Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811.

Bild:
<< vorherige Seite
Frau Marthe.
Meint ihr? Ich zweifle.
Könnt' ich Niersteiner, solchen, wie ihr trinkt,
Und wie mein seel'ger Mann, der Castellan,
Wohl auch, von Zeit zu Zeit, im Keller hatte,
Vorsetzen dem Herrn Vetter, wär's was anders:
Doch so besitz' ich nichts, ich arme Wittwe,
In meinem Hause, das ihn lockt.
Walter.
Um so viel besser.

Eilfter Auftritt.
Licht. Frau Brigitte (mit einer Perücke in der Hand).
Die Mägde. Die Vorigen.
Licht.
Hier, Frau Brigitte, herein.
Walter.
Ist das die Frau, Herr Schreiber Licht?
Licht.
Das ist die Frau Brigitte, Ew. Gnaden.
Walter.
Nun denn, so laßt die Sach' uns jetzt beschließen.
Nehmt ab, ihr Mägde. Hier.

(Die Mägde mit Gläsern u. s. w. ab).
Frau Marthe.
Meint ihr? Ich zweifle.
Koͤnnt’ ich Nierſteiner, ſolchen, wie ihr trinkt,
Und wie mein ſeel’ger Mann, der Caſtellan,
Wohl auch, von Zeit zu Zeit, im Keller hatte,
Vorſetzen dem Herrn Vetter, waͤr’s was anders:
Doch ſo beſitz’ ich nichts, ich arme Wittwe,
In meinem Hauſe, das ihn lockt.
Walter.
Um ſo viel beſſer.

Eilfter Auftritt.
Licht. Frau Brigitte (mit einer Perücke in der Hand).
Die Maͤgde. Die Vorigen.
Licht.
Hier, Frau Brigitte, herein.
Walter.
Iſt das die Frau, Herr Schreiber Licht?
Licht.
Das iſt die Frau Brigitte, Ew. Gnaden.
Walter.
Nun denn, ſo laßt die Sach’ uns jetzt beſchließen.
Nehmt ab, ihr Maͤgde. Hier.

(Die Maͤgde mit Gläſern u. ſ. w. ab).
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0123" n="117"/>
        <sp who="#MAR">
          <speaker><hi rendition="#g">Frau Marthe</hi>.</speaker><lb/>
          <p><hi rendition="#et">Meint ihr? Ich zweifle.</hi><lb/>
Ko&#x0364;nnt&#x2019; ich Nier&#x017F;teiner, &#x017F;olchen, wie ihr trinkt,<lb/>
Und wie mein &#x017F;eel&#x2019;ger Mann, der Ca&#x017F;tellan,<lb/>
Wohl auch, von Zeit zu Zeit, im Keller hatte,<lb/>
Vor&#x017F;etzen dem Herrn Vetter, wa&#x0364;r&#x2019;s was anders:<lb/>
Doch &#x017F;o be&#x017F;itz&#x2019; ich nichts, ich arme Wittwe,<lb/>
In meinem Hau&#x017F;e, das ihn lockt.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WAL">
          <speaker><hi rendition="#g">Walter</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Um &#x017F;o viel be&#x017F;&#x017F;er.</p>
        </sp>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Eilfter Auftritt</hi>.</hi> </head><lb/>
        <stage>Licht. Frau Brigitte (mit einer Perücke in der Hand).<lb/>
Die Ma&#x0364;gde. Die Vorigen.</stage><lb/>
        <sp who="#LIC">
          <speaker><hi rendition="#g">Licht</hi>.</speaker><lb/>
          <p> <hi rendition="#et">Hier, Frau Brigitte, herein.</hi> </p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WAL">
          <speaker><hi rendition="#g">Walter</hi>.</speaker><lb/>
          <p>I&#x017F;t das die Frau, Herr Schreiber Licht?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#LIC">
          <speaker><hi rendition="#g">Licht</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Das i&#x017F;t die Frau Brigitte, Ew. Gnaden.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WAL">
          <speaker><hi rendition="#g">Walter</hi>.</speaker><lb/>
          <p>Nun denn, &#x017F;o laßt die Sach&#x2019; uns jetzt be&#x017F;chließen.<lb/>
Nehmt ab, ihr Ma&#x0364;gde. Hier.</p><lb/>
          <stage>(<hi rendition="#g">Die Ma&#x0364;gde</hi> mit Glä&#x017F;ern u. &#x017F;. w. ab).</stage>
        </sp><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[117/0123] Frau Marthe. Meint ihr? Ich zweifle. Koͤnnt’ ich Nierſteiner, ſolchen, wie ihr trinkt, Und wie mein ſeel’ger Mann, der Caſtellan, Wohl auch, von Zeit zu Zeit, im Keller hatte, Vorſetzen dem Herrn Vetter, waͤr’s was anders: Doch ſo beſitz’ ich nichts, ich arme Wittwe, In meinem Hauſe, das ihn lockt. Walter. Um ſo viel beſſer. Eilfter Auftritt. Licht. Frau Brigitte (mit einer Perücke in der Hand). Die Maͤgde. Die Vorigen. Licht. Hier, Frau Brigitte, herein. Walter. Iſt das die Frau, Herr Schreiber Licht? Licht. Das iſt die Frau Brigitte, Ew. Gnaden. Walter. Nun denn, ſo laßt die Sach’ uns jetzt beſchließen. Nehmt ab, ihr Maͤgde. Hier. (Die Maͤgde mit Gläſern u. ſ. w. ab).

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811/123
Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811/123>, abgerufen am 21.11.2024.