Kleist, Heinrich von: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe. Berlin, 1810.Erster Act. Scene: Eine unterirdische Höhle, mit den Insignien des Vehm- gerichts, von einer Lampe erleuchtet. Erster Auftritt. Graf Otto von der Flühe (als Vorsitzer), Wenzel von Nachtheim, Hans von Bärenklau (als Beysassen), meh- rere Grafen, Ritter und Herren (sämmtlich vermummt), Häscher mit Fackeln u. s. w. -- Theobald Friedeborn, Bürger aus Heilbronn (als Kläger), Graf Wetter vom Strahle (als Beklagter, stehen vor den Schranken). Graf Otto (steht auf). Wir, Richter des hohen, heimlichen Gerichts, die wir, die irdischen Schergen Gottes, Vorläufer der geflügelten Heere, die er in seinen Wolken mustert, den Frevel aufsuchen, da, wo er, in der Höhle der Brust, gleich einem Molche verkrochen, vom Arm weltlicher Gerechtigkeit nicht aufgefunden werden kann: Erſter Act. Scene: Eine unterirdiſche Höhle, mit den Inſignien des Vehm- gerichts, von einer Lampe erleuchtet. Erſter Auftritt. Graf Otto von der Flühe (als Vorſitzer), Wenzel von Nachtheim, Hans von Bärenklau (als Beyſaſſen), meh- rere Grafen, Ritter und Herren (ſämmtlich vermummt), Häſcher mit Fackeln u. ſ. w. — Theobald Friedeborn, Bürger aus Heilbronn (als Kläger), Graf Wetter vom Strahle (als Beklagter, ſtehen vor den Schranken). Graf Otto (ſteht auf). Wir, Richter des hohen, heimlichen Gerichts, die wir, die irdiſchen Schergen Gottes, Vorläufer der geflügelten Heere, die er in ſeinen Wolken muſtert, den Frevel aufſuchen, da, wo er, in der Höhle der Bruſt, gleich einem Molche verkrochen, vom Arm weltlicher Gerechtigkeit nicht aufgefunden werden kann: <TEI> <text> <pb facs="#f0011" n="[5]"/> <body> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Erſter Act</hi>.</hi> </head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Scene</hi>: Eine unterirdiſche Höhle, mit den Inſignien des Vehm-<lb/> gerichts, von einer Lampe erleuchtet.</stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Erſter Auftritt</hi>.</hi> </head><lb/> <stage>Graf Otto von der Flühe (als Vorſitzer), Wenzel von<lb/> Nachtheim, Hans von Bärenklau (als Beyſaſſen), meh-<lb/> rere Grafen, Ritter und Herren (ſämmtlich vermummt),<lb/> Häſcher mit Fackeln u. ſ. w. — Theobald Friedeborn,<lb/> Bürger aus Heilbronn (als Kläger), Graf Wetter vom<lb/> Strahle (als Beklagter, ſtehen vor den Schranken).</stage><lb/> <sp who="#OTTO"> <speaker> <hi rendition="#g">Graf Otto</hi> </speaker> <stage>(ſteht auf).</stage><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>ir, Richter des hohen, heimlichen Gerichts, die<lb/> wir, die irdiſchen Schergen Gottes, Vorläufer der<lb/> geflügelten Heere, die er in ſeinen Wolken muſtert,<lb/> den Frevel aufſuchen, da, wo er, in der Höhle der<lb/> Bruſt, gleich einem Molche verkrochen, vom Arm<lb/> weltlicher Gerechtigkeit nicht aufgefunden werden kann:<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0011]
Erſter Act.
Scene: Eine unterirdiſche Höhle, mit den Inſignien des Vehm-
gerichts, von einer Lampe erleuchtet.
Erſter Auftritt.
Graf Otto von der Flühe (als Vorſitzer), Wenzel von
Nachtheim, Hans von Bärenklau (als Beyſaſſen), meh-
rere Grafen, Ritter und Herren (ſämmtlich vermummt),
Häſcher mit Fackeln u. ſ. w. — Theobald Friedeborn,
Bürger aus Heilbronn (als Kläger), Graf Wetter vom
Strahle (als Beklagter, ſtehen vor den Schranken).
Graf Otto (ſteht auf).
Wir, Richter des hohen, heimlichen Gerichts, die
wir, die irdiſchen Schergen Gottes, Vorläufer der
geflügelten Heere, die er in ſeinen Wolken muſtert,
den Frevel aufſuchen, da, wo er, in der Höhle der
Bruſt, gleich einem Molche verkrochen, vom Arm
weltlicher Gerechtigkeit nicht aufgefunden werden kann:
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |