤren, ſowol we- gen ihrer Wahlfaͤhigkeit, als auch deswegen,
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weitlaͤuftig zu werden, viel mehr daruͤber haͤt-
ten ſagen koͤnnen.
2 Von unſerer Politik.
Wir haben gar keine. Dieß bringt uns
nicht wenig Nachtheil. Den Alder-
maͤnnern iſt nicht unbekant, daß ſie ſich bey
verſammelter Landgemeine vergebens bemuͤhen
wuͤrden, ſie von dieſem Nachtheile zu uͤber-
zeugen. Sie haben aber beſchloſſen, einige
wenige Grundſaͤze der Politik fuͤr ſich ſelbſt
feſtzuſezen. Hiervon komt in der Geſchichte
unſerer Republik, die nun bald vollendet iſt,
mehr vor. Wir wiſſen noch nicht, ob wir ſie
werden herausgeben duͤrfen; aber davon, daß
uns die Aldermaͤnner befehlen werden, die
Geſchichte des bevorſtehenden Landtages be-
kant zu machen, haben wir viel Hofnung.
Auf dieſen werden viel wichtige Dinge vorgehn,
und ausgemacht werden. Man wird auch,
wie die Rede geht, unter anderm einige Freye,
die es unrechtmaͤſſig ſind, zu Knechten ma-
chen; viele unſrer Mitbuͤrger, bis ſie ſich etwa
beſſern moͤchten, fuͤr ſtimmenlos, und nicht
wenige zu Nachtwaͤchtern erklaͤren, ſowol we-
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Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/113>, abgerufen am 03.12.2024.
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