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Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

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wol zubescheiden / das die schonen sprüche / Johan: 6. vom essen seines Fleisches. Johan: 15. Vom Weinstock vnd reben. Eph. 5. Wir sind glieder seines leibs / etc. Von der jnnerlichen Geistlichen gemeinschafft Christi vnd aller gleubigen reden. Dagegen aber pflegen sie den spruch Cyrilli / der in der Apologia Augustanae Confeßionis angezogen wird / quod virtus mysticae benedictionis efficiat, vt corporaliter Christus communicatione carnis suae in nobis habitet: Et sit in nobis participatione naturali, mit gewalt zu ziehen zur bestetigung der leiblichen gegenwart des leibs Christi bey dem Brodt / vnd der leiblichen vnd mündlichen nissung des leibs vnd bluts Christi / so den glaubigen vnd vnglaubigen soll gemein sein. So doch Cyrillus sich hierinnen zeucht / eben auff diese sprüche / welche sie allhier bekennen / das sie davon reden / das Christus sich mit VNS voreinigen wölle / das wir fleisch von seinen fleisch sein / etc. Wie können vnd vermögen sie dann jhren wahn aus der Apologia Augustanae Confeßionis, mit bestandt beweisen / das die leibliche gegenwart Christi / so daselbst also genendt wird / so viel heissen soll / als Christi leib ist wesentlich gegenwertig vnter dem Brodt / Brem. Z 4. Welches / wir zuvorn auch in vnser verantwortung erinnert vnd angezeigt / das Cyrillus nicht de modo, sed de obiecto communicationis & praesentiae rede / wenn er das wort corporaliter gebraucht / welches diese Theologen fein stillschweigend vberhupfft / die doch sonsten auff Eulenspiegels weise / fast auff alle andere vnsere wort einen obendrauff zu drehen wissen.

XLV.

Fol: 165. Ziehen sie an / vnd billichen den spruch Hilarij, Nos vere sub mysterio carnem corporis eius sumimus. Wir empfahen warhafftig vnder einem geheimniß das fleisch seines leibes. Hie braucht Hilarius das wort Mysterium geheimniß / welches bey jhme vnd allen den alten scribenten in diesem handel nicht heisst ein Newes wunderwerck / sondern ein Sacrament / oder eusserliche Ceremonien also von Gott vorordnet / da ein anders außwendig gesehen vnd mit eusserlichen sinnen begriffen wird. Ein anders aber dadurch dem gemüth vnd hertzen wird fürgetragen / Denn das heisst mysterium, Vbi aliud cernitur, aliud intelligitur, wie auch die gantze alte Kirche das wort Sacrament also beschreibt / das es sey signum visibile gratiae invisibilis, Ein sichtba-

wol zubescheiden / das die schonen sprüche / Johan: 6. vom essen seines Fleisches. Johan: 15. Vom Weinstock vnd reben. Eph. 5. Wir sind glieder seines leibs / etc. Von der jnnerlichen Geistlichen gemeinschafft Christi vnd aller gleubigen reden. Dagegen aber pflegen sie den spruch Cyrilli / der in der Apologia Augustanae Confeßionis angezogen wird / quòd virtus mysticae benedictionis efficiat, vt corporaliter Christus communicatione carnis suae in nobis habitet: Et sit in nobis participatione naturali, mit gewalt zu ziehen zur bestetigung der leiblichen gegenwart des leibs Christi bey dem Brodt / vnd der leiblichen vnd mündlichẽ nissung des leibs vnd bluts Christi / so den glaubigen vnd vnglaubigen soll gemein sein. So doch Cyrillus sich hierinnen zeucht / eben auff diese sprüche / welche sie allhier bekennen / das sie davon reden / das Christus sich mit VNS voreinigen wölle / das wir fleisch von seinẽ fleisch sein / etc. Wie können vnd vermögen sie dann jhren wahn aus der Apologia Augustanae Confeßionis, mit bestandt beweisen / das die leibliche gegenwart Christi / so daselbst also genendt wird / so viel heissen soll / als Christi leib ist wesentlich gegenwertig vnter dem Brodt / Brem. Z 4. Welches / wir zuvorn auch in vnser verantwortung erinnert vnd angezeigt / das Cyrillus nicht de modo, sed de obiecto communicationis & praesentiae rede / wenn er das wort corporaliter gebraucht / welches diese Theologẽ fein stillschweigẽd vberhupfft / die doch sonstẽ auff Eulenspiegels weise / fast auff alle andere vnsere wort einẽ obendrauff zu drehen wissen.

XLV.

Fol: 165. Ziehen sie an / vnd billichen den spruch Hilarij, Nos verè sub mysterio carnem corporis eius sumimus. Wir empfahen warhafftig vnder einem geheimniß das fleisch seines leibes. Hie braucht Hilarius das wort Mysterium geheimniß / welches bey jhme vnd allen den alten scribenten in diesem handel nicht heisst ein Newes wunderwerck / sondern ein Sacrament / oder eusserliche Ceremonien also von Gott vorordnet / da ein anders außwendig gesehen vnd mit eusserlichen sinnen begriffen wird. Ein anders aber dadurch dem gemüth vnd hertzen wird fürgetragen / Denn das heisst mysterium, Vbi aliud cernitur, aliud intelligitur, wie auch die gantze alte Kirche das wort Sacrament also beschreibt / das es sey signum visibile gratiae invisibilis, Ein sichtba-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/294>, abgerufen am 22.12.2024.