Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.gessen vnd getruncken. Also aber würde der leibliche mundt nicht vnter die werckzeuge vnd gliedtmassen der fünff sinne gehören / Oder aber es kan beydes zugleich nicht war sein / das mans nicht empfahe durch die fünff sinne / vnd das mans doch mit dem leiblichem munde empfahe. XXIIII. Fol. 137. Es sey vndisputirlich / das Christus freywillig vnd vormöge seiner verheissung praesentia pactionali im Abendmahl / vnd im gantzen Predigampt gegenwertig sey. Dagegen wollen sie gleichwol / das der wahre leib vnd blut Christi / den Gottlosen so wol als den glaubigen werde mitgetheilet / Welche weder die vorheissung Christi von der gemeinschafft seines leibs vnd bluts mit glauben annehmen / Noch das pactum oder den bundt vnd ordnung Christi halten. XXV. Sie sagen / das wir mit dem leib Christi also vnd der gestalt Fol. 47. b. 79. 83. 94: b. 95. 125. gespeiset werden / das der vnsterbliche leib Christi vnsers leibs sterbligkeit vnd nichtigkeit / in seine natur / das ist zur vnsterbligkeit leben vnd herrligkeit verwandele. Ziehen auch Cyrilli spruch an / das es folge nothwendig / Wenn einer des HERRN leib vnd blut empfehet / das er mit demselben dermassen wird voreiniget / das Christus in jhm / vnd er in Christo gefunden werde. Dagegen streiten sie / das auch die vnglaubigen mit Christi leib vnd blut gespeiset werden / denen sie doch weder die vnsterbligkeit des ewigen lebens / noch die herrligkeit des leibs Christi zuschreiben können / vnd noch viel weniger / das Christus mit den vnglaubigen also vereinigt werde / das ER in jhnen / vnd sie in Christo gefunden werden. XXVI. Fol. 96. b. Sagen sie / leiblich gegenwertig sein / oder leiblich empfangen werden / heisse jhnen nicht / so lang vnd breidt als Christus am Creutz gehangen / oder sunst auff erden gewandelt habe / Sondern warhafftig vnd wesentlich gegenwertig sein vnd empfangen werden / so viel die Substantz anlangt / doch nicht nach ardt dieser Welt / sondern nach art vnd eigenschafft des Reichs Christi / in dem solch jrrdisch / begreifflich / vnd dieser Welt wesen / kein raum noch stedt habe. Diss ist durchaus wider einander. Denn / so in das reich Christi das jrr - gessen vnd getruncken. Also aber würde der leibliche mundt nicht vnter die werckzeuge vnd gliedtmassen der fünff sinne gehören / Oder aber es kan beydes zugleich nicht war sein / das mans nicht empfahe durch die fünff sinne / vnd das mans doch mit dem leiblichem munde empfahe. XXIIII. Fol. 137. Es sey vndisputirlich / das Christus freywillig vnd vormöge seiner verheissung praesentia pactionali im Abendmahl / vnd im gantzen Predigampt gegenwertig sey. Dagegen wollen sie gleichwol / das der wahre leib vnd blut Christi / den Gottlosen so wol als den glaubigen werde mitgetheilet / Welche weder die vorheissung Christi von der gemeinschafft seines leibs vnd bluts mit glauben annehmen / Noch das pactum oder den bundt vnd ordnung Christi halten. XXV. Sie sagen / das wir mit dem leib Christi also vnd der gestalt Fol. 47. b. 79. 83. 94: b. 95. 125. gespeiset werden / das der vnsterbliche leib Christi vnsers leibs sterbligkeit vnd nichtigkeit / in seine natur / das ist zur vnsterbligkeit leben vnd herrligkeit verwandele. Ziehen auch Cyrilli spruch an / das es folge nothwendig / Wenn einer des HERRN leib vnd blut empfehet / das er mit demselben dermassen wird voreiniget / das Christus in jhm / vnd er in Christo gefunden werde. Dagegen streiten sie / das auch die vnglaubigen mit Christi leib vnd blut gespeiset werden / denen sie doch weder die vnsterbligkeit des ewigen lebens / noch die herrligkeit des leibs Christi zuschreiben können / vnd noch viel weniger / das Christus mit den vnglaubigen also vereinigt werde / das ER in jhnen / vnd sie in Christo gefunden werden. XXVI. Fol. 96. b. Sagen sie / leiblich gegenwertig sein / oder leiblich empfangen werden / heisse jhnen nicht / so lang vnd breidt als Christus am Creutz gehangen / oder sunst auff erden gewandelt habe / Sondern warhafftig vnd wesentlich gegenwertig sein vnd empfangen werden / so viel die Substantz anlangt / doch nicht nach ardt dieser Welt / sondern nach art vnd eigenschafft des Reichs Christi / in dem solch jrrdisch / begreifflich / vnd dieser Welt wesen / kein raum noch stedt habe. Diss ist durchaus wider einander. Denn / so in das reich Christi das jrr - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0283"/> gessen vnd getruncken. Also aber würde der leibliche mundt nicht vnter die werckzeuge vnd gliedtmassen der fünff sinne gehören / Oder aber es kan beydes zugleich nicht war sein / das mans nicht empfahe durch die fünff sinne / vnd das mans doch mit dem leiblichem munde empfahe.</p> </div> <div> <head>XXIIII.<lb/></head> <p><hi rendition="#i">Fol. 137.</hi> Es sey vndisputirlich / das Christus freywillig vnd vormöge seiner verheissung <hi rendition="#i">praesentia pactionali</hi> im Abendmahl / vnd im gantzen Predigampt gegenwertig sey. Dagegen wollen sie gleichwol / das der wahre leib vnd blut Christi / den Gottlosen so wol als den glaubigen werde mitgetheilet / Welche weder die vorheissung Christi von der gemeinschafft seines leibs vnd bluts mit glauben annehmen / Noch das pactum oder den bundt vnd ordnung Christi halten.</p> </div> <div> <head>XXV.<lb/></head> <p>Sie sagen / das wir mit dem leib Christi also vnd der gestalt<note place="right"><hi rendition="#i">Fol. 47. b. 79. 83. 94: b. 95. 125.</hi></note> gespeiset werden / das der vnsterbliche leib Christi vnsers leibs sterbligkeit vnd nichtigkeit / in seine natur / das ist zur vnsterbligkeit leben vnd herrligkeit verwandele. Ziehen auch Cyrilli spruch an / das es folge nothwendig / Wenn einer des HERRN leib vnd blut empfehet / das er mit demselben dermassen wird voreiniget / das Christus in jhm / vnd er in Christo gefunden werde. Dagegen streiten sie / das auch die vnglaubigen mit Christi leib vnd blut gespeiset werden / denen sie doch weder die vnsterbligkeit des ewigen lebens / noch die herrligkeit des leibs Christi zuschreiben können / vnd noch viel weniger / das Christus mit den vnglaubigen also vereinigt werde / das <hi rendition="#i">ER</hi> in jhnen / vnd sie in Christo gefunden werden.</p> </div> <div> <head>XXVI.<lb/></head> <p><hi rendition="#i">Fol. 96. b.</hi> Sagen sie / leiblich gegenwertig sein / oder leiblich empfangen werden / heisse jhnen nicht / so lang vnd breidt als Christus am Creutz gehangen / oder sunst auff erden gewandelt habe / Sondern warhafftig vnd wesentlich gegenwertig sein vnd empfangen werden / so viel die Substantz anlangt / doch nicht nach ardt dieser Welt / sondern nach art vnd eigenschafft des Reichs Christi / in dem solch jrrdisch / begreifflich / vnd dieser Welt wesen / kein raum noch stedt habe. Diss ist durchaus wider einander. Denn / so in das reich Christi das jrr - </p> </div> </body> </text> </TEI> [0283]
gessen vnd getruncken. Also aber würde der leibliche mundt nicht vnter die werckzeuge vnd gliedtmassen der fünff sinne gehören / Oder aber es kan beydes zugleich nicht war sein / das mans nicht empfahe durch die fünff sinne / vnd das mans doch mit dem leiblichem munde empfahe.
XXIIII.
Fol. 137. Es sey vndisputirlich / das Christus freywillig vnd vormöge seiner verheissung praesentia pactionali im Abendmahl / vnd im gantzen Predigampt gegenwertig sey. Dagegen wollen sie gleichwol / das der wahre leib vnd blut Christi / den Gottlosen so wol als den glaubigen werde mitgetheilet / Welche weder die vorheissung Christi von der gemeinschafft seines leibs vnd bluts mit glauben annehmen / Noch das pactum oder den bundt vnd ordnung Christi halten.
XXV.
Sie sagen / das wir mit dem leib Christi also vnd der gestalt gespeiset werden / das der vnsterbliche leib Christi vnsers leibs sterbligkeit vnd nichtigkeit / in seine natur / das ist zur vnsterbligkeit leben vnd herrligkeit verwandele. Ziehen auch Cyrilli spruch an / das es folge nothwendig / Wenn einer des HERRN leib vnd blut empfehet / das er mit demselben dermassen wird voreiniget / das Christus in jhm / vnd er in Christo gefunden werde. Dagegen streiten sie / das auch die vnglaubigen mit Christi leib vnd blut gespeiset werden / denen sie doch weder die vnsterbligkeit des ewigen lebens / noch die herrligkeit des leibs Christi zuschreiben können / vnd noch viel weniger / das Christus mit den vnglaubigen also vereinigt werde / das ER in jhnen / vnd sie in Christo gefunden werden.
Fol. 47. b. 79. 83. 94: b. 95. 125. XXVI.
Fol. 96. b. Sagen sie / leiblich gegenwertig sein / oder leiblich empfangen werden / heisse jhnen nicht / so lang vnd breidt als Christus am Creutz gehangen / oder sunst auff erden gewandelt habe / Sondern warhafftig vnd wesentlich gegenwertig sein vnd empfangen werden / so viel die Substantz anlangt / doch nicht nach ardt dieser Welt / sondern nach art vnd eigenschafft des Reichs Christi / in dem solch jrrdisch / begreifflich / vnd dieser Welt wesen / kein raum noch stedt habe. Diss ist durchaus wider einander. Denn / so in das reich Christi das jrr -
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |