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Klinger, Friedrich Maximilian von: Die Zwillinge. Hannover, 1796.

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Amalia. Guelfo! mein Sohn! mein Sohn!
erbarm' Dich Deiner Mutter!
Guelfo. Und wer erbarmt sich meiner, der
ich gefoltert werde von bösen Geistern innig?
Wer erbarmte sich meiner von je? Mir? mir?
des Guelfo?
Amalia. Angst! Angst! -- -- Dein Va-
ter kömmt. Berg' Dich hinter die Liebe Deiner
Mutter, wenn er zürnt.
Guelfo. Still, Mutter!
Vierter Auftritt.
Alter Guelfo. Vorige. (hernach) ein
Bedienter.
Amalia. (zum Vater) Guelfo, Dein Sohn
ist gut und sanft. Jch versichre Dich, der Rit-
ter war nie so lieb. Komm, lieber Guelfo, Du
sollst sehen, daß man dem Ritter viel Unrecht thut.
Er ist ein herrlicher Junge, unser Guelfo, ein
tapferer Ritter, dem keiner steht. Sieh ihn an,
Vater! Hast Du Einen in Jtalien gesehen, der
ihm gleicht? Ein bischen wild ist mein Guelfo;
aber das giebt sich: und Tapferkeit, sagt man,
ist wild. Nicht, mein Guelfo?
Alter Guelfo. Das wär was! Nun denn,
Ritter, wende Dich zu mir! Gib mir Deine ner-
vigte
Amalia. Guelfo! mein Sohn! mein Sohn!
erbarm’ Dich Deiner Mutter!
Guelfo. Und wer erbarmt ſich meiner, der
ich gefoltert werde von boͤſen Geiſtern innig?
Wer erbarmte ſich meiner von je? Mir? mir?
des Guelfo?
Amalia. Angſt! Angſt! — — Dein Va-
ter koͤmmt. Berg’ Dich hinter die Liebe Deiner
Mutter, wenn er zuͤrnt.
Guelfo. Still, Mutter!
Vierter Auftritt.
Alter Guelfo. Vorige. (hernach) ein
Bedienter.
Amalia. (zum Vater) Guelfo, Dein Sohn
iſt gut und ſanft. Jch verſichre Dich, der Rit-
ter war nie ſo lieb. Komm, lieber Guelfo, Du
ſollſt ſehen, daß man dem Ritter viel Unrecht thut.
Er iſt ein herrlicher Junge, unſer Guelfo, ein
tapferer Ritter, dem keiner ſteht. Sieh ihn an,
Vater! Haſt Du Einen in Jtalien geſehen, der
ihm gleicht? Ein bischen wild iſt mein Guelfo;
aber das giebt ſich: und Tapferkeit, ſagt man,
iſt wild. Nicht, mein Guelfo?
Alter Guelfo. Das waͤr was! Nun denn,
Ritter, wende Dich zu mir! Gib mir Deine ner-
vigte
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[26/0032] Amalia. Guelfo! mein Sohn! mein Sohn! erbarm’ Dich Deiner Mutter! Guelfo. Und wer erbarmt ſich meiner, der ich gefoltert werde von boͤſen Geiſtern innig? Wer erbarmte ſich meiner von je? Mir? mir? des Guelfo? Amalia. Angſt! Angſt! — — Dein Va- ter koͤmmt. Berg’ Dich hinter die Liebe Deiner Mutter, wenn er zuͤrnt. Guelfo. Still, Mutter! Vierter Auftritt. Alter Guelfo. Vorige. (hernach) ein Bedienter. Amalia. (zum Vater) Guelfo, Dein Sohn iſt gut und ſanft. Jch verſichre Dich, der Rit- ter war nie ſo lieb. Komm, lieber Guelfo, Du ſollſt ſehen, daß man dem Ritter viel Unrecht thut. Er iſt ein herrlicher Junge, unſer Guelfo, ein tapferer Ritter, dem keiner ſteht. Sieh ihn an, Vater! Haſt Du Einen in Jtalien geſehen, der ihm gleicht? Ein bischen wild iſt mein Guelfo; aber das giebt ſich: und Tapferkeit, ſagt man, iſt wild. Nicht, mein Guelfo? Alter Guelfo. Das waͤr was! Nun denn, Ritter, wende Dich zu mir! Gib mir Deine ner- vigte

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Klinger, Friedrich Maximilian von: Die Zwillinge. Hannover, 1796, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_zwillinge_1796/32>, abgerufen am 21.11.2024.